Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch des Goldes

Fluch des Goldes

Titel: Fluch des Goldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
Vom Netzwerk:
durch den Druck springt der Deckel auf. Fertig und guten Appetit.«

    Gespannt beobachteten sie die Dose im Feuer.  Die Hitze brannte zunächst das Etikett ab, doch nach wenigen Minuten hörte man ein leises Blubbern.  »Ihr könnt euch schon mal die Servietten umbinden«, strahlte Justus. In diesem Moment gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Im Bruchteil einer Sekunde war die Luft erfüllt von Bohnensuppe.  Etwas weiter abseits landete die zerplatzte leere Blechdose im Gestrüpp.  Justus, Peter und Bob waren über und über mit Bohnen bekleckert. Fassungslos starrten die drei immer noch auf das Feuer.  »Mahlzeit«, unterbrach Bob die Stille. Dann mussten alle so laut lachen, dass ihnen der Bauch weh tat.  Doch ihre Situation war durch den fehlenden Dosenöffner noch bedrohlicher geworden.  Justus fasste zusammen. »Also, wir können hier bleiben und warten, bis man uns rettet. Leider wissen wir nicht, ob die Typen tatsächlich die Polizei informieren werden. Dazu kommt, dass Onkel Titus in der Zwischenzeit sein Geld los wird und wir hier tagelang hungern müssen. Wir können aber auch versuchen, die Strecke zu Fuß zu schaffen. Vivaldis  ›Vier Jahreszeiten‹ dauert über eine Stunde – Tante Mathilda hört es mindestens einmal die Woche.  Genau so lange sind wir mit dem Jeep gefahren.  Ohne Auto kommt man bestimmt auf drei Tagesmärsche – wenn wir den Weg ohne Kompass  überhaupt finden.«  Die drei entschieden sich für die zweite Möglichkeit. Sie löschten das Feuer mit Sand und machten sich auf den Weg. Peter trug den heißen Kochtopf an einem Stock. »Vielleicht finden wir unterwegs einen Dosenöffner.«

Überlebenstraining
    Sobald sie die Lichtung verlassen hatten, ging es nur noch mühsam vorwärts. Immer wieder mussten sie kleine Schluchten überwinden und steile Berghänge absteigen.  »Wenn ich nicht gleich etwas zu essen bekomme, falle ich auf der Stelle tot um«, jammerte Justus.  Mittlerweile waren sie schon seit Stunden unterwegs.  Bob erzählte von einem Zeitungsbericht seines Vaters. Mister Andrews arbeitete für eine große Tageszeitung in Los Angeles. »Es war ein Bericht über einen Mann, der im Urwald mit seinem Flugzeug abgestürzt ist. Vier Wochen hat er sich durch den Dschungel gekämpft. Der ist nur davon-gekommen, weil er vorher an einem  Überlebenstraining teilgenommen hat. Ihr wisst schon, Würmer essen und so etwas.«  Angewidert spukte Peter auf den Boden. »Igitt!  Vorher würde ich meine Schuhe aufessen.«  »Standen in dem Bericht auch irgendwelche Tipps?«, wollte Justus wissen.  »Viele. An einige Sachen kann ich mich sogar erinnern. Zum Beispiel erkennt man an den Bäumen die Himmelsrichtung. Wie, weiß ich aber nicht.«  Peter betrachtete eine Tanne. »Wie soll das denn funktionieren? Ein Baum ist doch kein Kompass.«  Justus lief um die Tanne herum. »Merkwürdig ist, dass die Rinde nur auf einer Seite mit Moos bewachsen ist. Also, die Sonne geht im Osten auf und wandert nach Westen. Na klar, die Seite mit dem Moos bekommt nie Sonne ab. Moos wächst nur im feuchten Schatten. Diese Seite zeigt immer nach Norden.«  Peter war begeistert. »Na bitte, jetzt haben wir zumindest wieder einen Kompass und laufen nicht im Kreis. Vielleicht fallen dir noch mehr Tricks ein, Bob?«  »Ich denke schon die ganze Zeit nach. Wie man Feuer macht, wurde lange beschrieben. Aber zum 

    Glück haben wir ja Streichhölzer.«  »Und wenn die nass werden?«, gab Justus zu bedenken.  »Da gibt es auch einen Trick. Den können wir sogar sofort ausprobieren. Passt mal auf!«  Bob nahm die Streichhölzer und zündete eine Kerze an. Dann zog er langsam ein neues Zündholz durch das flüssige Wachs. »Unter der Wachsschicht ist das Streichholz jetzt vor Wasser und Feuchtig keit geschützt und bleibt trocken. Wenn man es später braucht, kann man das Wachs einfach wieder herunter kratzen. Am besten, wir machen das gleich mit allen anderen auch.«  Gegen den Hunger hatte Bob aber leider keinen Trick. Zwar fanden sie ab und zu einige Waldbee-ren, doch es waren viel zu wenige, um satt zu werden.  »Wären wir nur nicht von der Hütte weggegangen«, bereute Peter seine Entscheidung. »Wir haben keine Ahnung, wo wir gerade sind. Kein Mensch wird uns je finden.«  Ganz allmählich setzte die Dämmerung ein und es wurde unangenehm kalt. An einer kleinen Quelle füllten sie ihre leeren Colaflaschen auf.  »Wenigstens verdursten wir nicht«, grinste Justus mühsam.  In diesem

Weitere Kostenlose Bücher