Fluch des Magiers
Fürsten, der über ähnliche Untertanen herrschte.
»Schade, dass Tharon sich so rasch verabschiedet hat«, meinte Tirah zu ihm. »Er hätte uns zur Maraand-Fähre versetzen können. So müssen wir den langen Umweg über T’wool machen, um in die Heilige Stadt zu kommen!«
»Was sollen wir in Edessin Dareh?«, fragte Rogon verwundert.
»Beim blauen Tempel deinen Anspruch auf Velghan und Lhirus anmelden«, erklärte sie lächelnd. »Dies ist nun einmal unabdingbar, wenn du ein Land nach den Regeln der Dämmerlande beherrschen willst. Oder möchtest du es lieber auf die Art der Freistädter tun? Ein Silldhar Rogon wird aber von den Nachbarn wohl kaum akzeptiert werden.«
»Noch sind unsere Nachbarn Grüne von drüben, die mit Gewalt in diese Lande eingebrochen sind!«, antwortete Rogon scharf.
»Genau deswegen will ich mit dir reden, Freund, wenn ich dich so nennen darf!« Rhondh kam auf Rogon zu, und sofort wichen die blauen Schlangenmenschen vor ihm zurück. Doch ein Ottermann ging auf ihn zu und bot auch ihm einen Fisch an, den der grüne Evari gerne annahm.
Kurze Zeit später saßen Rogon, Tirah, Rhondh und Heleandhal im Gras, aßen ihre Fische und tranken Wein aus den Vorräten des Magierturms.
»Zum Glück haben wir dort einige Glasfallen mit Nahrungsmitteln gefunden, um die beiden Völker einige Wochen lang versorgen zu können«, erklärte Rhondh nachdenklich.
»Das ist gut. Denn wenn unsere Otterfreunde so weitermachen, gibt es morgen im Fluss keinen einzigen Fisch mehr!« Rogon hatte einen Witz machen wollen, doch ein Ottermann, der sich in seiner Nähe aufhielt, wies mit seiner Hand auf den Fjord.
»Wir können auch dort Fische fangen!«
»Tut das! Passt aber auf, dass euch kein großer Fisch als Futter ansieht!« Rogon hatte es kaum gesagt, als der Ottermann ihm ein dünnes Rohr zeigte, das fast so lang war wie er selbst, und mehrere handspannenlange Pfeile.
»Das hier reicht auch für einen großen Fisch!«, erklärte er und lief los.
Tirah sah ihm nach und wandte sich anschließend Rogon zu. »So harmlos, wie sie im ersten Augenblick aussehen, sind die Kleinen wohl nicht.«
»Trotzdem ist es gut, wenn sie bei deinen Schlangenmenschen bleiben«, sagte Rhondh nachdenklich. »Ein Ritter in Rüstung ist nun einmal schwerer zu erlegen als ein Fisch. Aber ich wollte über etwas anderes mit dir reden. Unser Freund Heleandhal möchte nach Hause und seiner Schwester berichten, dass er und einige Kameraden von einem, den sie für ihren Freund hielten, magisch beeinflusst wurden, über den Strom zu gehen und sich an dem Krieg gegen T’wool und seine Nachbarn zu beteiligen. Er wünscht, dass du ihn nach Gilthonian begleitest, um dich seiner Schwester als seinen Retter vorstellen zu können. Du würdest damit auch mir einen Gefallen tun.«
»Damit die gelben Spitzohren Rogon umbringen können, was?«, fragte Tirah bissig.
Auch Rogon schüttelte den Kopf. »Ohne Tirah will ich nicht reisen, und sie kann kein gelbes Eirun-Land betreten.«
Rhondh lächelte nur und holte ein handtellergroßes, weißes Amulett aus der Tasche. »In dem Turm ist einiges Interessantes zu finden. Dies ist ein ausgezeichnetes Abschirmartefakt. Wenn Tirah es trägt, kann sie zwar keinem Gelb-Eirun die Hand reichen, sich aber in seiner Nähe aufhalten, ohne dass es ihr oder ihm Schmerzen bereitet. Bitte, tue es! Helesian wird dann begreifen, dass der Frieden zwischen den beiden Seiten des Großen Stromes gewahrt bleiben muss.«
Obwohl Rogon das Drängen des Evari spürte, schüttelte er den Kopf. »Es geht nicht! Ich muss mich doch um diese Leute hier kümmern!«
»Ssinta sieht ganz so aus, als könne sie das auch. Außerdem musst du in die Heilige Stadt zum blauen Tempel. Das ist bereits der halbe Weg.«
Rhondh gab nicht auf und nannte Rogon noch einige Gründe, die dafürsprachen, dass er mit Heleandhal zusammen nach Gilthonian reisen musste.
»Es kann sein, dass du dort einige Dinge findest, die den Eirun schaden könnten. Ich würde ja Heleandhal gerne selbst begleiten, doch muss ich dringend in Erfahrung bringen, wie es in den grünen Reichen der Dämmerlande aussieht, und eine Spur aufnehmen, die ich damals, als ich versteinert wurde, verloren habe. Als Gegenleistung könnte ich dir helfen, rascher nach Edessin Dareh zu gelangen.«
»Und wie?«, fragte Rogon.
Rhondh wies nach Westen. »Hier entlang! Solltest du die Menschen der Einbruchslande fürchten, so bin ich durchaus in der Lage, dich und Tirah zu beschützen.
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