Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
Straße von Gibraltar entfernt.
Poseidon war stolz auf seinen Sohn und die starken, mutigen Menschen, die auf seiner Insel lebten. Doch obwohl das Paradies den Menschen alles bot, was ihr Herz begehrte, wurden sie habgierig und verlangten nach mehr. Sie schufen ein Heer und begannen, die Gebiete jenseits der Säulen des Herakles zu unterwerfen. Dieses Verhalten wurde von den Göttern im Großen und Ganzen toleriert, doch die Atlanten zwangen die Besiegten in die Sklaverei.
Nun trafen die Götter zusammen und besprachen, was dort vor sich ging, und Schritte wurden eingeleitet, um diesen Missstand aufzuheben. Erdbeben, Feuer und Fluten wurden herabgesandt, um die Atlanten zur Räson zu bringen, aber die Gier nach Macht und Reichtum war so groß, dass sie sich weigerten, ihre Sitten zu ändern. Schließlich zwangen die Götter Poseidon, Atlantis zu zerstören. Er ließ die Meere anschwellen und rief mächtige Erdbeben herbei, um das Land in Stücke zu reißen. In seinem Zorn schleuderte er Teile der zerstörten Insel übers Meer, wo sie versanken und in Vergessenheit gerieten. Atlas, der ein weiser Mathematiker und Astronom gewesen war, wurde von den Göttern bestraft und gezwungen, allein das Gewicht des Himmels zu stemmen.«
»Einen Augenblick, ich dachte, Atlas hätte die Erde auf dem Rücken getragen«, sagte ich.
»Nein, er trägt das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern. Homer sagte, Atlas sei ›derjenige, der die Untiefen aller Meere kennt, der die hohen Säulen trägt und Himmel und Erde voneinander trennt‹. In den Überlieferungen heißt es, als Atlantis zerstört und in Stücke gerissen wurde, wäre Atlas tief verzweifelt gewesen und hätte große Qualen wegen seines Volks erlitten. Die Götter waren enttäuscht von ihm, und was noch schlimmer war, er hatte den Respekt seines Vaters verloren. Bei jedem Teil, der fortgerissen wurde, hatte Atlas das Gefühl, er wäre ihm aus der Brust geschnitten worden. Das ist der Grund, weshalb Atlas auf vielen Bildern niedergebeugt und zu Tode betrübt dargestellt wird, während er seine Strafarbeit erledigt.«
»Das alles wusste ich gar nicht. Aber Sie meinten, es gibt noch andere versunkene Städte. Von denen habe ich nie gehört.«
»Es gibt tatsächlich unzählige versunkene Städte. Mehr, als ich benennen kann. Jede Geschichte hat mich zu fünf weiteren geführt. Da wäre Meropis, ein von dem antiken Schriftsteller Theopompus erdachtes Land; der versunkene Kontinent Mu, der im Pazifik zwischen Polynesien und Japan überschwemmt worden sein soll; und Lemuria, ein verschollenes Land, das entweder im Indischen oder Pazifischen Ozean versunken sein soll. Dann wären da noch Kumari Kandam, ein versunkenes Königreich, das auch ›Land der Reinheit‹ genannt worden und am indischen Südkap gelegen haben soll; und Ys oder Ker-Is in der Bretagne. Die Dänen haben Vineta, die Ägypter Menouthis und Herakleion, Jamaika hat Port Royal und Argentinien Santa Fe la Vieja.
Einige dieser Städte sind gefunden worden, andere bleiben Mythen. Der rote Faden in diesen Geschichten ist stets, dass die Menschen den Zorn der Götter heraufbeschworen haben und vom Meer bestraft wurden. In vielen Legenden heißt es, wenn man diese Städte aufsucht, zieht man den Fluch auf sich, der ursprünglich gegen die Bewohner ausgestoßen wurde.«
»Existiert auch für die Stadt der Sieben Pagoden ein solcher Fluch?«, fragte ich.
»Ich hoffe nicht. Vielleicht können wir, indem wir Lady Seidenraupes Anweisungen folgen, das Schicksal vermeiden, das den Menschen dort widerfahren ist. Womöglich wird uns die See verschonen.« Mr. Kadam gab uns Abbildungen der fünf Drachen. »In der chinesischen Kultur steht einer für jede Himmelsrichtung: Norden, Süden, Osten und Westen. Wobei der fünfte Drache übrig bleibt.«
»Vielleicht ist er obdachlos oder der Mittelpunkt der Welt«, schlug ich vor.
»Könnte sein. Tatsächlich wird an einer Stelle von einem heimatlosen Drachen gesprochen, aber vermutlich liegen Sie mit dem Mittelpunkt der Welt richtiger. Sie werden auch die Drachen der fünf Meere genannt.«
»Und was sind die fünf Meere?«
»Der Ozean des Nordens ist die Arktis, der Pazifik der Osten, der Atlantik der Westen, der Indische Ozean die Mitte und der Südliche Ozean der Süden.«
»Wir haben demnach für jeden Drachen einen Ozean. Glauben Sie, wir werden zu jedem reisen müssen?«
»Nein. Ich vermute, dass wir alles, was wir suchen, hier vorfinden. Vielleicht werden sie
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