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Fluch per Mausklick (German Edition)

Fluch per Mausklick (German Edition)

Titel: Fluch per Mausklick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Bindungs- und Abwehrzauber.
    Am nächsten Tag rief ich sie an, wobei mir etwas mulmig zumute war. Während wir uns unterhielten, schlug im Hintergrund eine Kuckucksuhr. Ja, sicher, sie führe Beschwörungsrituale durch, die Gemeinde treffe sich jeden Dienstag. Generell würde sie vom Verfluchen aber eher abraten, das könne doch sehr schnell auf den Fluchenden zurückschlagen. Jedenfalls legte sie mir dringend nahe, meine Seele vorher in einem Pot-tét unterbringen zu lassen, um sie vor eventuellen Gegenzaubern zu schützen. Dazu müsste ich mich einer Reinigungszeremonie unterziehen, und danach würde sie aus verschiedenen Körperteilen von Mensch und Tier eine Darstellung meines Gros-bon-ange formen. Das Ganze komme dann in einen versiegelten Topf und werde im Altarraum ihres Humfó aufbewahrt. Das Eintopfen koste hundertachtzig Euro, das persönliche Schließfach weitere zwanzig im Monat.
    Ich beschloss umgehend, meine Seele auch fürderhin selbst zu beaufsichtigen.
    Das »große Ritual zur Einflussnahme auf die Aura eines anderen mit Aktivierung eines Baso-Samdi-Ouangas zur räumlichen Trennung« kostete fünfhundert Euro, was mich etwas schlucken ließ. Aber was sollte es, das machte man ja wahrscheinlich nur einmal im Leben. Ich sagte zu und wurde gleich für den nächsten Dienstag auf die Liste gesetzt. An dem Service sollte sich Dr. Paulus mal ein Beispiel nehmen!
    Wie immer, wenn ich das Haus verließ, stand ich vor dem Problem, ob ich es mir antun sollte, Fido mitzunehmen, oder ob ich auf Angelas Langmut setzen sollte. An diesem Dienstag war meine Freundin eindeutig zu Hause, es sah aus, als erwarte sie Herrenbesuch. Wie ich sie kannte, würde sie dabei den ganzen Abend ihre Lieblings-CDs abspielen, abwechselnd Engelbert und Carpendale, beide Fidos bevorzugte Interpreten. Falls er ihre Titel mitsang, fiel Angelas Date garantiert ins Wasser, und wir standen vor dem Rausschmiss. Im Rahmen der mir bislang bekannten Voodoo-Gesänge würde Fidos Stimme dagegen nicht auffallen. Ich biss also in den sauren Apfel und griff nach seiner Leine, was er gleich mit Freudenjuchzern und der zugehörigen Flüssigkeitsproduktion honorierte.
    Der Humfó sah eigentlich aus wie ein ganz normales Reihenhaus, und Mama Laya hieß mit bürgerlichem Namen Renate Hasselböhm. Ich hätte das befremdlich finden sollen, aber erstaunlicherweise beruhigte es mich eher. Auch wurde ich keineswegs von einem bleichen Zombie-Diener empfangen, sondern von einer rundlichen Frau mittleren Alters, die einen locker hängenden Kaftan trug und äußerst entspannt wirkte.
    »Sie sind etwas früh«, meinte sie freundlich und kraulte Fido furchtlos den Kopf. Voodoo-Praxis schien auf den Umgang mit Ungeheuern vorzubereiten. »Aber das macht nichts, da kann ich Ihnen gleich den Humfó zeigen. Sie haben doch nicht etwa Angst, Kindchen? Keine Sorge, die Götter haben Einblick in Ihre Seele. Sie haben nichts zu befürchten.«
    Dr. Paulus hätte das wahrscheinlich anders gesehen, kam ich doch mit den denkbar finstersten Absichten. Fido leckte mir beruhigend die Hand.
    »Kann er … mitkommen?«, fragte ich heiser.
    »Aber ja!«, erklärte Mama Laya. »Wissen Sie, wir haben häufig einen großen schwarzen Hund dabei, der sich aus dem Guinée manifestiert, meistens in meiner Schwägerin. Würde mich interessieren, wie er auf Ihren reagiert … Aber es ist ein guter Geist, keine Sorge.«
    Ich schluckte ein wenig. Okay, ich hatte mich auf Ziegenopfer vorbereitet. Aber auf Besessenheit durch lang verstorbene Hunde?
    »Sehen Sie, hier ist der Bagui, unser Altarraum, mit den Pot-téts meiner Schutzbefohlenen.« Mama Laya führte mich in einen Anbau, der den Garten des Reihenhauses fast vollständig ausfüllte. Ein paar kleinere Räume reihten sich um einen Innenhof, das Peristyl, wie die Mambo mir erklärte. Hier würde das Ritual stattfinden. »In den Heimatländern des Voodoo ist das Peristyl meist zum Himmel hin offen, aber hier brauchen wir einen Regenschutz. Außerdem sind wir in einem Wohngebiet, da muss man Rücksicht nehmen.«
    Mama Laya zeigte auf die schallisolierten Wände. Vermutlich hatte sie nörgelnde Nachbarn, was mich an Frau Krieger erinnerte. Ob es einen sehr hohen Aufpreis kosten würde, sie gleich mit zu zombifizieren?
    In der Mitte des Lichthofes waren Zeichen auf den Boden gemalt, außerdem stand hier eine Säule, die sofort Fidos Interesse weckte. In der Befürchtung, der schwarze Hund habe sich schon daran verewigt und Fido wolle nun seinen

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