Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
indem er einen gewaltigen Geier mit einem goldenen Pfeil tötete. Ren setzte die Chakram ein und schlug drei weiblichen Harpyien, die ihn mit Zaubersprüchen und verführerischen Versprechen locken wollten, die Köpfe ab. Zur Belohnung erhielt er das Göttliche Tuch zurück.
Kishan überquerte einen kochenden Fluss, indem er von einem Stein zum nächsten sprang. Als er sich in der Mitte des Flusses befand, wurde er von einem riesigen Krokodil angegriffen. Er ließ ihm das Maul von der Goldenen Frucht mit klebriger Erdnussbutter vollstopfen, und es tauchte wieder unter Wasser. Ein paar Schritte weiter sah Kishan sein Kamandal an einem Baum hängen. Er band es sich um den Hals, schob es unter seine Tunika und ging weiter.
Kishan traf erneut auf den wieder belebten Mantikor, und diesmal gab er die richtige Antwort auf dessen Frage. Der Mantikor versetzte ihn innerhalb des Irrgartens weiter nach vorne. Jetzt war er ganz nah. Viel näher als Ren. Ren blieb stehen, als er eine Sackgasse erreichte. Der Irrgarten wurde von einer Backsteinmauer versperrt. Er wendete das Pferd und ritt einen anderen Weg entlang, kam jedoch zur nächsten Backsteinmauer. Er saß in der Falle. Riesige Spinnen strömten aus den Hecken. Der Schimmel stampfte und bäumte sich auf.
Ren besänftigte das Tier und ließ gleichzeitig das Göttliche Tuch ein gewaltiges, hauchdünnes Netz erschaffen, das sämtliche Spinnen einfing. Er ließ sie vom Tuch zu einer gigantischen, mit Spinnen angefüllten Baumwollkugel zusammenrollen, spießte sie mit dem Schwert auf, wirbelte sie ein paarmal um seinen Kopf und schleuderte sie in einen anderen Teil des Irrgartens. Die Backsteinmauer zerbröckelte, und Ren lenkte sein Pferd vorsichtig zwischen den Trümmern hindurch.
Nach einer Weile hielt er an einem Bach an, der jedes Mal verschwand, wenn er zu trinken versuchte. Das Pferd konnte trinken, nicht aber Ren. Er stand eine Zeit lang nachdenklich da, verwandelte sich in einen Tiger und trank ausgiebig. Dann verwandelte er sich wieder in einen Mann zurück. Mithilfe des Tuches erschuf er einen Wasserbeutel und füllte ihn. Sein Prinzengewand blieb ihm erhalten, wenn er sich zurückverwandelte. In der Nacht schliefen Ren und Kishan ungestört, nachdem sie sich auf dem weichen Gras des Irrgartens zur Ruhe gebettet hatten.
Es waren so viele Proben, und sie waren so schwierig, dass ich in einem Zustand ständigen Entsetzens schwebte. Ich wähnte einen Mann in Sicherheit und atmete erleichtert auf, nur um zu sehen, wie der andere in Gefahr geriet. Ich saß auf dem Bett und starrte unverwandt in den Spiegel, da ich glaubte, wenn ich auch nur für eine Minute wegginge, würde ich einen der beiden tot oder schrecklich verletzt vorfinden. Sie hatten mir beide versichert, sie könnten nicht sterben, doch da war ich mir nicht so sicher. Und wenn nun etwas ihre Köpfe abhieb? Oder sie vergiftete? Ren hatte Kishan die Kugel mit einer Kralle aus der Schulter gekratzt, eine blutige Prozedur, bei der ich den Blick hatte abwenden müssen. Kishan war genesen, aber was, wenn die Kugel tiefer eingedrungen wäre? Eine Arterie blockiert hätte? Ich versuchte mich auszuruhen, wenn sie es taten, doch ich schreckte bei jedem Geräusch in die Höhe.
Früh am nächsten Morgen trat Kishan aus dem Irrgarten heraus und stieß auf einen Rappen, der dort auf ihn wartete. Der Nebel lüftete sich kurzzeitig und gab den Blick auf die Burg frei. Er bestieg sein Pferd und ritt schnell, das Ross zum Galopp antreibend. Ren begegnete einem Gift speienden Riesensalamander. Mithilfe seines Schwerts schlug er ihm den Kopf ab und beobachtete, wie das tote Wesen sich verwandelte. Es schrumpfte und verfärbte sich golden – wurde zu Fanindra. Ren ging in die Knie und streckte die Hand aus. Die Kobra wand sich um seinen Unterarm und verhärtete sich zu ihrer Schmuckgestalt.
Als Nächstes begegnete er einem Mann, der vollständig aus Bronze bestand, und kämpfte mehrere Minuten gegen ihn an, ohne auch nur das Geringste auszurichten. Das Schwert prallte unter Funkenregen an der Haut des Wesens ab, selbst die Chakram drang nicht durch den bronzenen Torso, und die Fäden, mit denen das Tuch ihn fesseln sollte, waren zu schwach. Schließlich wurde Fanindra lebendig und rollte sich um den tief hängenden Ast eines Baumes, während Ren kämpfte.
Sie verlängerte sich, wand sich nach unten und nahm heimlich eine Position hinter dem Bronzemann ein. Dann, als sich ihr die Gelegenheit bot, biss sie ihn in die
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