Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
geschossen– und die Tribünen sind explodiert. Man hätte glauben können, sie hätten das Spiel gewonnen, statt mit über dreißig Punkten Rückstand zu verlieren. Doch sie hatten etwas geschafft, das niemand vorher geschafft hatte.«
» Ich verstehe.«
Isaacs weiße Zähne blitzten auf. » Heute haben wir nicht gewonnen«, fuhr er fort. » Aber wir haben auch nicht verloren.«
» Du gehörtest diesem Football-Team nicht an, oder?« Etwas in seiner Stimme und an der Art, wie er von seinem Highschool-Team als ›sie‹ sprach, hatte Anna das verraten.
» Nö. Ich war der kleine Nerd, den der Football-Läufer gern zum Spaß in einen Spind gestopft hat, wann immer der Captain nicht in der Gegend war, um ihn unter Kontrolle zu halten. Manchmal, wenn ich wirklich mieser Stimmung bin, würde ich Jody Weaver gern wiedertreffen und sehen, was heute passiert, wenn er versucht, mich in einen Spind zu stecken.«
Anna lachte… dann zögerte sie. Sie wusste zwar nicht viel über Football, aber sie hatte einen footballfanatischen Vater und Bruder. » Ich kenne diesen Namen– Jody Weaver. Er ist eine große Nummer, richtig?«
Isaac nickte. » Wurde reich und berühmt– aber er ist immer noch ein Bastard. Was ein für alle Mal beweist, dass das Leben nicht fair ist.«
» Wo wir gerade von mangelnder Fairness reden«, hakte Anna ein, » hast du was von Lizzie gehört? Ich habe Leslie angerufen, aber sie wusste nur, dass Lizzie stabil ist und bereits am Knie operiert wird.«
Isaac schüttelte den Kopf. » Da weißt du mehr als ich. Ich hinterließ eine Nachricht auf Beauclaires Handy und habe ihn eingeladen. Ich nehme allerdings an, dass er das Krankenhaus nicht verlassen wird.«
» Haben sie auf der Insel irgendwelche Spuren entdeckt?« Anna wusste bereits aus ihrem Gespräch mit Leslie, dass die Spurensicherung nicht viel gefunden hatte. Aber es gab immer noch die Chance, dass Isaac oder seine Hexe etwas entdeckt hatten, worüber sie mit den Behörden nicht reden wollten.
Isaac schüttelte den Kopf. » Nein. Es war, als hätten sie gewusst, dass die Insel irgendwann von Werwölfen durchsucht würde– der gesamte Gefängnisbereich wurde mit Ammoniak behandelt. Die Polizei hat nur ein paar persönliche Gegenstände gefunden, die klarmachen, dass Jacob, Otten und noch ein paar andere Opfer dort festgehalten wurden.«
» Hätten sie gewusst, dass wir kommen, hätten sie Lizzie an einen anderen Ort gebracht«, gab Anna zu bedenken.
Isaac nickte. » Stimmt. Ich nehme an, es war einfach die Vorsorge für den schlimmstmöglichen Fall. Sie haben Werwölfe getötet. Sie wollen auf keinen Fall, dass wir herausfinden, wer sie sind.«
Isaacs Erklärung klang schlüssig. Wahrscheinlich hatte er recht. Und selbst wenn nicht: Sobald die Dreckskerle gefangen waren, würde sich alles aufklären.
Der Regen prasselte nur so vom Himmel, als sie den Pub erreichten. Anna war aufgefallen, dass es sich mit Irish Pubs in Boston ähnlich verhielt wie mit Pizzaläden in Chicago: Es gab eine Menge davon, und die meisten servierten ziemlich gutes Essen.
Direkt hinter der Tür kauerte ein lebensgroßer irischer Wolfshund aus Holz. Anna schätzte, dass er nur ein paar Zentimeter kleiner war als Charles, aber dafür nur ein Viertel so breit. Um seinen Hals hing ein Schild mit der Aufschrift: » Willkommen, Freund«.
Isaac winkte mit einer Hand der Hausherrin zu, während er die andere auf Annas Rücken legte und sie zu einer rustikalen Holztreppe führte. Oben, direkt hinter den Toiletten, befand sich eine Tür, auf der GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT stand.
Hinter der Tür lag ein großer Raum mit vier langen Tafeln, die abwechselnd mit Stühlen und Bänken ausgestattet waren. Alles war voller Leute, und die meisten davon kannte Anna nicht. Aus Lautsprechern an der Decke drang keltische Musik, und auf allen Tischen standen Krüge mit Bier und Wasser.
Eine Kellnerin kam durch eine Tür im hinteren Teil des Raumes, steckte ihre Finger in den Mund und pfiff. Anna hatte sich die Ohren zugehalten, sobald sie ahnte, was die Frau vorhatte, aber trotzdem tat das durchdringende Geräusch ihr in den Ohren weh. Sofort konnte sie die Werwölfe identifizieren, denn jeder Einzelne von ihnen verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Natürlich erkannte sie Malcolm, aber es hielten sich auch noch andere Wölfe in dem Raum auf.
Stille breitete sich aus.
» Also, meine Damen und Herren! Auf den Tischen stehen Bier und Wasser, und wir werden die Krüge bis neun Uhr
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