Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
vergisst du alle Höflichkeitsregeln, die deine Mama dir eingebläut hat, und es sind nur noch ungefähr so viele Hirnzellen aktiv, wie du Finger hast– und dann machst du auch noch den Mund auf! Mit Unflätigkeiten kann man keine Frau beeindrucken.« Er sah Anna an. » Er entschuldigt sich dafür, dass er so ein Trottel ist. In ungefähr vier Stunden, wenn er langsam wieder nüchtern wird, wird er sich unendlich dafür schämen. Er ist ein wirklich guter Polizist und gewöhnlich nicht…« Er musterte den Gescholtenen an und seufzte. » Na ja, okay. Es gibt Gründe, warum er nicht viele Verabredungen hat.«
» Woher wussten Sie, dass ich eine Hausratte habe?«, fragte Chuck ehrfürchtig. Er war wirklich betrunken und hatte wahrscheinlich von dem Gespräch der letzten Minuten sonst so gut wie nichts mitbekommen. Nichts bis auf die Ratte, anscheinend.
Mehrere seiner Kumpel lachten und zogen ihn auf.
Anna lächelte. Sie konnte nicht anders– er klang, als wäre er ungefähr sechs Jahre alt. » Ich kann sie riechen.« Und das leitete die nächste Fragerunde ein.
Es war nicht unbedingt ein unterhaltsamer Abend– Anna fühlte sich, als müsste sie die meiste Zeit einen Hochseiltanz vollführen. Aber es war besser, als mit Charles in der Wohnung festzuhängen, während er im Computer versank. Und insgesamt war es nicht so schlimm. Sie lernte Leslies Ehemann kennen, der witzig und intelligent war– und anbot, Chuck in einen Mülleimer zu stopfen. Die Fish and Chips waren herausragend und ebenso das Stew.
Schließlich schien die Faszination, die die Werwölfe ausgelöst hatten, abzuklingen, und Anna fand einen ruhigen Tisch in der Ecke, an dem sie sich entspannen und alle beobachten konnte.
Dort entdeckte der Freund des unflätigen Chuck sie und entschuldigte sich noch einmal. » Er weiß, dass er dämlich ist, wenn er trinkt, also tut er es gewöhnlich nicht. Heute war einfach ein schlechter Tag, okay? Beim letzten Einsatz, den wir heute hatten, ging es um häusliche Gewalt– der Freund einer Frau hat sie verprügelt und dann mit ihrem kleinen Kind weitergemacht. Chuck hat einen kleinen Sohn, den er nicht mehr gesehen hat, seit seine Exfrau nach Kalifornien gezogen ist. Es hat ihn hart getroffen.«
» Ich habe ab und zu auch mal einen schlechten Tag«, sagte Anna. » Das verstehe ich. Machen Sie sich keine Sorgen.«
Chucks Freund nickte und wanderte davon.
Anna schloss für eine Minute die Augen. Dank Charles hatte sie ein bisschen zu wenig geschlafen, und ihre Augen waren trocken.
Jemand kam und setzte sich ihr gegenüber. Anna öffnete die Augen und entdeckte Beauclaire, der sich ein Glas Bier eingoss.
» Isaac hat erzählt, dass er Sie eingeladen hat«, meinte Anna. » Aber wir waren uns ziemlich sicher, dass Sie nicht kommen würden.«
» Lizzie ist raus aus dem OP «, erklärte er und nippte an seinem Bier, als wäre es ein guter Wein. » Ihre Mutter und ihr Stiefvater sind dort– und Lizzie wird bis morgen schlafen.« Er nahm einen größeren Schluck. » Ihre Mutter denkt, dass es meine Schuld ist, dass sie entführt wurde. Und nachdem ich ihr in diesem Punkt zustimme, fiel es mir schwer, mich zu verteidigen. Also habe ich mich hierher zurückgezogen.«
Anna schüttelte den Kopf. » Übernehmen Sie nie die Verantwortung für die Taten der Bösen! Wir alle sind nur für unser eigenes Handeln verantwortlich.« Sie belehrte ihn, also brach sie ab. » Tut mir leid. Wenn man zu lange mit Bran zusammen ist, fängt man an, die Ratschläge des Marrok weiterzugeben, als wäre er Konfuzius persönlich. Wie geht es Lizzie?«
» Ihr Knie wurde zerschmettert.« Der Feenmann starrte an die Wand hinter Anna, wo ein sehr schöner Druck einer irischen Burg hing. » Vielleicht wird sie wieder laufen können, aber sie wird nie wieder tanzen.«
» Es tut mir so leid.«
» Sie ist am Leben, richtig?«, fragte Beauclaire und nahm noch einen tiefen Schluck. » Diese Muster in ihrer Haut… Die Ärzte gehen davon aus, dass die Chirurgen sie nach und nach entfernen können. Bis dahin wird sie jedes Mal, wenn sie in einen Spiegel schaut, an das erinnert, was sie durchgemacht hat.« Er zögerte. » Sie weiß, dass sie niemals wieder tanzen wird. Es hat sie zerstört.«
» Vielleicht nicht«, vernahmen sie Leslie. Sie setzte sich neben Anna auf die dunkle Holzbank und stellte ihre Tasche auf den Tisch. » Jemand hat mir vor langer Zeit etwas gegeben– und ich habe es nie benutzt. Hauptsächlich aus Angst, glaube ich. Was,
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