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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Rahmen sinken und umfasste meine Hände. »Mehr als alles andere bitte ich dich, demjenigen zu vertrauen, den du liebst.«
    Sie nahm die Stickerei von meinem Schoß. »Na also. Siehst du? Du hast wunderbare Arbeit geleistet.« Sie lächelte. »Nun ist es an der Zeit, dass du zurückkehrst. Nimm dies.«
    Behutsam löste sie das Tuch, das sie gerade mit Sticke reien verziert hatte, aus dem Rahmen, faltete es und drückte es mir in die Hände.
    »Aber ich …«
    Sie brachte mich mit einem Blick zum Schweigen und führte mich zur Wand. Mit feingliedrigem Finger fuhr sie den eingemeißelten Faden nach. »Ich kann heute nicht weiter darüber reden. Die Traurigkeit ist zu groß. Es ist an der Zeit, dass du gehst. Folge der Seidenraupe, meine Kleine.«
    Sie legte die hohle Hand auf die Mauer, und als sie sie wieder entfernte, hing eine weiße Seidenraupe an dem steinernen Faden. Während das Tierchen begann, die Linie entlangzugleiten, drehte ich mich um und wollte mich verabschieden, doch Lady Seidenraupe war verschwunden. Die Raupe bahnte sich einen Weg zu einem Spalt in der Wand und schlüpfte dann hinein. Zaghaft berührte ich denselben Riss. Zuerst tauchten meine Finger und dann meine ganze Hand in die Mauer ein. Ich holte tief Atem, trat einen Schritt vor und war im nächsten Moment von undurchdringlicher Dunkelheit umgeben.

14
    V on Drac h en un d verlorenen K ontinenten
    I ch streckte die Hand aus, tastete mich blind vor und keuchte auf, als ich warme Finger spürte, die meine berührten. Ich folgte dem zarten Ziehen der Hand, ließ mich führen, bis ich auf eine Barriere stieß. Mit den Fingerspitzen fuhr ich die Oberfläche nach, suchte nach einer Öffnung. Die Hand, die mich umklammert hielt, zerrte fester und zog mich mit einem leisen Knall aus der Dunkelheit. Ich taumelte gegen eine breite Brust, und Arme schlossen sich um mich. Ich befand mich in dem etwas helleren Hauptraum des Ufertempels.
    Blinzelnd blickte ich in das Gesicht meines Retters. »Ren?«
    »Geht’s dir gut?«
    »Ja. Vielen Dank.«
    Er stieß ein erleichtertes Seufzen aus und strich kurz über eine meiner Haarsträhnen.
    Ich wollte Ren gerade eine Frage stellen, als ich eine Stimme rufen hörte: »Kells? Mr. Kadam! Ich habe sie gehört!«
    Mr. Kadam und Kishan kamen aus einem anderen Saal herbeigeeilt.
    Kishan zerrte mich aus Rens Umarmung und schlang nun ebenfalls seine Arme um mich. »Wo warst du?« Er wandte sich an Ren. »Wie hast du sie gefunden?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Ren. »Das Steinrelief eines Pferdes mit einem Schal um den Hals erschien an der Wand, das vorher nicht dort gewesen war. Das Pferd verwandelte sich in einen Mann, der auf ein anderes Bild zeigte, das sich auf einmal aus der Wand schälte. Es war Kelsey, die auf einem Stuhl am Fenster saß und nähte. Als ich es berührte, versank meine Hand im Mauerwerk. Dann erhob sich die in Stein gemeißelte Kelsey und kam auf mich zu. Ich streckte die Hand aus, berührte ihre Finger und zog sie näher. Und bevor ich es mich versah, stand sie leibhaftig vor mir.«
    Kishan schnaubte: »Ist bei dir alles in Ordnung, Bilauta ? Bist du verletzt?«
    Mr. Kadam trat vor. »Wir suchen Sie nun schon seit einer geschlagenen Stunde. Wir haben uns allmählich … Sorgen gemacht.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass seine Worte eine Untertreibung waren. Ich umarmte Kishan und tätschelte Ren kurz den Arm, um meine Tiger zu beruhigen. »Ich habe Lady Seidenraupe besucht.« Ich blickte auf die gefaltete Seide, die in meiner Armbeuge lag. »Kommt. Lasst uns zum Schiff zurückkehren. Ich habe euch viel zu erzählen.«
    Rasch verließen wir den Ufertempel und begaben uns zur Jacht.
    Kishan legte mir den Arm um die Schulter. »Ich hatte Angst um dich, Kells.«
    »Ich weiß. Aber jetzt ist alles gut, und wir haben, weswegen wir gekommen sind.«
    »Es gefällt mir ganz und gar nicht, dass du einfach so verschwunden bist. Wir konnten dich nicht einmal mit dem GPS-Gerät aufspüren. Du hast dich regelrecht in Luft aufgelöst. Dein Punkt war fort.«
    »Es tut mir leid.« Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und drückte ihm den Arm. »Bis der Fluch gebannt ist, müssen wir wohl mit solchen Überraschungen rechnen. Das weißt du.«
    »Ja.« Er küsste mir die Stirn. »Ich wünschte, ich könnte immer da sein, um dich zu beschützen. Es ist so frustrierend, wenn einem die Hände gebunden sind.«
    Ich nickte und lehnte den Kopf an seine Schulter. Ren beobachtete uns. Einen kurzen Moment sah er mich

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