Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
erklärte Beauclaire, aber er klang geistesabwesend. Er beobachtete Charles, ohne ihm dabei ins Gesicht zu sehen.
Goldstein äußerte: » Zu diesem Punkt kann ich weitere Details beisteuern.« Er öffnete seinen Aktenkoffer und reichte Charles einen dicken Ordner voller Bilder. » Bei den meisten Opfern wurden bestimmte Symbole in die Haut geschnitten – wir ermitteln bereits seit ungefähr zehn Jahren in Richtung von Hexerei oder Voodoo. Aber die Hexen, die bereit sind, mit uns zu reden, sagen nur, dass sie so etwas noch nie gesehen hätten. Kein Voodoo oder Hoodoo. Es handelt sich nicht um Runen, Hieroglyphen oder eine andere Symbolsprache, die von Hexen verwendet wird.«
Charles öffnete den Ordner, um die Bilder dann auf dem Couchtisch auszubreiten. Überwiegend waren es Nahaufnahmen oder Vergrößerungen, manche in Schwarz-Weiß, andere in Farbe. In der linken oberen Ecke waren darauf mit weißem Stift Namen, Daten und Nummern vermerkt. Die Fotos dokumentierten dilettantisch gezogene Symbole mit dunklen Rändern. Einige der Markierungen wurden von wütenden Schnitten durch die Mitte zerstört; andere waren infolge der Verwesung des Fleisches, in das sie geritzt worden waren, undeutlich.
» Sie haben Sie angelogen«, offenbarte Charles und beugte sich vor, um sich ein Bild genauer anzusehen.
» Wer?«
» Die Hexen«, antwortete Beauclaire. Er zog ein Foto aus der Reihe, nur um es schnell wieder hinzulegen. Für einen Moment schloss er die Augen, und als er sie wieder öffnete, brannte darin… Wut oder Terror; Annas Nase konnte nicht genau bestimmen, was es war.
» Die Symbole, die Hexen benutzen«, erklärte Beauclaire Goldstein höflich, » werden überwiegend in Familien weitervererbt. Ich kann es nicht, aber die Hexen sollten fähig sein, Ihnen zu sagen, aus welcher Familie diese Symbole stammen. Irgendetwas an ihrer Form oder ihrer Platzierung stimmt nicht… Ich habe in meinem langen Leben schon viel gesehen. Ich selbst übe keine Blutmagie aus, aber ich habe sie oft genug bezeugt.«
Charles drehte eines der Bilder, um es aus einem anderen Winkel zu betrachten, und runzelte die Stirn. Er zog sein Handy aus der Tasche und machte eine Aufnahme von einem der Bilder. Dann drückte er noch ein paar Tasten, bevor er das Handy an sein Ohr hielt.
» Charles«, sagte Bran.
» Lauschende Ohren«, warnte Charles und erklärte seinem Vater damit, dass noch jemand im Raum war, der das Telefonat mithören konnte. » Ich habe dir ein Foto geschickt. Sieht für mich aus wie Hexerei. Was denkst du?«
» Ich rufe dich zurück«, versprach Bran und legte auf.
Goldstein rieb sich erschöpft das Gesicht. » Wir sollten das eigentlich vor der Öffentlichkeit geheim halten«, seufzte er. » Darf ich fragen, ob Sie sicher sind, dass dieses Foto nicht ins Internet gestellt wird oder in die Hände der Nachrichtendienste gelangt?«
» Sie sind sicher«, versicherte ihm Anna. » Wir holen nur eine Expertenmeinung ein.«
Bevor noch jemand etwas sagen konnte, klingelte das Telefon. Charles schaltete es auf laut, als er abhob.
» Jetzt können dich alle hören«, erklärte er Bran.
Es folgte ein Moment der Stille, bevor der Marrok sprach: » Ihr müsst das von einer Hexe begutachten lassen. Ich denke dabei an die irischen Clans, aber es ist nicht ganz richtig. Einige dieser Symbole sind Schwachsinn, und ein paar andere sind falsch gezogen. Es wäre am besten, wenn eine Hexe sich die Symbole in der Realität ansehen könnte, nicht nur die Fotos. An Zaubern ist mehr dran als das, was man mit den Augen sehen kann.«
» Danke«, sagte Charles und legte unvermittelt auf. » Also, kennt irgendjemand eine orstansässige Hexe, mit der wir reden können?«
» Ich kenne eine Hexe«, warf Leslie ein, » aber sie lebt in Florida.«
Charles schüttelte den Kopf. » Wenn wir schon jemanden einfliegen müssen, dann kenne auch ich ein oder zwei zuverlässige Hexen. Kennen Sie jemanden in Boston?« Er sah zu Beauclaire, doch dieser schüttelte nur den Kopf.
» Ich kenne niemanden, der uns helfen würde.«
» Wenn wir eine Hexe finden«, meinte Anna, » können wir ihr dann eine der Leichen zeigen?«
» Das ließe sich einrichten«, antwortete Leslie.
» In Ordnung, dann rufen wir den örtlichen Alpha an und fragen, ob er eine Hexe kennt, die mit uns kooperieren würde.«
Charles wählte und gab dann Anna sein Handy. » Dich mag er lieber. Frag du ihn!«
» Er hat Angst vor mir«, widersprach Anna ein wenig selbstgefällig.
»
Weitere Kostenlose Bücher