Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch der Unsterblichkeit

Fluch der Unsterblichkeit

Titel: Fluch der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Ihre Akte über Myshtigo?«
    »Nicht sehr. Noch nicht.«
    »Ich habe den Eindruck, Sie hassen ihn mehr als alle anderen, stimmt das?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Er ist ein Weganer.«
    »Und?«
    »Ich hasse Weganer, das ist alles.«
    »Nein, da steckt mehr dahinter.«
    »Richtig. – Sie sind ziemlich stark, wissen Sie?«
    »Ich weiß.«
    »Sie sind sogar der stärkste Mensch, dem ich je begegnet bin. Stark genug, einer Spinnenfledermaus das Genick zu brechen und dann in die Bucht von Piraios zu stürzen, an Land zu schwimmen und zu frühstücken.«
    »Ein merkwürdiges Beispiel haben Sie sich da ausgesucht.«
    »Waren Sie das? Ich will es wissen, muß es wissen.«
    »Tut mir leid.«
    »Das ist keine Antwort. Reden Sie weiter.«
    »Ich hab’ schon alles gesagt.«
    »Nein. Wir brauchen Karaghiosis.«
    »Wer ist ›wir‹?«
    »Die RADPOL. Ich.«
    »Warum schon wieder?«
    »Hasan ist halb so alt wie die Zeit. Karaghiosis ist älter. Hasan kannte ihn, erinnerte sich an ihn und nannte Sie ›Karaghiosis‹. Sie sind Karaghiosis, der Verteidiger der Erde – und wir brauchen Sie dringend. Harmaggedon ist da. Der Weganer muß sterben. Es gibt keine andere Wahl. Helfen Sie uns, ihn aufzuhalten.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Lassen Sie zu, daß Hasan ihn liquidiert.«
    »Nein.«
    »Warum nicht? Was bedeutet er Ihnen schon?«
    »Wirklich nichts. Eigentlich verabscheue ich ihn sehr. Aber was bedeutet er Ihnen?«
    »Unseren Vernichter.«
    »Dann erklären Sie mir, warum und wieso, dann gebe ich Ihnen vielleicht eine positivere Antwort.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht weiß.«
    »Ja dann, gute Nacht. Das reicht jetzt.«
    »Warten Sie doch. Ich weiß es wirklich nicht – aber von Taler haben wir eine Information bekommen, von unserem RADPOL-Verbindungsmann: Der Weganer muß sterben. Sein Buch ist kein Buch, er ist nicht einer, sondern viele. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat, aber unsere Agenten haben noch nie gelogen. Sie haben auf Taler gelebt, auf Bakab und auf einem Dutzend anderer Welten. Sie sind Karaghiosis. Sie wissen, daß unsere Agenten nicht lügen, eben weil Sie Karaghiosis sind und den Spionagering selber aufgebaut haben. Und jetzt erfahren Sie von deren Meldung und schenken ihr keine Beachtung. Ich erkläre Ihnen, daß unsere Agenten sagen, er muß sterben. Er würde das Ende für all das bedeuten, wofür wir gekämpft haben. Sie sagen, er ist ein Beobachter, dem es nicht gestattet werden darf, zu beobachten. Sie kennen den Code. Geld gegen die Erde. Noch mehr weganische Ausbeutung. Genaueres als das konnten sie uns nicht sagen.«
    »Es tut mir leid. Ich habe mich verpflichtet, ihn zu verteidigen. Bringen Sie mir bessere Gründe, dann gebe ich Ihnen vielleicht eine bessere Antwort. – Übrigens, Hasan hat versucht, mich zu töten.«
    »Er hatte nur den Auftrag, Sie außer Gefecht zu setzen, damit wir den Weganer vernichten können.«
    »Das langt nicht. Ich gebe nichts zu. Gehen Sie Ihrer Wege. Ich werde die Angelegenheit vergessen.«
    »Nein. Sie müssen uns helfen. Was bedeutet das Leben eines einzigen Weganers für Karaghiosis?«
    »Ich werde seiner Liquidierung nicht ohne eindeutige Gründe zustimmen. Bisher haben Sie mir nichts dergleichen geboten.«
    »Mehr habe ich nicht.«
    »Dann noch mal, gute Nacht.«
    »Nein. Sie besitzen zwei verschiedene Gesichtshälften. Von rechts sind Sie ein Halbgott, von links ein Dämon. Einer von beiden wird uns, muß uns helfen. Es ist mir gleichgültig, welcher von beiden.«
    »Versuchen Sie ja nicht, dem Weganer etwas anzutun. Wir werden ihn beschützen.«
    So saßen wir da. Sie nahm eine von meinen Zigaretten und wir rauchten.
    »… Sie hassen«, sagte sie nach einer Weile. »Sollte doch ganz leicht sein, aber ich bringe es nicht fertig.«
    Ich antwortete nichts darauf.
    »Haben Sie einen geheimen Meisterplan, von dem wir nichts wissen? Sagen Sie’s uns, und wir werden Ihnen dabei helfen.«
    »Sie bilden sich ein, ich müsse Karaghiosis sein. Ich habe Ihnen erklärt, warum mich Hasan so genannt hat. Phil kannte Karaghiosis, und Sie kennen Phil. Hat er jemals etwas in dieser Richtung gesagt?«
    »Sie wissen ganz genau, daß er das nicht getan hat. Er ist Ihr Freund und würde Ihr Vertrauen nie brechen.«
    »Und gibt es einen anderen Hinweis auf meine Identität mit Karaghiosis außer Hasans zufälliger Beschimpfung?«
    »Es gibt keine überlieferte Beschreibung des Karaghiosis. Sie waren äußerst gründlich.«
    »Also, dann gut.

Weitere Kostenlose Bücher