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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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nachgedacht.
    Charles atmete tief durch. » Anna weiß, wie Leute ticken«, sagte er. » Sie hätte das ebenfalls erkannt. Aber ich nehme Anna nicht mehr auf meine Reisen mit.«
    » Aber es ist schlüssig, oder?«, meinte Isaac.
    » Wärst du des Tötens nicht bereits so überdrüssig«, ließ Bran sich vernehmen, » hättest du die Wahrheit selbst erkannt. Wäre ich nicht so sehr damit beschäftigt, etwas zu rechtfertigen, was weniger mit Gerechtigkeit als vielmehr mit Zweckdienlichkeit zu tun hat, hätte ich es ebenfalls erkannt. Notwendig bedeutet nicht automatisch richtig.«
    » Einer der Wölfe war vor nicht einmal zwei Jahren verwandelt worden«, erzählte Charles.
    » Blöd gelaufen!«, gab Isaac zurück. » Sie haben zur falschen Zeit dem Wolf die Kontrolle überlassen. Sie haben sich entschieden, mit Idioten abzuhängen und so zu handeln, wie sie es getan haben. Sie haben ihren Tod selbst gewählt – du warst nur der Bote.«
    » Ich denke«, ergriff Bran das Wort, » das Minnesota-Rudel braucht einen neuen Alpha.«
    » Ich stimme zu«, sagte Isaac.
    » Charles.« Das war wieder Bran. » Wo ist Anna?«
    Er deutete nach Südwesten. Erst als er die Geste ausgeführt hatte, wurde ihm bewusst, wie klar er seine Gefährtin plötzlich orten konnte. » Fünfzehn Kilometer in diese Richtung.« Sonst empfand er nichts. Er konnte ihren Geist nicht berühren, aber er wusste, wo sie steckte.
    » Finde sie!«, befahl sein Vater ihm. » Und erledige diese Männer! Vermeide es, sie zu töten, falls es möglich ist– erinnere deinen Wolf daran, dass das Gefängnis eine viel schlimmere Strafe bedeutet als der Tod. Wenn wir dabei helfen können, sie zu fangen, ohne die Gewalt ausarten zu lassen, wäre das sehr gut.«
    » Ja«, stimmte Charles zu, doch sein Vater hatte bereits aufgelegt.
    » Geht es dir gut?«, erkundigte Isaac sich.
    Charles bedachte ihn mit einer respektvollen Verbeugung von einem dominanten Werwolf zum anderen. » Besser.« Er war noch nicht geheilt, noch nicht ansatzweise wieder normal, aber im Moment interessierte ihn das eigentlich nicht, denn jetzt konnte er Anna finden. » Ich spüre sie deutlich. Was liegt fünfzehn Kilometer in diese Richtung?«
    » Islington, Dedham, Westwood. Vielleicht Milton. Ich kenne mich auf den Straßen gut aus, aber was die Luftlinie angeht, bin ich nicht so firm. Wir müssen uns eine Karte ansehen, um sicher zu sein– und wie sicher bist du dir bei den fünfzehn Kilometern?«
    » Ziemlich sicher«, antwortete Charles. Er dachte darüber nach, einfach in ein Auto zu steigen und seinem Gefühl zu folgen, aber wahrscheinlich ginge es schneller, wenn sie wussten, wohin sie wollten. Richtungsangaben per Luftlinie beinhalteten oft das Problem, dass eine Menge Zäune dazwischenlagen und die Straßen nicht in die richtige Richtung führten. Vor allem wenn er sich ziemlich sicher war, dass er ihren genauen Aufenthaltsort bestimmen konnte, bevor er die Wohnung verließ. Er hatte seine Zeit heute nicht verschwendet. » Warum holst du die anderen nicht wieder herein, und ihr schließt euch mir am Computer an?«
    Er brauchte den Moment für sich allein, den es Isaac kostete, die anderen zu holen. Charles zitterte, und er war dominant genug, um nicht zu wollen, dass andere ihn so sahen. Er hörte, wie sie den Raum betraten, drehte sich aber nicht um. Bis Anna in Sicherheit war, wollte er nicht riskieren, aus Versehen irgendjemandem in die Augen zu blicken.
    » Anna liebt Krimiserien aller Art«, erzählte er ihnen, als er ein Windows-Fenster öffnete, um zu sehen, ob es Fortschritte gab. » Heute Morgen hat sie gesagt, dass Serienkiller sich gern in die Ermittlungen einmischen. Erst habe ich den Gedanken verworfen– denn nach so vielen Jahren wäre Ihnen etwas in der Art doch sicher aufgefallen, oder?«
    » Wir haben danach gesucht«, antwortete Goldstein, » aber keinen Hinweis darauf entdeckt.«
    Charles’ Programm hatte seine Arbeit erledigt, und er hatte die Firewall gecrackt– es war immer schön, Freunde im System zu haben. Er konnte gleichzeitig reden und hacken, und vielleicht gelang es ihm so zu verhindern, dass die Agenten mitbekamen, wo er sich gerade herumtrieb. Wahrscheinlich war es hilfreich, dass keiner von ihnen je fürs Finanzamt gearbeitet hatte– und dass die Hintertür, durch die er eingedrungen war, wenig anschauliches und viel verschlüsseltes Material aufwies.
    » Ich denke, dass der ursprüngliche Killer, der Alte, vielleicht nicht zu dieser Sorte

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