Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
waren, als er oben an der Treppe ankam? Die Polizei hat nicht die geringste Chance gegen ihn.«
» Wir werden noch eine Weile bleiben. Leslie und Goldstein scheinen vernünftige Menschen zu sein. Sie werden uns rufen, wenn sie uns brauchen.«
Anna neigte ihren Kopf seitlich und fragte: » Was sagt Bruder Wolf zu der ganzen Sache?«
» Dass diese Jäger nicht bekommen haben, was sie wollten; wir haben ihnen die Beute abgenommen. Das macht sie hungrig und sogar noch gefährlicher. Ich, Charles, dagegen sage, dass wir jetzt etwas essen sollten, nachdem es schon fast Mittag ist, wir das Frühstück ausgelassen haben und sogar Gefahr laufen, das Mittagessen zu verpassen– und Bruder Wolf stimmt mir nur zu gern zu.«
» Ständig versuchst du, mich zu füttern!«, beschuldigte sie ihn milde, als sie aus dem Bett stieg.
» Nein, das ist Bruder Wolf.« Charles lächelte. » Ich koche.«
Eigentlich hatte Charles beim Frühstück endlich mit ihr über seine Geister reden wollen. Aber etwas, das Anna gesagt hatte, ließ ihn nicht los.
» Charles?«, fragte Anna geduldig.
» Tut mir leid. Ich war in Gedanken.«
» Willst du noch Speck, oder soll ich ihn für später in den Kühlschrank stellen?«
Es waren noch vier Streifen übrig. Er nahm zwei und aß sie. Dann nahm er die anderen beiden und hielt sie ihr vor den Mund. » Du brauchst mehr Eiweiß.«
Sie verdrehte die Augen, aß den Speck aber trotzdem.
» Ich müsste etwas im Internet recherchieren«, sagte er. » Könntest du dich um die Teller kümmern?«
» Du hast gekocht; ich spüle.«
Er trug seinen Laptop ins Schlafzimmer, in dem es einen kleinen Schreibtisch gab. Der Computer war langsamer als seiner zu Hause und der Bildschirm zu klein, um die Menge Bilder aufzurufen, die er sehen wollte– und die Internetverbindung hier war auch nicht allzu schnell. Er knurrte frustriert, während seine Finger über die Tastatur flogen, als könnte er die Maschine zu größeren Anstrengungen antreiben, wenn er sich schneller bewegte.
Er begann mit den Seiten, auf die er regulär Zugriff hatte– Goldstein hatte ihm wie versprochen die Akte des Falles geschickt–, und dann grub er tiefer. Diese Killer, diese UNSUB besaßen Geld– und Macht. Anna hatte recht: Sie würden sich nicht von der Ermittlung fernhalten.
Irgendwann brachte Anna ihm Pizza– wobei er gar nicht bemerkt hatte, dass sie die Bestellung aufgegeben hatte. Ein bisschen später kam sie wieder und tippte ihm auf die Schulter.
» Du, Isaac und ich sind zu der Feier anlässlich von Lizzies sicherer Rückkehr eingeladen«, informierte sie ihn.
» Ich warte noch auf zwei Anrufe«, erwiderte Charles.
» Das wäre eine gute Zeit für ein wenig PR bei der Bostoner Polizei– was für das Olde-Towne-Rudel ziemlich wichtig wäre. Isaac hat mir erzählt, dass sie dieses Jahr ein paar Schwierigkeiten hatten.«
Er rollte seinen Stuhl zurück und sah seine Gefährtin an. Sie wirkte unruhig, und ihre braunen Augen glühten ein wenig, weil dahinter das Blau ihrer Wölfin funkelte.
Draußen war es dunkel, was bedeutete, dass sie seit Stunden in der Wohnung festsaß und nichts anderes zu tun gehabt hatte, als fernzusehen. Und es war kurz vor Vollmond. Es war nicht fair, sie noch länger nicht hinauszulassen.
» Es mag in eine Sackgasse führen, aber ich glaube, ich habe etwas entdeckt und würde die Suche gern beenden«, erklärte er ihr. » Wärst du einverstanden, dich von Isaac begleiten zu lassen?« Bruder Wolf gefiel dieser Gedanke überhaupt nicht, aber Charles wollte Anna nicht länger hier festhalten. Vielleicht wäre er schon in fünf Minuten fertig– oder es dauerte noch zwölf Stunden. Und Isaac war ein guter Kämpfer; das hatte Charles letzte Nacht erlebt. Er hatte gegen die enorme Größe und Stärke seines Gegners wenig ausrichten können, besonders da er ihn nicht hatte sehen können, aber insgesamt hatte er klug gekämpft.
» Ich brauche keinen Bodyguard«, widersprach Anna, die sich nicht eine Sekunde von ihm täuschen ließ, aber Charles hatte auch nicht erwartet, damit durchzukommen. » Wir gehen in ein Restaurant voller Polizisten, FBI -Agenten und Werwölfe. Ich denke, meine Sicherheit ist gewährleistet. Und ist sich ein Alpha nicht zu schade, den Bodyguard zu spielen?«
» Tu mir den Gefallen!«, gab Charles zurück.
Sie seufzte tief– und dann versaute sie alles mit ihrem hinterhältigen Grinsen. » Ich habe Isaac schon gesagt, dass er mich abholen soll– und dass du ihm die
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