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Fluch per Mausklick (German Edition)

Fluch per Mausklick (German Edition)

Titel: Fluch per Mausklick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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verwandte hier wohl niemand Raumspray, und auch ich griff eher zu »Geruchsstopp« als zu »Voodoo«. Letzteres klang schließlich schwer nach Pheromonen, und die hätten Fidos Drüsen womöglich noch weiter stimuliert. Aber irgendwie hing ich an meiner Idee und versprach, der Sache nachzugehen.
    Gleich am Nachmittag begab ich mich folglich ins Internet, startete meine Lieblingssuchmaschine und gab das Wort »Voodoo« ein.
    Ergebnis: »Zu dem gesuchten Wort gibt es 19900 Seiten und Texteinträge.«
    Das konnte ja heiter werden. Zu allem Überfluss sah mir nun auch noch Angela über die Schulter.
    »Internetsurfen am Arbeitsplatz. Tss tss …«, bemerkte meine Freundin. »Und dann auch noch so kompromittierende Themen. Wenn ich meinen Kerl um die Ecke bringen wollte, würde ich die Anleitung zu Hause ausdrucken.«
    »Hm?« Ich guckte verwundert. Klar hatte ich schon mal daran gedacht, Robin und Mariella einen Auftragskiller auf den Hals zu schicken. Aber wo um Himmels willen heuert man solche Leute an? Und wie würde es hinterher in der Wohnung aussehen? An Fidos Absonderungen hatte ich mich ja inzwischen gewöhnt, aber Blutflecken auf dem Sofa?
    »Ach komm, tu nicht so, ich hab’s gesehen. Stichwort ‚Voodoo’, Hexenkunst, schwarze Magie, tödliche Flüche …« Angela linste neugierig auf den Bildschirm.
    Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Beim Thema »Voodoo« war mir bisher nur aufpeitschende Musik eingefallen – und schwülwarme afrikanische Nächte, Tanz in Ekstase, vielleicht ein bisschen Liebeszauber. Aber jetzt erinnerte ich mich auch an Blutorgien und Zombies, Voodoopuppen und Besessenheit.
    An so etwas glaubte ich natürlich nicht. Aber andererseits: 19900 Einträge im Internet! Konnte das alles wirklich Blödsinn sein? Auf jeden Fall versprach die Methode rasche und saubere Entmietungserfolge.
    Ich beschloss, die Angelegenheit zu Hause weiterzuverfolgen. Hier gab ich nur noch kurz das zusätzliche Stichwort »Raumspray« ein und fand lediglich eine Eintragung: Ein Esoterik-Shop verkaufte sowohl Voodoo-Kits als auch Ayurveda-Duftsprays. Ich hakte die Plagiatsgefahr also vorerst ab.
    Zu Hause in meinem Briefkasten fand ich einen Bescheid des Ordnungsamtes. Fido wurde zur Wesensprüfung gemäß der neuen Hundeverordnung bestellt. Zum hundertsten Mal verfluchte ich Robin, der mir diese Suppe eingebrockt hatte, indem er Fido stolz als »Spanish Mastiff« registrieren ließ. Hätte er sich auf »Mischling« beschränkt, hätte ich nur einen Maulkorb kaufen müssen. Immerhin tröstete ich mich damit, dass dies der letzte Fluch war, den ich derart unprofessionell von mir gab. In Zukunft würde ich die Macht des Wortes voll ausschöpfen.
    Ich nahm mir ein Glas Wein und schaltete den Laptop ein. Erst mal ein paar Grundinformationen:
    » Voodoo entstand durch die Vermengung verschiedenster Glaubens- und Religionsformen. Die Naturreligionen der afrikanischen Sklaven vermischten sich mit dem Katholizismus, dem Hinduismus und dem Islamischen Glauben. Bei den Ritualen rufen die Gläubigen Loas als Götter und Geister an, in der Hoffnung, von einem von ihnen besessen zu werden. Es werden meist Opfer wie Ziegen oder Hühner dargebracht …«
    Also doch Blut auf dem Sofa?
    »Rituale bringen Glück, wehren Böses ab und besänftigen Tote. Die dunkle Seite des Voodoo offenbart sich aber auch in Ritualmorden, Kannibalismus und Zombifizierung.«
    Der letzte Begriff war ganz neu in meinem Wortschatz und eröffnete mir interessante Gedankengänge. Mariella als roboterhaft herumschwankender Geist, auf meinen Befehl hin ständig mit dem Putzlappen auf Fidos Spuren … Das mochte ein Ziegenleben wert sein. Aber hatte ich nicht erst heute Nachmittag von »Ritual-Packages« gelesen, die mit der Post verschickt wurden? Ich konnte mir kaum vorstellen, dass da eine Ziege inklusive Schlachtanleitung mitgeliefert wurde.
    »Ein Zombie wird erschaffen, indem dem Betroffenen ein Trunk eingeflößt wird, der ihn in einen todesähnlichen Zustand versetzt …«
    Ich schrieb gedanklich das Sangria-Sonderangebot meines Supermarktes auf die Einkaufsliste. Das Zeug pflegte mir neuerdings häufig zu einem todesähnlichen Schlaf zu verhelfen. Konnte ich es Robin und Mariella unauffällig unterjubeln?
    »Dann wird der klinisch Tote in die Erde versenkt und nach drei Tagen in einem grauenvollen Schwebezustand zwischen Leben und Tod wieder ausgegraben.«
    Die Beschreibung des Morgens danach kam zwar hin, aber was sollte ich Frau Krieger

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