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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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sich ihre Münder in immer neuen Winkeln aufeinanderpressten und ihre Zungen miteinander spielten. Es war obszön und gewalttätig und absolut faszinierend.
Als sich die beiden endlich voneinander lösten, sahen sie aus, als wären sie mit knapper Not einem Wirbelsturm entkommen. Durchwühltes Haar, geschwollene Lippen, gerötete Wangen. Die Luft um sie herum vibrierte vor purer sexueller Energie.
Serena keuchte, und auch der Pascha musste tief Luft holen, ehe er zu sprechen anfing. „Ihr Vorschlag birgt in der Tat gewisse Vorteile, Lady Dexter. Ich werde darüber nachdenken und Ihnen Bescheid geben.“
„Nein, Mr. al-Zafar.“ Sie schüttelte atemlos den Kopf. „Entweder Kate oder ich. Sie haben die Wahl, Sie können entscheiden, aber das nur innerhalb der nächsten Minute. Dann werde ich gehen.“
Der Pascha fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, um es zu glätten. Allerdings sah es danach noch verwüsteter aus. „Muss ich damit rechnen, dass Lord Sheridan im Morgengrauen mit gezückter Pistole an meinem Bett stehen wird?“
Ein sehr sinnliches Lächeln erschien auf Serenas Lippen, und ihre Stimme ähnelte dem Schnurren einer Katze, als sie sagte: „Es schmeichelt mir ungemein, dass Sie meinem Lebenswandel derartiges Interesse entgegenbringen, aber Lord Sheridan hat keinerlei Rechte auf mich. Kein Mann hat das, und kein Mann wird das je haben.“ Sie strich eine widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr. „Mein Herz mag tot sein, aber mein Körper lebt, Mr. al-Zafar. Ich verlange Leidenschaft und Raffinesse und verabscheue Tabus. Sind Sie der Ansicht, dass Sie mich zufriedenstellen können?“
Er sah sie nachdenklich an. „Lady Dexter, Sie sind in der Tat eine Herausforderung. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich es nicht bereuen werde, aber …“ Er drehte sich um und ging zu Kate, die noch immer Mühe hatte, die Geschehnisse zu verarbeiten. „Ich nehme an, Lady Dexter spricht die Wahrheit und der einzige Grund warum du hier bist, ist, um Wort zu halten.“
„Was könnte es sonst sein, Karim Pascha?“, sagte Kate leise. „Ich habe mein Wort gegeben freiwillig und freudig zu Euch zu kommen. Nun, hier bin ich.“
Seine Mundwinkel zogen sich nach unten. „Freiwillig und freudig.“ Er seufzte. „Lassen wir das. Du darfst gehen, Leila. Vielleicht schafft es ja dein englischer Lord, dir etwas Feuer einzuhauchen.“
Einige Augenblicke herrschte absolute Stille im Raum. Dann begriff Kate, dass sie soeben ihre Freiheit erlangt hatte. Mühsam formulierte sie eine Antwort. „Danke, Karim Pascha.“ Es war zu wenig, angesichts der Tatsache, dass er ihr ein neues Leben geschenkt hatte, aber sie wusste nicht, was sie sonst noch sagen sollte.
Serena kam auf sie zu und nahm sie in die Arme. „Hör nicht auf ihn. Er ist ganz einfach der falsche Mann. Für dich“, flüsterte sie ihr ins Ohr und fügte lauter hinzu: „Leb wohl, Kate. Du kannst mein Haus haben, bis ich wiederkomme. Falls ich wiederkomme. Ich werde dir schreiben und dich auf dem Laufenden halten.“
Kate musterte die Freundin und versuchte, zu verstehen. „Alles, was ich sagen kann, ist sinnlos, nicht wahr, Serena? Du willst das wirklich, du tust es nicht nur wegen mir?“
Serena lächelte beinahe mitleidig. „Natürlich nicht, Liebes. Ich tue es wegen mir. Ich liebe das Abenteuer, und diese Sache verspricht jede Menge Abenteuer.“ Sie warf dem Pascha einen Blick zu, der dazu angetan war, seine Kleidung in Asche zu verwandeln.
Kate nickte, obwohl sich ihr Verstand noch immer weigerte, zu begreifen, dass Serena sich aus freien Stücken in die Gewalt dieses Despoten begab, und trat einen Schritt zurück. „Soll ich dir ein paar persönliche Sachen packen lassen?“
„Nein, das wird nicht nötig sein.“ Sie wandte sich an den Pascha. „Sie werden doch für alles gesorgt haben, Mr. al-Zafar?“
„Natürlich, Lady Dexter. Sie können die vorhandene Garderobe gern in Augenschein nehmen. Falls Sie noch etwas benötigen, werden wir uns in Paris darum kümmern.“
Serena lachte. „Perfekt. Begleiten Sie Kate noch zur Kutsche? Sie wartet vor dem Haupteingang.“
Der Pascha neigte leicht den Kopf. „Wie Sie wünschen, Lady Dexter.“
Kate blickte noch einmal zu Serena, und während sie das tat, schien sich die Distanz zwischen ihnen zu vergrößern, bis ein unüberbrückbarer Graben entstanden war.
Sie seufzte, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und folgte dem Pascha, der zur Tür ging. Schweigend durchquerten sie die Halle und standen

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