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Fluch von Scarborough Fair

Fluch von Scarborough Fair

Titel: Fluch von Scarborough Fair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Werlin
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ist Soledad Markowitz’ Bereich, richtig?« Er benutzte beim Sprechen seine großen, wohlgeformten Hände. Die Personalleiterin betrachtete sie prüfend. Kein Ehering.
    » Oh, ja. Sie würden direkt für Soledad Markowitz arbeiten. Sozialpädagogik ist eines ihrer Fachgebiete in unserem Krankenschwestern- und Hebammenprogramm. Ich kann übrigens sehr gut verstehen, warum Sie daran interessiert sind, mit ihr zusammenzuarbeiten. Sie ist eine bemerkenswerte Frau. Sie bemüht sich leidenschaftlich darum, in Not geratenen jungen Mädchen zu helfen. Sie ist von ihrer Arbeit fast schon besessen, natürlich im positiven Sinn. In gewissen Kreisen ist sie für ihre Innovationen bekannt. Oh, und selbstverständlich bekommen Sie ein angemessenes Gehalt.«
    » Ah.« Padraig Seeley lächelte. » Das klingt wirklich perfekt. Wann kann ich anfangen? Vielleicht schon morgen?«

Kapitel 5
    Am selben Tag, an dem sich Padraig Seeley für einen Job bewarb, den es noch gar nicht gab und der erst für ihn geschaffen werden musste, zogen Lucy und Soledad zusammen los, um für Lucy ein Ballkleid zu kaufen.
    Den langen Rock mit den Händen hochgerafft, kam Lucy aus der Umkleidekabine der Boutique und stellte sich vor den dreiteiligen Spiegel im Verkaufsraum. Sie ließ den Rock fallen und wirbelte herum. Dann blickte sie über die Schulter zu Soledad. » Okay, Mom, was meinst du? Ich denke, ich sollte mich zwischen diesem und dem kurzen, hautengen Weißen entscheiden.«
    » Ich liebe dieses Kleid an Ihnen!«, schwärmte die Verkäuferin. » Einfach perfekt!«
    Lucy lächelte, konzentrierte sich aber ganz auf ihre Pflegemutter.
    Soledad sperrte Mund und Augen auf. Das lange dunkelrosa Taftkleid ließ Lucys Schultern und Arme frei. Das angesetzte Oberteil war eine Corsage, das Lucys Rundungen bis zu den Hüften extrem betonte, und der prächtige Rock fiel wallend zu Boden.
    » Wow«, entfuhr es Soledad schließlich. » Du siehst hinreißend aus.«
    Und sexy.
    Aber Soledad hielt sich an das, was sie Zach und später auch ihrem Mann versprochen hatte. Sie wollte sich keine Sorgen machen. Dass Lucy eine Verabredung hatte, war völlig normal und in Ordnung. Sie brauchte einen gewissen Freiraum, um ganz sie selbst zu sein: eine reizende und vor allem unerschrockene junge Frau.
    Trotzdem wünschte Soledad, sie könnte diesen Gray Spencer noch vor dem Abschlussball kennenlernen. Am Ende war sie sich jedoch mit Leo einig gewesen, dass sie es zwar andeuten, aber nicht darauf bestehen konnten. Es war Lucys Angelegenheit, und außerdem würden sie den Jungen in ein paar Tagen sowieso sehen, am Abend des Balls.
    » Dir gefällt dieses Kleid wirklich?« Lucy stellte sich auf ihre nackten Zehenspitzen und trat spielerisch gegen den Rock. » Findest du nicht, es sieht zu sehr nach Prinzessin Barbie aus?« Sie hielt inne und überlegte. » Obwohl, wenn ich meine High Top Sneakers dazu trage, wäre dieses Problem gelöst.«
    Die Verkäuferin schnappte hinter Soledads Rücken nach Luft. Soledad stellte sich Lucys schmutzige Sneakers unter dem fantastischen Kleid vor und fühlte mit der Verkäuferin. » Möchtest du keine hübschen Schuhe?«, fragte sie Lucy. » Ich könnte mir zu dem Kleid goldfarbene Slipper mit einem kleinen Absatz vorstellen. Sieh mal, die Farbe des Rocks enthält eine Spur Gold, und dann noch die Goldstickerei auf dem Oberteil.«
    Lucy schüttelte den Kopf. » Nein. Dieses Kleid braucht eine gewisse ironische Note.« Sie betrachtete sich nachdenklich im Spiegel und meinte dann: » Ich werde mir Zöpfe flechten.«
    » Hochgesteckt zu einer Art Krone?«, erkundigte sich die Verkäuferin interessiert. » Wir hätten da Elfenbeinkämme…«
    » Nein. Die Zöpfe sollen einfach herunterhängen wie bei einer Vierjährigen.«
    » Die ironische Note, Sie verstehen?«, erklärte Soledad der Verkäuferin und winkte Lucy zu sich. » Komm her und lass mich das Preisschild sehen. Uh. Okay. Bist du sicher, dass wir dir keine neuen Schuhe kaufen müssen?«
    Lucy blickte grinsend auf die fünf Zentimeter kleinere Soledad herab. » Nein, müssen wir nicht. Aber eigentlich bin ich von dem Kleid gar nicht so begeistert. Lass mich das kurze Weiße noch mal anprobieren. Ich glaube, das gefällt mir besser.« Und damit verschwand sie wieder in der Umkleidekabine.
    Dort war ihr Lächeln auf einen Schlag wie weggewischt und sie starrte in den Spiegel.
    Miranda war nicht verschwunden, wie Lucy gehofft hatte. Sie war heute nach der Schule wieder zum Sportplatz

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