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Flucht aus dem Harem

Flucht aus dem Harem

Titel: Flucht aus dem Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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verworfen, da der Bote mit dem Schreiben des Paschas nicht erschien und sie nicht mit leeren Händen bei ihm auftauchen wollte. Worte waren eine Sache, Fakten eine andere.
Sie löffelte gerade ohne Begeisterung eine lauwarme Consommé, als ihr der Butler die Ankunft des Marquess of Wexford meldete. Natürlich hatte er den Besucher gleich mitgebracht, deshalb blieb Kate keine Rückzugsmöglichkeit.
Justin stürmte in den Raum, und der Butler schloss diskret die Tür hinter ihm. „Du wirst nie erraten, was passiert ist“, rief er aufgeregt und strahlte dabei übers ganze Gesicht. „Alle Probleme lösen sich in Luft auf, Kate. Der Pascha ist hier. Ich habe es vor einer Stunde erfahren. Morgen habe ich eine Audienz bei ihm. Da werde ich ihn um ein Schreiben bitten, das meine Identität beweist.“
Sie war aufgestanden, und er zog sie ungestüm in die Arme. Ein wenig überrascht erwiderte sie seinen Kuss. „Du bist nicht böse?“
„Böse?“ Er zog die Brauen zusammen. „Ach, wegen heute Morgen, meinst du? Nein, ich hätte dich gar nicht in diese Sache hineinziehen sollen, ich wusste mir nur keinen Rat mehr. Du hast mit allem recht, was du gesagt hast. Deine Worte hatten mich nur überrumpelt, weil … weil …“ Er senkte schuldbewusst den Kopf. „… weil ich sie im ersten Moment eben nicht nachvollziehen konnte. Ich dachte, dass es für dich ganz einfach sein müsste, mir zu helfen, aber ich hatte dabei nicht bedacht, dass deine Situation ebenfalls schwierig ist.“
Kate biss sich auf die Lippen, da sie spürte, wie ihr wieder die Tränen in die Augen stiegen. Er suchte sogar jetzt eine Entschuldigung für sie. „Du brauchst nicht mehr zu Karim Pascha zu gehen“, sagte sie. „Ich war heute dort, gleich nachdem ich von seiner Anwesenheit erfahren habe.“ Der Griff um ihre Schultern verstärkte sich, und sie lächelte. „Er hat zugesagt, mir ein solches Schreiben auszustellen und es mir überbringen zu lassen.“
Er sah sie an, als sähe er sie zu ersten Mal. „Weißt du, was du da sagst?“, fragte er heiser.
„Ja, ich sage, dass sich dein ekelhafter Onkel zum Teufel scheren kann. Es gibt nur einen Marquess of Wexford und der steht hier vor mir.“ Sie lächelte weiter, obwohl jeder Nerv in ihr zitterte.
Er zog sie wieder an sich. „Ich danke dir. Bitte verzeih mir, dass ich auch nur einen Augenblick an dir gezweifelt habe. Ich werde es niemals wieder tun.“ Seine Hände strichen über ihren Rücken, und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Nach meinem Gerede von heute früh kann ich es dir auch nicht verübeln. Aber ich war wie gelähmt vor Angst, als ich begriff, dass ich dir nicht helfen konnte, so sehr ich es mir auch wünschte. Aber jetzt wird ja alles gut.“ Die Tränen flossen wieder, und diesmal konnte sie nichts dagegen tun. Sie weinte still vor sich hin, bis ihr Körper von Schluchzern geschüttelt wurde.
Justin sprach beruhigend auf sie ein, und irgendwann schaffte es Kate, dass der Tränenstrom versiegte. Sie lag still in seinen Armen und genoss das Gefühl, im nahe zu sein. Zwei Wochen , dachte sie. Ich habe nur noch zwei Wochen, die für den Rest meines Lebens reichen müssen.
Das Dokument des Paschas traf am nächsten Morgen ein. Justin ersuchte die Queen um eine Audienz, die ihm auch nach wenigen Tagen gewährt wurde.
Kate wich nicht mehr von Justins Seite und schränkte öffentliche Auftritte ein, so weit es möglich war, da sie verhindern wollte, dass er und der Pascha sich begegneten. Sie hegte keinen Zweifel daran, dass Karim über jeden ihrer Schritte und auch über ihre Affäre mit dem Marquess of Wexford informiert war. Aber offensichtlich ließ er sie gewähren, weil er damit rechnete, dass sie ihr Versprechen einhalten und London mit ihm verlassen würde.
Die Tage zerrannen Kate zwischen den Fingern. Sie wurde fahrig und nervös und war gleichzeitig angestrengt darauf bedacht, dass Justin von all dem nichts bemerkte. Im Bestreben, für ihn unvergesslich zu bleiben, verwandelte sie die Nächte in rauschhafte Ekstase. Trieb ihn an die Grenzen seines Bewusstseins und forderte ihn immer mehr, so lange, bis er erschöpft und schweißüberströmt einschlief und nicht merkte, dass sie mit offenen Augen an die Decke starrte und ihre Wangen nicht allein vom Schweiß nass glänzten.
Am Morgen des dreizehnten Tages erzählte sie ihm gut gelaunt, dass sie den Abend mit Serena verbringen wollte und befahl ihm lächelnd, doch mit Pete wieder einmal eine Runde durch die Clubs zu

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