Fluch des Goldes
dazwischen. Wenn wir sicher in Acapulco gelandet sind, rufen wir die Polizei an und sagen denen, wo wir euch versteckt haben – wir sind ja keine Unmenschen. Keine Angst, in zwei, drei Tagen seid ihr wieder bei Mama. Ach ja, an eurer Stelle würde ich hübsch brav hier warten. Zu Fuß habt ihr keine Chance. Jack, reiche doch bitte unseren verehrten Gästen die Hotelverpflegung!« Jack Sutter holte aus dem Jeep einen blauen Beutel und warf ihn Peter vor die Füße. »Guten Appetit«, lachte er hämisch. Wenig später raste der Wagen mit den Holzfällern davon. Peter blickte verzweifelt hinterher. »Was machen wir denn jetzt?« Weder Bob noch Justus hatten darauf eine Antwort. Ein kalter Windstoß wehte in die Hütte. »Das scheint mir so eine Art Notunterkunft für die Holzfäller gewesen zu sein«, vermutete Bob. Justus wischte mit der Hand klebrige Spinnenge-webe aus seinem Gesicht. »Das muss aber schon ein paar Jahre her sein. Egal, im Moment haben wir keine andere Chance, als hier zu bleiben. Was ist überhaupt in dem Sack drin?« Peter hob den blauen Beutel vom Boden auf und schüttete den Inhalt auf einen kleinen Holztisch. »Altes Brot, vertrockneter Käse und acht Konservendosen mit Bohnensuppe.« Doch sie waren viel zu müde, um ans Essen zu denken. Völlig erschöpft legten sie sich ins Stroh und deckten sich mit den zerfetzten Lumpen zu. Innerhalb von Sekunden waren sie eingeschlafen.
Schweinefutter
Bob war der Erste, der aufwachte. Er schob die klamme Decke zur Seite und setzte seine Brille auf. »He, Just und Peter, schlaft ihr noch?« Durch das löchrige Dach gelangten einige Sonnenstrahlen in die staubige Hütte. Peter rieb sich müde die Augen. »Oh nein, und ich habe gehofft, dass alles nur ein schlechter Traum gewesen ist.« Als Letzter kam Justus zu sich. Seine Haare waren voller Stroh. »Sag mal, Peter, hast du in der Nacht so geschmatzt? Ich bin davon aufgewacht.« Peter wollte antworten, doch Bob kam ihm zuvor. »Ich kann dir sagen, wer da geschmatzt hat. Seht euch mal unsere Vorräte an!« Er zeigte auf den umgestoßenen Tisch. Daneben lagen verstreut Brotkrümel und eine abgefressene Käserinde. Auch die Rucksäcke mit dem Proviant und der Ausrüstung waren aufgerissen. Von der Schokolade und den Chips sah man nur noch die zerfetzten leeren Packungen und der Kompass war zertreten. »Ein Wildschwein!«, riefen alle drei gleichzeitig. Fassungslos hob Peter eine der Dosen mit Bohnensuppe auf. »Wenigstens die hat uns das dumme Schwein gelassen.« Die Sonne stand recht hoch am Himmel. »Es ist bestimmt schon nach zehn Uhr«, schätzte Bob, als er aus der Hütte trat. Sie befanden sich auf einer Lichtung mitten im Wald. Von hier aus konnte man weit hinunter ins Tal sehen. Zwei Greifvögel kreisten hoch über ihnen. »Seht mal, was ich gefunden habe!«, rief Peter und klapperte mit einem verbeulten Kochtopf. »Zumindest können wir hier drin die Bohnensuppe erhitzen.« Jetzt erst bemerkten alle, dass sie kaum etwas gegessen hatten. Schnell sammelten sie Holz für ein Lagerfeuer zusammen. Wenig später prasselten die Flammen. »Am besten, wir stellen den Topf direkt auf die Glut«, sagte Peter eifrig. »Just, du kannst schon mal die Dosen öffnen.« Bei dem letzten Wort zuckten alle drei zusammen. Hastig wühlte Justus in dem blauen Beutel. »Das darf doch nicht wahr sein! Diese Typen haben vergessen einen Dosenöffner einzupacken.« Allmählich begriffen die drei Detektive, wie ernst ihre Lage war. Peter nahm entschlossen eine der Konserven in die Hand. »Ich werde ja wohl noch eine alte Blechdose auf bekommen«, ärgerte er sich und legte sie auf einen Stein. Dann suchte er einen dicken Knüppel und schlug so stark er konnte darauf. In hohem Bogen flog die Dose durch die Luft und rollte anschlie ßend den Abhang hinunter. »Das war Nummer eins. Die finden wir nie wieder«, bemerkte Justus trocken. »Ach ja, wenn du meinst, du kannst das besser – hier bitte!« Wütend hielt Peter seinem Freund eine weitere Dose vor die Nase. Justus nahm die Herausforderung an. Nervös knetete er seine Unterlippe und suchte fieberhaft nach einer Idee. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht. »Ich werde die Bohnendose völlig ohne Gewalt öffnen. Man muss nur eine Weile nachdenken. Köpfchen statt Kraft.« Dann legte er die Dose mitten ins Feuer. »So einfach geht das. Wir müssen jetzt nur ein wenig warten. Die Bohnensuppe fängt innen an zu kochen und
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