Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
Vom Netzwerk:
ein weiterer Schutz für dieses Volk, denn es führen kaum Wege in die Sümpfe hinein.«
    Rogon schüttelte den Kopf. »Ich halte die Nordsümpfe trotzdem für besser geeignet. Wir wissen nicht, welcher Fürst Lhirus einmal beherrschen wird, und ich will nicht, dass er Ssintas Volk unterdrückt oder gar verfolgen lässt.«
    In dem Augenblick mischte Eson sich ein. »Wir wollen hier keine Fürsten, die uns wieder als Sklaven behandeln. Ich habe nicht zehn Jahre als freier Mann gelebt, um dann wieder die Peitsche eines Aufsehers zu spüren! Eher bleibe ich in den Bergen und kämpfe!« Erregt zerrte er an seinem Lederhemd und zeigte auf einen schmalen Reif, der um seinen Hals gelegt war.
    »Siehst du dieses Ding hier! Wenn die Wardan zurückkommen, würde ein Blick darauf genügen, damit mein früherer Herr oder dessen Erben mich zurückfordern können wie ein Stück Vieh oder einen Stuhl!«
    »Eson hat recht«, stimmte Loranah ihrem Begleiter zu. »Als der Feind über den Großen Strom kam und die Lande überrannte, sind die hohen Herren und reichen Bürger geflohen. Ihre Sklaven aber ließen sie zumeist zurück. Viele davon wurden ein Opfer der Eroberer, andere versteckten sich und schlossen sich später uns Kessan an. Sollen wir die, die unsere Brüder sind, jetzt einfach ihrem Schicksal überlassen?«
    Ihr verzweifelter Appell rührte Rogon, doch er wusste nicht, was er für sie, Eson und die anderen tun konnte. Allerdings blieb ihm nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Im Magierturm waren Tharon und Rhondh auf das Lärmen der befreiten Ottermenschen aufmerksam geworden und eilten mit langen Schritten herbei. Als sie dann auch noch die dicht gedrängten Schlangenmenschen bei Rogon und Tirah entdeckten, begann Tharon zu fluchen.
    »Rogon, du verdammter Narr! Was hast du getan?«
    Ssinta fühlte sich bemüßigt, Rogon zu verteidigen. »Wir wollten nur mein Volk aus der Glasfalle befreien!«
    »Das hättet ihr später tun können, und an einem Ort, der dafür besser geeignet gewesen wäre. Und was ist mit denen dort? Die sind auch noch weiß! Seht zu, dass ihr sie wieder einfangt und in die Glasfalle steckt. Hier haben sie nichts verloren!« Tharon hatte noch nicht fertig gesprochen, als die Ottermenschen auseinanderspritzten und sich versteckten. Nur ein einzelnes Junges, nicht größer als Rogons Unterarm, blieb zurück und fiepte jämmerlich.
    »Du hast es erschreckt«, schalt Rogon den Evari und nahm das Kleine auf den Arm.
    »Es wird ja alles gut«, versuchte er es zu beruhigen und sah erleichtert, wie die Angst aus den kleinen, knopfartigen Augen verschwand.
    »Du hättest die Glasfallen in Ruhe lassen sollen«, schimpfte Tharon. »Jetzt haben wir dieses Gesindel am Hals. Dabei reichen mir die Probleme, die wir auch so schon haben. Ich habe jedenfalls keine Zeit, mich mit diesen Leuten zu beschäftigen!«
    Der schwarze Evari verstummte für einen Moment und begann zu grinsen. »Da du diese Leute herausgeholt hast, ist es auch deine Pflicht, dich um sie zu kümmern. Vielleicht lehrt es dich, das nächste Mal besser achtzugeben.«
    »Für die Schlangenmenschen gibt es bereits den Vorschlag, sie in den Lhirus-Sümpfen anzusiedeln, und die Otterleute kann Herr Rhondh mit auf seine Seite mitnehmen«, erklärte Rogon.
    Der grüne Evari hob abwehrend die Hände. »Es tut mir leid, aber das ist unmöglich. Die Menschen der goldenen Seite würden sie nicht unter sich dulden, sondern sie jagen und ihre Felle als Trophäen an die Wand hängen. Im besten Fall würde man sie zu Sklaven machen.«
    Damit wollte Rogon sich nicht abfinden und brachte einen Einwand: »Aber es gibt doch auch die Bor’een auf eurer Seite. Die jagt auch keiner!«
    »Aber es mag sie auch niemand. Außerdem sind die Bor’een ein kräftiges Volk, das schon etliche Angriffe auf seine Wälder zurückgewiesen und sich dadurch Achtung verschafft hat. Das schaffen diese paar hundert Otterlinge niemals.«
    Es tat Rhondh leid, Rogon enttäuschen zu müssen, doch er sah keine Möglichkeit, dieses Volk auf der goldenen Seite anzusiedeln.
    »Am besten bleiben sie hier in einem blauen Land«, schloss er seine Rede ab.
    »Und werden von den Wardan genauso gejagt und versklavt, wie es drüben der Fall wäre«, antwortete Rogon scharf.
    Tharon sah ihn an, dann die Otterleute und die Schlangenmenschen, und begann zu lachen. »Die Sache ist doch ganz einfach! Das Land hier wurde durch den Angriff von drüben und den Fluch von Rhyallun entvölkert. Dieser Fluch wurde

Weitere Kostenlose Bücher