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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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unbemerkt umgangen und schlich sich jetzt an sie heran?
    »Achtung!«, flüsterte er seinem Gefährten auf lautlosem Weg zu, da hörte er dessen Ruf.
    »Dort ist er!«
    Arelinon fuhr herum und sah N’ghar auf sie zukommen. Noch hatte dieser sie nicht bemerkt, sondern blickte sich immer wieder nach hinten um. In dem Augenblick vergaß der Eirun das Blau, das er vorhin gespürt hatte, und hob seinen Bogen.
    »Diesmal erwischen wir ihn!«
    Da klang hinter ihm auf einmal eine zornige Stimme auf. »Vielleicht auch nicht!«
    Arelinon schnellte herum und sah zwei weitere Katzenmenschen vor sich, eine noch junge Frau und ein Kind. Während der Kleine eine Art Wurfholz in der Hand hielt, zielte die Frau mit einem Bogen auf ihn. Mehr noch als die Tatsache, dass es den beiden gelungen war, sich unbemerkt anzuschleichen, irritierte ihn die magische Farbe der Katzenfrau. Diese war weiß und hätte damit eigentlich zur eigenen Seite gehören müssen.
    Wahrscheinlich ist sie einer der weißen Bastarde, die gelegentlich im Blauen Land geboren wurden, dachte er, und damit ebenso ein Feind wie der verfolgte Katzenmann. Dies änderte aber nichts an der Tatsache, dass ihr Pfeil ihn jeden Augenblick treffen konnte. An Nachgeben dachte Arelinon jedoch nicht.
    »Du hast keine Chance, Katzenfrau. Du kannst vielleicht einen von uns töten, aber wir sind zu viert. Außerdem halten sich noch mehrere Dutzend unserer Gefährten in der Gegend auf.«
    »Nicht nahe genug, um dir helfen zu können«, antwortete Laisa schroff. Sie sah, dass N’ghar taumelte, in einen Graben fiel und sich mühsam wieder aufraffte.
    Arelinons Begleiter nutzte den Moment ihrer Unaufmerksamkeit aus, um auf N’ghar zu schießen. Der Einschlag des Pfeils drang an Laisas Ohren und versetzte sie in glühende Wut.
    »Rongi, das Wurfholz!«, zischte sie dem Katling zu und schoss ihren eigenen Pfeil ab.
    Die beiden Eirun versuchten, in Deckung zu hechten, und waren viel schneller als ein Mensch. Doch Rongis Wurfholz schlug einen Haken und traf Arelinon am Hinterkopf. Noch bevor dieser lautlos zusammensank, schlug Laisas Pfeil in die Schulter des zweiten Eirun ein.
    Die beiden Übrigen hatten die lautlosen Rufe ihrer Gefährten vernommen und blieben hinter Büschen verborgen. Noch war die Hügelkuppe, auf der Laisa und Rongi sich befanden, außerhalb der Reichweite ihrer Bögen. Daher versuchten sie, an N’ghar zu kommen, um diesen in ihre Gewalt zu bringen.
    N’ghar ging es schlecht, denn die neue Pfeilwunde blutete stark, und seine Kräfte waren verbraucht. Es gelang ihm nicht einmal mehr, sich aufzurichten. Zwar begriff er, dass ihm jemand zu Hilfe gekommen sein musste, aber er schwebte immer noch in Gefahr. Am liebsten wäre er einfach liegengeblieben, doch er nahm sich zusammen und kroch auf allen vieren weiter. Sein Ziel war der Hügel vor ihm, der Sicherheit versprach. Für sein Gefühl aber war er so langsam wie eine Schnecke, die hinter sich schon den Igel spürte und ihm doch nicht entkommen konnte.
    Der erste Eirun hatte N’ghar fast eingeholt. Da zuckte ihm ein Pfeil entgegen. Laisa hatte trotz der weiten Entfernung geschossen und fast getroffen. Als ein besser gezielter Pfeil durch die Luft pfiff, schnellte der Eirun zur Seite und verlor wertvolle Zeit, die N’ghar nützte, um noch näher an den Hügel heranzukommen.
    Nun verständigten sich die beiden Eirun durch Gedanken und teilten sich auf, um Laisa in die Zange zu nehmen. N’ghar war verletzt und konnte ihnen weder gefährlich werden noch ihnen entkommen. Daher ließen sie ihn, wo er war, und huschten rasch und im Schutz magischer Unsichtbarkeit den Hügel hinauf.
    Oben wartete Laisa mit geschlossenen Augen, weil sie sich lieber ganz auf ihre Nase und auf ihr magisches Gefühl verließ. Auch wenn die Spitzohren sich vor menschlichen Blicken verbergen konnten, reichten ihre Sinne aus, um genau sagen zu können, wo die beiden sich befanden. Sie wartete, bis sie sich ihres Schusses sicher sein konnte, dann schnellte sie den ersten Pfeil von der Sehne. Er traf etwas Unsichtbares und verschwand im ersten Augenblick selbst. Dann aber tauchte ein Eirun aus dem Nichts auf und fiel zu Boden. Laisas Pfeil steckte tief in seiner Schulter.
    Der letzte der vier Eirun bemerkte mit Grausen, dass alle seine Gefährten kampfunfähig waren, und sah gleichzeitig, dass die unheimliche weiße Katzenfrau mit ihrem Bogen nun in seine Richtung zielte. Erschrocken gab er einen magischen Hilferuf von sich, wandte sich um und

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