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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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sollt, Kleiner!«
    »Komm jetzt!«, forderte Laisa ihn auf und verließ die Kammer.

Achtzehntes Kapitel
    Eine unerwartete Begegnung
    L aisa und Rongi schlugen ein strammes Tempo an und eilten dabei schnurstracks nach Norden. Zunächst machte sich der Verzicht auf ein Reittier bezahlt, denn sie kamen auf diese Weise schneller vorwärts. Doch nach einiger Zeit begann Rongi zu hecheln und hatte Mühe, mit Laisa mitzuhalten.
    »Wir hätten doch reiten sollen«, murmelte diese ärgerlich. Da es aber nicht in ihrer Macht stand, Vakka herbeizuzaubern, und kein anderer Gaul zur Verfügung stand, forderte sie Rongi auf, auf ihren Rücken zu springen.
    »Dann kannst du dich ein wenig ausruhen«, sagte sie dabei.
    Der Katling schüttelte den Kopf. »Ich halte schon durch!«
    Eine gute Viertelstunde lang wurde er wieder schneller, doch dann keuchte er so laut, dass es meilenweit zu hören sein musste. Kurz entschlossen packte Laisa ihn und setzte ihn sich in den Nacken.
    »Ruh dich aus. Das ist ein Befehl! Oder willst du irgendwelche Feinde durch dein Japsen warnen?«
    Rongi schnappte zu sehr nach Luft, um antworten zu können. Allerdings wusste er selbst, dass es für ihn besser war, wenn er sich erholte. Er hielt sich so fest, dass er Laisa am wenigsten behinderte, und schaute dabei immer wieder nach vorne, um sie auf Hindernisse aufmerksam zu machen.
    »Auf was oder wen, meinst du, werden wir treffen?«, fragte er, als er wieder zu Atem gekommen war.
    »Wie viele Katzenmenschen gibt es, die sich über den Großen Strom wagen?«, antwortete Laisa mit einer Gegenfrage.
    »Ich kenne nur einen, nämlich N’ghar!«, antwortete der Katling und zappelte plötzlich. »Glaubst du, er ist es?«
    »Ich glaube gar nichts, außer dass du mich gerade kratzt!« Laisa klang zornig, und das machte Rongi klar, dass er sich ruhig verhalten musste, während sie ihn trug.
    »Tut mir leid«, antwortete der Katling, grinste dabei aber und wies nach vorne. »Ich wittere etwas. Aber das können keine Menschen sein!«
    Laisa blieb stehen, setzte Rongi ab und schnupperte selbst. Im Wind lag tatsächlich ein feiner Duft, der sie an Reolan erinnerte. Allerdings schmeckte es in diesem Fall nach Gelb.
    »Achtung, Kleiner! Das könnten Leute sein, die unseresgleichen nicht mögen«, flüsterte sie Rongi zu und schlich vorsichtig weiter.
    »Aber du bist doch weiß und gehörst damit auf diese Seite«, erklärte der Katling verwundert.
    »Es gibt Leute, die schießen zuerst und sehen dann erst nach, welche Farbe ihr Ziel aufweist. Und jetzt sei still!«
    Laisa winkte ihm, etwas zurückzubleiben, und konzentrierte sich auf ihre magischen Sinne. Nicht weit vor sich entfernt entdeckte sie auf einem Hügel zwei gelbe Präsenzen, die zu stark leuchteten, um Menschen sein zu können. Ein Stück dahinter bemerkte sie einen Hauch von Blau, der von zwei weiteren starken Gelben auf die beiden Lauernden zugetrieben wurde.
    Da Laisa nicht wusste, ob diese Situation sich friedlich lösen ließ, nahm sie ihren Bogen zur Hand und legte einen Pfeil auf die Sehne. Noch während sie es tat, bekam sie den Geruch des Blauen in die Nase und erkannte, dass es sich um einen Katzenmenschen handelte, der verletzt war. Beides nahm Laisa für ihn und gegen seine Verfolger ein.
    Mittlerweile hatte sie sich den beiden Gelben auf weniger als hundert Schritte genähert und konzentrierte sich darauf, so wenig Magie abzustrahlen, wie es ihr möglich war. Ysobel hatte diese Kunst auch Rongi gelehrt, der nur wenige Schritte hinter ihr ganz schwach blau glomm. Trotzdem war sie sicher, dass die Kerle auf dem Hügel ihn bald bemerken würden.
    ☀ ☀ ☀
    Arelinon hatte seine Augen geschlossen und verließ sich ganz auf seine magischen Sinne. Seinen Gefährten nahm er neben sich als hellen gelben Fleck wahr, und er konnte auch schon seine beiden anderen Freunde in der Ferne erkennen. Nur von dem, den sie suchten, hatte er noch keine Spur entdeckt.
    Er ist wirklich ein ausgezeichneter Abschirmer, dachte er mit einem gewissen Neid. Dann zuckte er auf einmal zusammen. Da war doch das Blau! Aber es konnte doch nicht hinter ihm sein? Er drehte sich um und öffnete irritiert die Augen. Da war nichts, nur ein Gebüsch, in dessen Schatten ein wenig mehr Weiß zu spüren war als anderswo.
    Da Weiß eine Farbe der eigenen Seite war, kümmerte Arelinon sich nicht darum, sondern suchte erneut nach dem Blau N’ghars. Doch erneut irritierte ihn die Ausstrahlung hinter ihm. Hatte der Katzenmann sie etwa

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