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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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machen, wie es mir möglich ist. Vielleicht stellt sie es sich dann einfach so vor, dass sie in neue Erde verpflanzt wird.«
    »Nachdem sie schwanger ist, hast du zumindest viel Zeit, sie durcheinanderzubringen und zu überreden. Und den Kerl zu töten, der sie geschwängert hat.«
    »Es war ihr Seneschall«, sagte FitzRoger und nahm einen Schluck Ale.
    »Dieser alte Mann!«, rief de Lisle und griff an sein Schwert. »Den knöpfe ich mir vor!«
    FitzRoger legte beschwichtigend eine Hand auf die von Renald. »Mir scheint, du hast auch eine Vorliebe für Blumen«, meinte er vergnüglich. »Vergiss sie, mein Freund. Sie gehört mir.« Er füllte Renalds Krug neu. »Der Seneschall wird die Verwaltung der Burg übernehmen.«
    »Wie, du willst ein solches Verhalten durchgehen lassen?«, rief Renald, und seine Augen blitzten. »Das würde ich bestimmt nicht tun!«
    »Lady Imogen versichert, dass es mit ihrer Zustimmung geschehen ist«, erklärte FitzRoger unumwunden. »Es war sogar ihre eigene Idee. Sie ist sehr stolz darauf, und wenn sie nicht unglücklich ist, warum sollte ich dann etwas dagegen haben?«
    De Lisle starrte ihn an, als sei ihm ein zweiter Kopf gewachsen. FitzRoger blickte auf und lenkte das Augenmerk seines Freundes auf die Treppe, die Imogen gerade vorsichtig herunterstieg.
    In der farbenprächtigen Seide sah sie wunderschön aus, und für eine Frau, die angeblich kurz vor der Entbindung stand, war sie bemerkenswert wohlgeformt.
    Und ganz offenbar hatte sie auch keine plötzliche Fehlgeburt gehabt.
    »Wie, das war alles ein Schwindel?«, fragte Renald verblüfft. »Dann überrascht es mich, dass du sie dafür nicht verprügelt hast.«
    »Ich zerdrücke keine so liebenswerte Blume, nicht einmal des Dufts wegen. Ich hatte es erraten«, erklärte er leise, »und es hat ja auch keinen Unterschied gemacht, außer dass sie sich dadurch in Sicherheit wähnte.« Er trat auf Imogen von Carrisford zu und bot ihr seinen Arm an.
    Imogen musterte ihn voller Argwohn, doch er schien die Ruhe selbst zu sein. Sie war froh festzustellen, dass ihre »Handschrift« auf seiner Wange schon halb verblasst war, wenngleich sie sich ebenso sehr wünschte, die volle Kraft ihres Arms hätte einen dauerhafteren Eindruck hinterlassen.
    »Wie geht es Euren Füßen?«, fragte er freundlich. »Ich werde mich bemühen, einen Schuster aufzutreiben, der tragbares Schuhwerk für Euch machen kann.«
    »Kurze Strecken kann ich gehen.«
    Beim Herunterkommen hatte sich Imogen auf die Treppe und FitzRoger konzentriert; nun sah sie sich im Saal um und hätte am liebsten losgeheult. Von dem vorherigen Chaos war bis auf ein paar Stellen, an denen Holz beschädigt worden war, zwar nicht mehr viel zu bemerken, doch der Raum war nackt und bloß. Die wunderschönen Wandbehänge waren verschwunden, der Boden kahl, auf den Anrichten standen keine Kelche und kein Geschirr mehr, und es waren so wenige Menschen hier – im Augenblick nur sie und die beiden Männer. Und auch von draußen war kein geschäftiges Treiben zu hören.
    Wo waren sie alle?
    Sie hatten Angst. Aber sie würden zurückkommen.
    Der Anblick von vier Hunden, die sich unter der Hohen Tafel zusammengerollt hatten, besänftigte Imogen ein wenig, bis sie bemerkte, dass es nicht die Tiere ihres Vaters und nicht ihre beiden eigenen waren, sondern fremde.
    Dieser Ort sah kaum mehr wie ihr Zuhause aus.
    Sie würde Carrisford wieder instand setzen, versprach sie sich, und zwar genau so, wie es bis vor kurzem gewesen war. Dazu würde sie ein wenig Hilfe von FitzRoger benötigen, doch sie wollte von Anfang an klarstellen, dass er dabei lediglich als Werkzeug fungieren sollte, nicht mehr.
    In einem energischen, gebieterischen Ton wandte sie sich an ihn. »Hier gibt es offenbar einiges zu tun, Mylord. Nach dem Frühstück werde ich die Burg besichtigen und mit den verbliebenen Leuten sprechen. Ich muss feststellen, was man reparieren kann und was neu bestellt werden muss. Bezüglich der militärischen Notwendigkeiten müsst Ihr mir Bescheid geben, Lord FitzRoger, dann werde ich zusehen, was ich veranlassen kann.«
    Obwohl sie ihre Forderung überzeugt vortrug, schlug Imogens Herz dabei wie wild.
    Sie stufte ihn damit praktisch zu einem Hauptmann der Wache herunter.
    »Natürlich«, erwiderte er, während er sie zu einem der beiden großen Stühle geleitete. »Was Ihr vor allem braucht, sind bewaffnete Männer, Lady Imogen. Ich fürchte, aus der Truppe Eures Vaters hat niemand überlebt.«
    Es traf sie

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