Fluch der Nacht: Roman
sich, ihren Körper zu entspannen. Und dann glitt Nicolas mit einer kraftvollen Bewegung noch tiefer in sie hinein, und der scharfe Schmerz, der sie durchzuckte, erhöhte ihre Empfindsamkeit so sehr, dass sie ihm ihre Nägel in die Schultern bohrte, um sich an ihm festzuklammern.
Die Lust loderte von Neuem in ihr auf, als er sich mit langen, harten Stößen, die tausend kleine Flammen an ihren Schenkeln und an ihrem Bauch entzündeten, zu bewegen begann. Ihr Innerstes zog sich um ihn zusammen und wollte ihn nie wieder loslassen, als er sich noch intensiver mit ihr vereinte und sie so hielt, dass die Reibung an ihrem empfindsamsten Punkt immer heiß und fordernd war und niemals nachließ. Eine reißende Flut von Erregung durchfuhr sie, und der Druck in ihr wurde so unerträglich, dass sie den Verstand zu verlieren glaubte.
Nicolas beschleunigte seinen Rhythmus, bewegte seine Hüften in immer schnelleren Stößen, bis die Stille der Höhle von seinem rauen Stöhnen und Laras schnellen, flachen Atemzügen erfüllt war. Doch sie hörte es kaum, während sie sich aneinanderklammerten und sich miteinander bewegten. Ihre Lust wurde zur süßen Qual, die kaum noch zu ertragen war, und Lara konnte nur noch zwischen schnellen Atemstößen um Erlösung bitten. Sie glaubte, von innen heraus in Flammen aufzugehen oder einfach nur vor Lust und Leidenschaft zu sterben.
Sie hörte Nicolas’ Herz in ihren Ohren dröhnen, ihr Mund füllte sich mit seinem Geschmack, ihre Zähne verlängerten sich und drückten gegen ihre Lippen. Bevor sie sich etwas dabei denken oder ihre eigene Reaktion darauf fürchten konnte, warf Nicolas den Kopf zurück und steigerte das Tempo zu einem noch härteren, intensiveren Rhythmus, der sie alles außer ihrer Lust vergessen ließ. Lara schrie auf und glaubte, bei lebendigem Leib zu verbrennen. Sie wurde von solch lustvollen Empfindungen überwältigt, dass sie nicht mehr atmen und nicht mehr denken konnte in der Glut dieses rauschhaften Moments.
Auch Nicolas erreichte mit einem rauen Schrei den Höhepunkt, und seine Augen glühten, als er sich über sie beugte. Seine unnatürlich langen Zähne waren zu sehen. Er versuchte nicht, irgendetwas vor Laras halb benommenem, halb erschrockenem Blick zu verbergen. Noch immer durchzuckten kleine Schauer sie, als er sich über ihren Nacken beugte. Lara konnte sich nicht bewegen und nicht atmen, obwohl ihr Körper immer noch vor Lust vibrierte. Ein Teil von ihr schrie im Stillen, ein anderer wollte seine Zähne in ihrer Halsbeuge spüren.
In einer sanften Liebkosung strichen seine Lippen über ihren Puls. Lara spürte die spielerische Berührung seiner Zähne, aber sie durchdrangen niemals ihre Haut. Stattdessen ließ er seine Lippen zu ihrem Mundwinkel hinaufwandern, und als er sie anlächelte, hatten seine Zähne wieder ihre normale Länge. Noch immer innigst mit ihr vereint, glitt er noch einmal tief in sie hinein und sandte wieder heiße kleine Stromstöße durch ihren Körper.
»Ich kann mich nicht bewegen.«
»Du brauchst dich auch nicht zu bewegen. Wir haben noch eine lange, wundervolle Nacht vor uns, päläfertiil «, versprach er sanft.
13. Kapitel
L ara stand in dem breiten Eingang der Höhle und lauschte der leisen Melodie, die zu ihr drang. Es waren Frauenstimmen, die dort sangen. Die wehmütigen Laute erinnerten sie an ihre Tanten, die ihr damals in den Eishöhlen unter dem Gletscher etwas vorgesungen hatten, wenn sie allein und traurig gewesen war. Für einen Moment blieb sie stehen, um zu lauschen.
»Ich kenne dieses Lied. Es ist ein Schlaflied«, sagte sie. »Es klingt wundervoll auf Karpatianisch. Ich habe es den Kindern in den Heimen, in denen ich lebte, vorgesungen. Als ich merkte, dass sie die Sprache nicht verstanden, habe ich die englische Version gesungen. Ich war mir nie ganz sicher, was die letzte Zeile bedeutete, aber die Melodie und Worte trösteten mich und die anderen Heimkinder, für die ich sang.«
»Das Lied wird von karpatianischen Müttern gesungen, bevor ihr Kind das Licht der Welt erblickt«, erklärte Nicolas. »Während die Mutter auf die Nacht wartet, in der sie ihr Baby in den Armen halten kann.«
Nicolas sang es mit melodischer Stimme vor: »Tumtesz o wäke ku pitasz belsó. Hiszasz sívadet. Èn olenam goeidnod. Sas csecsemom, kunász. Rauho jone ted. Tumtesz o sívdobbanás ku olen lamtad belsó. Gond-kurwpadek ku kirn te. Pesänak te, asti o jüti, kidüsz.«
Lara übersetzte das Wiegenlied leise für sich.
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