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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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unterbinden, bevor es wirklich ernst wurde. » Wer fängt an?«
    Charles sah zu Beauclaire. » Weiß das Feenvolk, dass es bereits seit den Achtzigerjahren gejagt wird?«
    » Wir sind hier, um Informationen auszutauschen«, erwiderte Beauclaire und öffnete großmütig seine Arme. » Ich kann gern den Anfang machen. Ja, natürlich wussten wir es. Aber der Killer hat nur absolut unwichtige Feenwesen gejagt. Die Mischlinge, die Einzelgänger des Feenvolkes. Niemanden mit Familie, die das Opfer beschützt hätte. Niemanden mit echter Macht.« Er klang kühl.
    » Niemanden, der es wert gewesen wäre, ein Risiko für ihn einzugehen«, meinte Charles.
    Beauclaire warf ihm einen höflichen Blick zu, der ungefähr dem erhobenen Mittelfinger eines Halbwüchsigen entsprach. » Wir sind kein Rudel, in dem alle gut befreundet sind. Überwiegend sind wir höflich verfeindet. Wenn jemand vom Feenvolk stirbt, der keine besondere Macht besaß– denn die Mächtigen sind wertvoll, einfach weil es nur noch so wenige von uns gibt–, und es niemand ist, der eine mächtige Familie oder mächtige Verbündete hatte, nehmen die anderen Feenwesen diesen Tod überwiegend mit einem Seufzer der Erleichterung zur Kenntnis. Erstens, weil es nicht sie waren, die gestorben sind. Zweitens, weil es niemand anderem Schaden zugefügt hat, und weil das tote Feenwesen nicht länger Bündnisse mit jemandem schließen kann, der vielleicht ein Feind ist.« Beim letzten Satz senkte er seine Stimme ein wenig.
    » Das stört Sie«, stellte Leslie fest.
    Anna mochte fähige Leute. Nicht viele Menschen konnten andere so gut lesen wie die Werwölfe. Leslie war sehr gut, wenn sie Beauclaire derart durchschaute.
    Beauclaire musterte die Agentin, setzte zu einer Erwiderung an, zögerte und sagte schließlich: » Ja, Agent Fisher. Es stört mich, dass man einem Killer fast ein halbes Jahrhundert lang erlaubte, diejenigen zu töten, die er sich ausgesucht hat. Hätte ich davon gewusst, hätte ich etwas unternommen– was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass ich nicht informiert wurde. Ich habe bereits Maßnahmen ergriffen, um diesen Fehler zu korrigieren. Doch das, was hätte unternommen werden müssen, wird nun von den tatsächlichen Geschehnissen überlagert: Ein Killer, der seine Opfer foltert, bevor er sie tötet, hat meine Tochter in seiner Gewalt.«
    » Wissen Sie, wen oder was wir jagen, Mr. Beauclaire?«, fragte Goldstein. » Handelt es sich um ein Feenwesen?«
    » Ja. Ich weiß, was für ein Feenwesen in ein Gebäude eindringen könnte, ohne eine Duftspur zu hinterlassen, der ein Werwolf folgen kann, und das sich so gut verstecken könnte, dass Leute, die an ihm vorbeigehen, es nicht bemerken würden.«
    » Das ist ungewöhnlich«, meinte Anna. » Die meisten Tarnzauber funktionieren nicht bei Gerüchen.«
    » Man kann nicht verbergen, was man selbst nicht wahrnimmt«, stimmte Beauclaire zu. » Die meisten aus dem Feenvolk, die einer Witterung genauso gut folgen konnten wie ein Werwolf, waren im Geiste wie Tiere– wie der Riese aus Hans und die Bohnenranke. Diese Feenwesen konnten sich vor den Christen mit ihren kalten Eisen nicht verstecken, die uns aus unseren Heimen vertrieben haben– also sind die meisten von ihnen umgekommen. Aber es gibt noch ein paar, die fähig wären, ihre Witterung zu bemerken und zu tarnen. Darunter wäre nur ein Gehörnter auch stark genug, meine Tochter in einer Tasche aus dem Gebäude zu tragen und dabei auszusehen, als trüge er nur Wäsche.«
    Goldstein runzelte die Stirn. » Der alte Ausdruck für einen Mann, dem von seiner Frau Hörner aufgesetzt wurden? Der von ihr betrogen wurde? Das meinen Sie nicht.«
    » Gehörnt«, wiederholte Charles, » Sie meinen mit Geweih.«
    Beauclaire nickte. » Ja.«
    » Herne der Jäger«, schlug Charles vor.
    » Wie Herne«, stimmte Beauclaire zu. » Es gab nie viele von ihnen. Soweit ich weiß, weniger als eine Handvoll. Der Letzte auf dieser Seite des Atlantiks wurde 1981 in Vermont von einem Auto angefahren. Der Fahrer dachte, er hätte einen sehr großen Hirsch getötet, aber der Unfall wurde von einem von uns bezeugt, der das Feenwesen unter der Haut des Hirsches erkennen konnte. Als niemand hinschaute, hat er die Leiche gestohlen.«
    » Sie glauben, es gibt noch ein weiteres solches Feenwesen?«, fragte Leslie.
    Der Feenmann nickte. » Darauf weist zumindest alles hin.«
    » Wenn der Killer zum Feenvolk gehört, warum hat er dann nicht schon angefangen, sich Feenwesen als Opfer

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