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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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schaltete Charles sich ein. Ich habe im Badezimmer einen Hauch davon aufgefangen.
    » Was hat der Wolf Ihnen gerade gesagt?«, fragte Alistair Beauclaire. Mit seiner Stimme musste er im Gerichtssaal wirklich im Vorteil sein, so kühl, gleichmäßig und schön, wie sie klang. Wäre er ein Mensch gewesen, hätten Annas Sinne ihr nicht etwas anderes verraten, hätte sie niemals bemerkt, wie schwer ihre Worte ihn getroffen hatten. Er hatte gehofft, es wäre jemand, den er aufspüren konnte.
    » Der Kidnapper hat sie betäubt.« Sie sah zu Charles. » Weißt du, was er verwendet hat?«
    Für mich roch es nach Ketamin, meinte Charles. Aber ich bin kein Fachmann.
    Sie gab die Antwort zusammen mit seinem Vorbehalt weiter, während sie darüber nachdachte, wie sie Lizzies Vater allein erwischen könnte, um ohne menschliche Zuhörer weiterzureden.
    » Es tut mir leid, dass wir nicht mehr helfen können«, beteuerte Anna. » Wie Sie wissen, steht auch für uns einiges auf dem Spiel– und niemand will, dass noch eine Person stirbt. Vielleicht wäre es anders, wenn wir mehr über das Feenwesen wüssten, das Lizzie entführt hat, oder auch darüber, was der Killer seinen Opfern genau antut.« Sie hielt inne, dann schob sie vorsichtig hinterher: » Oder haben wir es mit mehreren Killern zu tun?«
    Agent Fisher warf ihr einen nachdenklichen Blick zu, während Mooney, der einzige normale Polizist vor Ort, sich heftig räusperte. Beauclaire musterte Anna interessiert.
    Sie hielt seinem Blick stand und sagte ohne besondere Betonung: » Wir werden ihn finden, aber je mehr wir wissen, desto schneller sind wir.« Dann wandte sie sich wieder an die FBI -Agentin: » Wenn Sie uns erreichen wollen und bei mir niemand rangeht, können Sie es auf Charles’ Handy versuchen.« Sie nannte die Nummer, die eine Bostoner Vorwahl hatte, weil Bran es für unklug hielt zu verraten, dass sie aus Montana kamen.
    Leslie Fishers Gesichtsausdruck verriet, dass sie darüber spekulierte, was in Anna vorging, bevor ihre Miene wieder ausdruckslos wurde. Sie hatte verstanden, dass Anna etwas vorhatte, aber sie kommentierte es nicht.
    » Sie können genauso gut nach Hause gehen«, schlug Fisher vor. » Wenn Ihnen noch etwas einfällt, können Sie mich oder Agent Goldstein anrufen.«

6
    A nna verschloss die Tür und nahm Charles die Leine ab. Sie legte sie zusammen mit dem Halsband auf einen kleinen Beistelltisch.
    » Wenn der Vater ein altes mächtiges Feenwesen ist, warum kann er Lizzie nicht finden?«
    Vielleicht liegen seine Begabungen woanders, antwortete Bruder Wolf. Oder etwas blockiert ihn. Ich weiß nicht viel über die Magie des Feenvolkes, nur, dass die Magie keine Antwort auf alles ist. Sie dient als Werkzeug. Ein Hammer ist ein gutes Werkzeug, aber man kann damit keine Schrauben lösen.
    » In Ordnung«, sagte Anna. » Das kann ich verstehen.« Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Sie war müde. » Kannst du mir verraten, was mit Charles nicht stimmt?«
    Bruder Wolf sah sie nur schweigend an.
    » Das habe ich mir schon gedacht. Charles, wie soll ich dir helfen, wenn du mich nicht an dich heranlässt?«
    Du kannst nicht helfen, gab er zurück.
    Sie holte tief Luft. » Hast du mich gerade angelogen?« Sie war sich nicht sicher, aber es hatte sich auf jeden Fall nicht wahr angefühlt.
    Bruder Wolf wandte den Blick ab. Charles wird dich nicht helfen lassen.
    » In Ordnung«, gab sie zurück. » Da! Jetzt habe ich dich auch angelogen.« Es war nicht in Ordnung, nicht einmal ansatzweise.
    Wir sollten menschlich sein, wenn der Feenlord kommt, ermahnte Bruder Wolf sie schließlich.
    Anna wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie. Nach einem Augenblick fing Charles an, sich zurückzuverwandeln. Es würde nicht lange dauern, nur ungefähr zehn Minuten. Das Blut eines Flathead-Schamanen in seinen Adern bedeutete, dass er sich sehr viel schneller verwandeln konnte als jeder andere Werwolf, den sie je getroffen hatte.
    Die Verwandlung schmerzte; umso mehr, wenn man sie innerhalb nur weniger Stunden mehrmals vollzog– und Charles hatte keinen guten Ort für die Verwandlung gewählt. Anna konnte seine Schmerzen fühlen– doch nur vage, weil er sie nie alles spüren ließ, wenn es sich vermeiden ließ.
    Es war besser, ihn ein paar Minuten lang in Ruhe zu lassen. Es war besser, sich der Versuchung nach einem echten Streit zu entziehen, besonders wenn sie schon bald Besuch bekommen würden. Und Charles hatte

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