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Fluch, Der: Roman

Fluch, Der: Roman

Titel: Fluch, Der: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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den Tep-pichen gemacht hatte, mit der Holzvertäfelung und was weiß ich. Sie wissen ja, wie Frauen sind.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Glauben Sie, der Alte hat irgendwie gewußt, daß er Sie dort antreffen würde?«
    Die im Ohrensessel zusammengesunkene Gestalt schwieg lange, nachdenklich. »Ja«, sagte Hopley schließlich. »Ja, das glaube ich. Noch irrsinniger, was, Halleck? Wie gut, daß niemand uns zuhört, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Billy. »Ist wohl so.« Ein leises, merkwürdiges Kichern entfuhr ihm. Es klang wie ein winziger Schrei.
    »Also, was ist das für eine Idee, die Sie im Kopf haben, Halleck? Ich schlafe in letzter Zeit nicht viel, aber gewöhnlich fange ich um diese Zeit immer an, mich im Bett herumzuwälzen.«
    Als er jetzt aufgefordert wurde, das, was er sich bisher nur im stillen zurechtgelegt hatte, in Worte zu fassen, kam es Billy plötzlich absurd vor - seine Idee war töricht. Eigentlich war es gar keine richtige Idee, sondern nur ein Wunschtraum.
    »Die Firma, für die ich arbeite, beauftragt eine Privatde-tektei«, sagte er. »Barton Detective Services, Inc.«
    »Hab' schon von denen gehört.«
    »Sie sollen die besten in dem Geschäft sein. Ich ... Das heißt ...«
    Er spürte, wie Ungeduld von Hopley ausstrahlte, obwohl der Mann sich überhaupt nicht bewegte. Er raffte seinen ganzen Mut zusammen, was an Würde noch in ihm war, und sagte sich, daß er ebensogut wie Hopley darüber Bescheid wußte, was mit ihnen passierte. Warum sollte er nicht reden? Schließlich geschah mit ihm das gleiche.
    »Ich will ihn finden«, sagte er fest. »Ich will ihn zur Rede stellen. Ich will ihm sagen, wie es passiert ist. Ich ... ich glaube, ich möchte reinen Tisch machen. Obwohl ... ich nehme an, wenn er schön in der Lage ist, uns das hier anzutun, dann weiß er es vielleicht sowieso schon.«
    »Ja.«
    Etwas ermutigt fuhr Billy fort: »Aber ich möchte ihm trotzdem meine Sicht der Dinge erklären. Daß es meine Schuld gewesen sei, ja, ich hätte in der Lage sein müssen, rechtzeitig zu bremsen. Und wenn die Dinge so gelaufen wären, wie es sein sollte, hätte ich auch rechtzeitig angehalten.
    Daß es die Schulü meiner Frau gewesen sei, weil sie mit mir das gemacht hat, was sie eben gemacht hat. Daß es Rossingtons Schuld sei, weil er mich reingewaschen hat, und Ihre Schuld, weil sie die Untersuchung vertuscht und die Zigeuner aus der Stadt geschmissen haben.«
    Billy schluckte.
    »Und dann werde ich ihm sagen, daß es auch ihre Schuld gewesen sei. Ja. Sie ist einfach so auf die Straße gelaufen, Hopley. Na gut, das ist nicht gerade ein Verbrechen, für das man mit der Gaskammer bestraft wird, aber der Grund, warum es gesetzeswidrig ist, ist ja gerade der, daß man dabei getötet werden kann, so wie sie getötet worden ist.«
    »Das wollen Sie ihm sagen?«
    »Ich will es nicht, aber ich werde es tun. Sie kam zwischen zwei geparkten Wagen hervor und hat sich in keiner Richtung umgesehen. In der ersten Schulklasse schon werden die Kinder eines besseren belehrt.«
    »Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, daß diese Dame die ›Wachtmeister-Freundlich-Ausbildung‹ in ihrer ersten Klasse genossen hat«, entgegnete Hopley. »Irgendwie glaube ich nicht, daß sie überhaupt je in einer ersten Klasse gewesen ist, wissen Sie.«
    »Dennoch«, sagte Billy widerspenstig. »Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch...«
    »Halleck, Sie müssen ganz versessen auf Bestrafung sein«, unterbrach ihn der Schatten, der Hopley war. »Im Augenblick nehmen Sie rapide ab. Wollen Sie sich auch noch den Grand Prix holen? Vielleicht wird er Ihnen das nächstemal den Darm verstopfen, oder Ihr Blut auf fünfzig Grad aufheizen, oder...«
    »Ich werde nicht einfach in Fairview rumsitzen und zu-gucken, was passiert!« rief Billy böse. »Vielleicht kann er es wieder rückgängig machen. Haben Sie daran schon mal gedacht, Hopley?«
    »Ich hab' eine Menge über das Zeug gelesen«, erwiderte Hopley. »Ich glaube, mir war fast vom ersten Augenblick an klar, was los ist. Von dem Augenblick an, als der erste Pickel sich über meinen Augenbrauen zeigte - dort haben alle meine Akneanfälle angefangen, als ich noch zur Schule ging, und damals hatte ich einige ganz hundsgemeine An-fälle, das kann ich Ihnen sagen. Also, ich hab's nachgelesen.
    Wie ich schon sagte, ich lese gern. Und ich muß Ihnen sagen, Halleck, es gibt zwar Hunderte von Büchern darüber, wie man einen Fluch oder eine Verwünschung über einen

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