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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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schwer, einen Werwolf zu töten, wie ein SEAL -Team zu überwältigen. Dieses UNSUB jagt Feenwesen und kommt– soweit wir wissen– unbeschadet davon. Haben wir eine Wahl?«
    » Das FBI hat ein paar Feenwesen auf der Gehaltsliste. Wir haben eine Wahl. Du hast sie getroffen, und du bist meine mit Abstand beste Agentin, wenn es darum geht, das Verhalten von Leuten zu deuten. Was denkst du?«
    Leslie seufzte laut. » Ich mag sie, wie ich schon gesagt habe. Und er ist… kompetent. Er hat diese Ausstrahlung, die sagt: ›Ich habe schon viel gesehen und alles überlebt.‹ Sie werden uns nichts kosten, also gibt es auch keine Budgetprobleme. Aber«– sie hob einen Finger– » er wird sich keinen Befehlen beugen!«
    Leslies Boss nickte und knetete eine gute halbe Minute gedankenversunken seine Finger, bevor er hörbar ausatmete. » Es gibt ein paar Leute in der verhaltenspsychologischen Einheit, die sich mit dem Großwildjäger beschäftigt haben. Ich werde sie einmal anrufen, um herauszufinden, was mit unserem Killer passieren könnte, wenn in den Medien darüber berichtet wird, dass Werwölfe ihn jagen. Du und Craig, ihr könnt Informationen über Werwölfe sammeln, während ihr mit ihnen zusammenarbeitet. Lass mich heute noch über die möglichen Folgen nachdenken, und wenn nichts davon mir als dumm aufstößt, gebe ich dir morgen grünes Licht.«

5
    N ach einem anstrengenden Tag als Touristin schlief Anna tief und fest in dem Bett an der Wand, hinter der das Bad lag. Charles legte seine Stirn für einen Moment an seine Seite der Wand, bevor er seinen… » Mut« war das falsche Wort; seine Kraft sammelte.
    Er atmete einmal tief durch, dann stand er auf und trat vor den Badezimmerspiegel. Es war einer dieser langen Spiegel, die Frauen früher benutzt hatten, um sicherzustellen, dass man unter ihren Röcken nicht ihre Knöchel sah, und die sie heute wahrscheinlich verwendeten, um zu kontrollieren, dass man ihre Unterwäsche nur sah, wenn sie es wollten.
    Und er versuchte, sich abzulenken, indem er den Spiegel musterte statt der Reflexion darin.
    Charles konnte sie nicht sehen, wenn er den Kopf drehte, um hinter sich zu schauen. Aber im Spiegel waren die Geister, die ihn heimsuchten, so deutlich und dreidimensional sichtbar, als wären sie noch am Leben. Sie hatten sich den gesamten Tag während der gemeinsamen Stadterkundung zurückgehalten, auch diesen Abend während der lächerlichen Spukführung, die überraschend viel Spaß gemacht hatte, und auch noch, als er Anna im Arm gehalten hatte, bis sie eingeschlafen war.
    Sobald sie eingeschlafen war, kehrten sie zurück.
    Wir sehen sie, sagten sie. Sieht sie dich? Weiß sie, was du bist? Mörder, Killer, Todesbringer. Wir werden es ihr zeigen, und dann wird sie vor dir weglaufen. Aber sie kann nicht weit genug laufen, um wirklich in Sicherheit zu sein.
    Hohläugig und leichenhaft dünn starrten sie ihn an. Sie hielten seinen Blick, wie es sonst seit langer Zeit niemand außer Anna, Charles’ Vater oder seinem Bruder gewagt hatte. Die ältesten hatten sich in etwas verwandelt, das sie im Leben nicht gewesen waren– mit schwarzen Augen und entstellten, kaum noch menschlichen Gesichtern. Die drei neuesten Geister sahen aus wie in dem Moment, bevor er ihr Leben beendet hatte. Sie standen so nah hinter ihm, dass es ihm seltsam erschien, dass er ihre Wärme– oder Kälte– nicht an seinem Rücken spüren konnte. Doch es waren nicht nur seine Augen, die ihm verrieten, dass sie anwesend waren.
    Er konnte sie riechen. Es war nicht der charakteristische Gestank von vergammelndem Fleisch, aber ähnlich– wie der süßlich abstoßende Geruch, den manche Blumen produzierten, um Fliegen und aasfressende Käfer anzulocken. Die Witterung durchdrang seine Haut. Wie bei den Geistern im Spiegel handelte es sich bei dem Geruch nur um eine Reflexion.
    Und er hörte sie.
    Warum?, fragten sie. Warum hast du uns umgebracht? Er wusste, dass sie sich eigentlich nicht für die Antworten interessierten.
    Als sie ihm zum ersten Mal erschienen waren– nachdem er diese Aufgabe übernommen hatte, die ihm von seinem Vater aufgebürdet worden war–, hatte er versucht, ihnen zu antworten, obwohl er es besser wusste. Er war davon überzeugt gewesen, dass er nur die richtigen Worte finden müsste, und sie würden ihn in Frieden lassen. Aber den Toten etwas zu erklären funktionierte nie. Sie hörten nicht zu, wie es die Lebenden taten, und Worte übten kaum eine Wirkung auf sie aus. Die Fragen

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