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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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wirklich wacker geschlagen.«
    Imogen spürte eine neue Wärme, die sich von ihren Zehen aus in ihrem ganzen Körper ausbreitete und schließlich ihre Wangen erröten ließ. Reiner, herrlicher Stolz. »Ich fand es entsetzlich«, räumte sie schüchtern ein. »Ich hasste all den Schmutz. Ich hasste es, so allein und schutzlos zu sein. Ich hasste es, Entscheidungen treffen zu müssen. Ich wollte mich Euch einfach nur auf Gedeih und Verderb ausliefern und Euch alles machen lassen.«
    »Jeder von uns kennt das Gefühl des Entsetzens, und wenn wir einmal erfahren haben, wie es sich anfühlt, sauber zu sein, dann hassen wir Schmutz. Manche Entscheidungen werden niemals leicht. Ihr habt Eure Sache wirklich gut gemacht.«
    Er war also doch gar kein so schlechter Mensch.
    »Hattet Ihr in den Geheimgängen Angst?«, fragte sie freundlich.
    All seine Wärme verschwand, und er bekam große Augen. »Was?«
    »Ihr habt Angst vor geschlossenen Räumen. Sir William hat es mir gesagt.«
    Seine Augen wurden eisig kalt. »Hat er das? Er hat übertrieben. Wollt Ihr zum Frühstück in den Saal kommen? Soll ich Euch tragen?«
    Imogen erschauderte und unterließ es zu erwähnen, was Martha über seine Übelkeit erzählt hatte. »Ich möchte zur Messe gehen«, sagte sie rasch. Gewiss würde sie jeden nur erdenklichen göttlichen Beistand brauchen. »Ich möchte in die Kapelle gehen und für die Toten beten, während ich auf Father Wulfgan warte.«
    »Da werdet Ihr lange warten müssen. Ich habe Euren Kaplan hinausgeworfen.«
    »Ihr habt was ?«
    »Ich will niemanden in der Nähe meiner Männer haben, der ihnen solche Schuldgefühle macht. Ich werde Euch einen besseren Priester besorgen.«
    Glühende Wut stieg in Imogen auf. »Holt ihn zurück!«, fauchte sie zornig. »Dies ist meine Burg, FitzRoger, und er ist mein Priester!«
    Er blinzelte nicht einmal. »Aber ich verteidige Eure Burg, und ich muss tun, was für meine Männer am besten ist.«
    Imogen beugte sich nach vorn. »Ihr wollt doch nur einen Priester, der Euer übles Treiben gutheißt!«, schnaubte sie, »und der vor Eurer Bösartigkeit die Augen verschließt. Aber ich werde Father Wulfgan zurückholen und dafür sorgen, dass er Hölle und Verdammnis über Euer schwarzes Herz bringt!«
    FitzRoger war völlig ungerührt, ja, er schien sogar amüsiert.
    Er missachtete sie.
    Imogen holte aus und schlug mit aller Kraft zu, die sie aufbieten konnte.
    Das Klatschen ihrer Hand auf seinem Gesicht hallte im Raum wider, und FitzRogers Wange lief rot an. Seine Miene wurde absolut starr, die smaragdgrünen Augen groß und kalt.
    Er, der wendige Krieger, hatte keine Anstalten gemacht, um ihrem Schlag auszuweichen.
    Imogen stockte der Atem. Er würde sie töten …
    Doch er entspannte sich wieder. Es war kaum merklich, eine Entkrampfung seines gesamten Körpers. »Vermutlich müsst Ihr über einige Gewalt und Autorität verfügen«, sagte er. »Aber ich warne Euch zu Eurem eigenen Besten – wenn Ihr so etwas in der Öffentlichkeit tut, werdet Ihr es bitter bereuen.«
    Damit machte er kehrt und ging. Imogen sank mit schlotternden Beinen in sich zusammen, froh, noch am Leben zu sein. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen Mann geschlagen. Natürlich war sie auch nie einem Mann wie Bastard FitzRoger begegnet, und ihr Vater hätte jeden, der Imogen von Carrisford auch nur kühn angesehen hätte, getötet.
    Dieser Mann hatte sie geküsst. Beim Zauber der Erinnerung wurde ihr Atem unregelmäßig. Seine Lippen auf den ihren. Es war unglaublich schön gewesen. In diesem Moment war er ihr ganz anders vorgekommen – wärmer, freundlicher.
    Dann, als sie seine Angst in den Geheimgängen erwähnt hatte, war dies alles verflogen. Anscheinend mochte ein Mann es nicht, wenn bekannt wurde, dass er sich vor etwas Derartigem fürchtete. Aber das war verständlich.
    Und dann hatte er gesagt, er habe ihren Priester hinausgeworfen.
    Ihr Kopf begann wieder klar zu werden. Sie überwand ihre romantischen Gefühle und ihren Groll und machte sich stattdessen Gedanken darüber, was er wohl gemeint hatte, als er sagte, sie müsse »vermutlich über einige Gewalt und Autorität verfügen«. Welche Autorität meinte er, die nicht herausgefordert werden sollte? Wer verfügte über Carrisford?
    Glaubte er, sie samt ihrer Burg mit einem Kuss und ein paar netten Worten kaufen zu können? Sie lachte laut heraus. Bestimmt dachte er genau das, aber wenn seine freundliche Maske bei jeder Kleinigkeit verrutschte und sich der

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