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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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schädlichen Einflüssen zu tun haben, bei denen unter anderem auch die Kontamination des Bodens eine Rolle spielt. Damit die Erde uns beleben und heilen kann, müssen wir durch unsere Haut die für uns lebensnotwendigen Mineralien aufnehmen. Jede Gegend hat andere Mineralien und unterschiedliche Ebenen der Fruchtbarkeit, aber wir finden auch immer mehr Toxine im Boden. Unsere Spezies ist an die Erde gebunden, wie ihr wisst, wir können ohne sie nicht überleben. Falls Xavier also etwas erfunden hat, eine chemische Verbindung oder einen Parasiten, der im Laufe der Jahrhunderte unsere Spezies langsam umgebracht hat, und wenn wir herausfinden, was es ist, haben wir, glaube ich, eine Chance, etwas dagegen zu unternehmen.«
    Shea war Ärztin und Forscherin, bevor Jacques sie für sich beansprucht hat. Sie hat in Medizinerkreisen einen außerordentlich guten Ruf genossen.
    »Ich habe eine Erinnerung an Xavier aus der Zeit, als ich etwa sieben oder acht war«, sagte Lara, »ein kurzer Blick auf eine Frau, die gerade ihr Baby verloren haben musste. Es befand sich auch Erde in ihrem Zimmer. Und Xavier war sehr erfreut, dass sie das Kind verloren hatte.«
    Kleine Fältchen erschienen auf Sheas Stirn, als ihre Brauen sich zusammenzogen. »Er hat mehrere Jahrhunderte gehabt, um seine Angriffe zu optimieren.«
    »Oder etwas einzuführen, das Zeit brauchte, um seine Wirkung zu entfalten«, meinte Nicolas. »Ich muss jetzt leider gehen.« Er machte eine respektvolle Verbeugung vor Shea. »Wir halten heute Abend einen Rat der Krieger ab.«
    Sie verzog das Gesicht. »Den so ungeheuer wichtigen ›Lasst die Frauen barfuß und schwanger zu Hause‹-Rat? Ja, ich würde sagen, du hast einige Entscheidungen zu treffen. Vielleicht sollte ich zu Hause bleiben und meine Forschungen vergessen und sie einfach Gregori und Gary überlassen. Schließlich habe ich einen Sohn, um den ich mich kümmern muss.«
    Lara runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht ...«
    »Hat Nicolas es dir nicht erzählt? Die Männer halten heute Nacht eine Versammlung ab, um zu entscheiden, ob es Frauen erlaubt – erlaubt! – werden sollte oder nicht, Vampire zu bekämpfen, oder ob wir besser zu Hause bleiben und Babys kriegen sollten.«
    »Ich glaube, es wäre eine gute Idee, jetzt zu verschwinden«, sagte Nicolas und nahm Laras Gesicht zwischen seine Hände, um sie zu küssen.
    Sie errötete ein wenig, aber ihre Augen glänzten, und sie erwiderte den Kuss. Bevor sie jedoch protestieren oder Fragen stellen konnte, verwandelte sich Nicolas auch schon. Er wollte sich nicht von Shea Dubrinsky in eine Diskussion verwickeln lassen, ob Frauen Vampire bekämpfen sollten oder nicht. Die Debatte zwischen den Männern würde heiß genug werden. Es war kein Entschluss, den irgendeiner von ihnen auf die leichte Schulter nehmen würde, doch es musste etwas unternommen werden, um die Spezies der Karpatianer zu retten. Schnell sandte er Lara noch eine Welle der Liebe zu, bevor er in der Nacht verschwand.
    Lara starrte ihm nach. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass er sie tatsächlich mit einer Gruppe ihr völlig fremder Frauen allein gelassen hatte. Außerdem hatte er sich wie ein Feigling davongemacht, bevor sie ihre Meinung dazu äußern konnte, dass Männer hier offenbar über die Frauen bestimmten.
    Natürlich werde ich mir deine Meinung dazu anhören.
    Seine vertraute Stimme in ihrem Bewusstsein ließ sie erneut erröten. Lass mich nicht zu lange allein .
    Ich komme so schnell wie möglich wieder .
    Der beruhigende Tonfall seiner Stimme entlockte ihr ein Lächeln, und sie warf einen Blick in den Tunnel, der zu einem tiefer liegenden Raum in der Höhle führte. »Sind viele Frauen hier?«, fragte sie Shea.
    »Im Moment nur etwa ein Dutzend. Deswegen sind wir mehr als froh, dass du dich uns angeschlossen hast. Es gibt nicht so viele von uns hier in den Bergen. Außerdem mussten wir Abgesandte zum Rat der Krieger schicken, um für uns zu sprechen und uns später Bericht zu erstatten. Leider könnten die Männer nämlich ein stichhaltiges Argument haben, und wenn es so ist, wollen wir es alle hören, damit auch wir eine Chance haben, zuzustimmen oder nicht.«
    Shea war zwar um Objektivität bemüht, doch das Thema verärgerte sie auch ganz offensichtlich. Laut Nicolas war sie eine moderne Frau, die Medizin studiert hatte, einen Ruf als anerkannte Forscherin besaß und das Gefühl hatte, dass die Männer die Frauen benachteiligten, statt sie zu fördern. Offenbar wollte sie aber

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