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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Cairhien durchgemacht habe, wie ich den Bund nur gerade genug verhüllt habe, um zu verhindern, dass mich das, was ihr beider, treibt, die ganze Nacht wach hält. Das ist viel schwieriger, als ihn vollständig zu verhüllen, aber ich mag es nicht, die Verbindung mit meinen Behütern völlig zu verlieren. Doch zurück nach Cairhien zu gehen wird fast genauso schlimm sein.«
    Rand räusperte sich. »Das ist mein Wille.« Über gewisse Dinge sprachen Frauen viel offener als Männer, das hatte er mittlerweile gelernt, aber es war immer noch ein Schock, wenn sie es dann taten. Er hoffte, dass Elayne und Aviendha den Bund verhüllten, wenn er Min liebte. Wenn sie zusammen im Bett lagen, existierte nichts mehr außer ihr, genau wie es bei Elayne gewesen war. Und mit Sicherheit wollte er sich nicht mit Alanna darüber unterhalten. »Möglicherweise bin ich hier fertig, wenn du in Cairhien alles erledigt hast. Wenn ich nicht... wenn nicht, kannst du hierher zurückkehren. Aber du musst von mir fernbleiben, bis ich etwas anderes sage.« Selbst mit dieser Einschränkung blühte in ihr die Freude wieder auf.
    »Du wirst mir nicht verraten, mit wem du den Bund eingegangen bist, oder?« Er schüttelte den Kopf und sie seufzte. »Ich sollte jetzt besser gehen.« Sie stand auf, nahm den Umhang und legte ihn sich über den Arm. »Im besten Fall ist Cadsuane nur ungeduldig. Sorilea hat sie ermahnt, wie eine Mutterglucke auf uns aufzupassen, und das tut sie auch. Auf ihre Weise.« An der Tür blieb sie für eine letzte Frage stehen. »Warumbist du hier, Rand? Cadsuane mag es ja egal sein, aber mir nicht. Wenn du willst, behalte ich es für mich. Ich habe es nie geschafft, mich länger als nur ein paar Tage in einem Stedding aufzuhalten. Warum solltest du freiwillig hier bleiben, wo du nicht einmal die Quelle fühlen kannst?«
    »Vielleicht ist es für mich nicht so schlimm«, log er. Ihm wurde klar, dass er es ihr hätte sagen können. Er glaubte ihr, dass sie es für sich behalten würde. Aber sie sah ihn als ihr Behüter und sie war eine Grüne. Keine Erklärung konnte sie dazu bringen, dass er sich all dem allein stellte, aber in Far Madding konnte sie sich nicht besser verteidigen als Min, vielleicht sogar noch weniger. »Geh, Alanna. Ich habe genug Zeit verschwendet.«
    Sobald sie den Raum verlassen hatte, rutschte er auf dem Bett herum, bis er mit dem Rücken wieder an der Wand lehnte, dann saß er da und spielte mit der Flöte herum. Er dachte nach. Min hatte gesagt, dass er Cadsuane brauchte, aber sie war an ihm lediglich als Kuriosität interessiert. Eine Kuriosität mit schlechten Manieren. Irgendwie musste er ihr Interesse wecken. Aber wie, beim Licht, sollte er das machen?
    Mit einiger Mühe kämpfte sich Verin auf dem Hof von Aleis' Palast aus ihrer Sänfte. Sie war einfach nicht dafür gebaut, in diese Dinger zu passen, aber in Far Madding stellten sie das schnellste Transportmittel dar. Kutschen wurden früher oder später von den Menschenmassen aufgehalten, und an einige der Orte, zu denen sie wollte, kamen sie erst gar nicht heran. Der feuchte Wind vom See wurde kälter, als sich das Zwielicht herabsenkte, aber Verin ließ zu, dass er ihren Umhang flattern ließ, während sie zwei Silberpfennige aus dem Geldbeutel heraussuchte und sie den Trägern gab. Natürlich durfte sie das eigentlich nicht, da es sich um Aleis' Jungen handelte, aber Eadwina würde das nicht wissen. Sie hätten das Geld nicht annehmen dürfen, aber das Silber verschwand im Handumdrehen in ihren Mänteln, und der jüngere der beiden, ein ansehnlicher Bursche in mittleren Jahren, machte vor ihr sogar eine anmutige Verbeugung, bevor sie die Sänfte aufnahmen und in Richtung Remise losliefen, ein niedriges Gebäude, das in einer Ecke der Vordermauer stand. Verin seufzte. Ein Junge in seinen mittleren Jahren. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie das Gefühl hatte, Far Madding niemals verlassen zu haben. Damit musste sie vorsichtig umgehen. Es könnte gefährlich sein, vor allem, falls Aleis oder die anderen ihre Täuschung entdeckten. Vermutlich war die Anordnung für Verin Mathwins Exil niemals außer Kraft gesetzt worden. In Far Madding verhielten sich alle still, wenn eine Aes Sedai mit dem Gesetz in Konflikt geriet, aber die Ratsherrinnen hatten keinen Grund, die Aes Sedai zu fürchten, und aus eigenen Gründen hielt die Weiße Burg bei den seltenen Gelegenheiten still, wenn sich eine Schwester einer vom Gericht verhängten Auspeitschung

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