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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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würde Euch ein Fünftel mehr Steuern berechnen als Far Madding. Denkt nur an die zusätzlichen Kosten.« Der Tairener furchte die Stirn, als würde er daran denken. Oder sich fragen, ob seine Interessen wirklich mit den ihren übereinstimmten.
    »Ich habe gehört, die Leiche wäre schwarz angelaufen und aufgebläht gewesen«, sagte an einem anderen Tisch ein schlanker, weißbärtiger Illianer in einem dunkelblauen Mantel. »Ich habe gehört, dass der Rat befohlen hat, sie zu verbrennen.« Er hob bedeutungsvoll die Brauen und tippte sich an die spitze Nase, die ihm das Aussehen eines Wiesels verlieh.
    »Falls es in der Stadt eine Seuche geben sollte, Meister Azereos, hätte der Rat es bekannt gegeben«, sagte die zierliche Frau, die ihm gegenübersaß. Mit den beiden reich verzierten Elfenbeinkämmen in ihrem aufgerollten Haar sah sie auf ein fuchshafte Weise hübsch aus; dabei wirkte sie so kühl wie eine Aes Sedai, allerdings hatte sie in den Winkeln ihrer braunen Augen kleine Fältchen. »Ich rate Euch wirklich davon ab, auch nur Teile Eures Handels nach Lugard zu verlagern. In Murandy herrscht große Unruhe. Die Adligen werden niemals zulassen, dass Roedran ein Heer aufstellt. Und wie Ihr sicherlich gehört habt, sind Aes Sedai darin verstrickt. Das Licht allein weiß, was sie tun werden.« Der Illianer zuckte unbehaglich mit den Schultern. Heutzutage war sich niemand sicher, was Aes Sedai tun würden, falls das jemals der Fall gewesen sein sollte.
    Ein Kandori mit grauen Strähnen in seinem Gabelbart und einer großen Perle in seinem linken Ohr beugte sich zu einer dicken, in dunkelgraue Seide gekleideten Frau herüber, die ihr schwarzes Haar in einer festen Rolle auf dem Kopf trug. »Ich habe gehört, dass der Wiedergeborene Drache zum König von Illian gekrönt wurde, Frau Shimel.« Er runzelte die Stirn. »Wegen der Proklamation der Weißen Burg überlege ich mir, meine Frühlingswagen entlang Erinin nach Tear zu schicken. Die Flussstraße mag ja eine schwierigere Route sein, aber Illian ist kein so bedeutender Markt für Felle, dass ich so große Risiken eingehen möchte.«
    Die dicke Frau lächelte; für ein so rundes Gesicht war es ein sehr schmales Lächeln. »Mir wurde gesagt, dass man den Mann kaum in Illian gesehen hat, seit er die Krone entgegennahm, Meister Posavina. Aber wie dem auch sei, die Burg wird sich um ihn kümmern, wenn sie es nicht schon längst getan hat, und heute Morgen habe ich erfahren, dass der Stein von Tear belagert wird. Das ist kaum eine Situation, in der ihr einen vernünftigen Markt für Felle vorfinden werdet, oder? Nein, Tear ist nicht der Ort, an dem man Risiken aus dem Weg gehen kann.« Die Falten auf Meister Posavinas Stirn wurden noch tiefer.
    Rand erreichte einen kleinen Tisch in der Ecke, warf den Umhang über eine Stuhllehne, setzte sich mit dem Rücken zur Wand und schlug den Kragen hoch. Der Diener brachte einen dampfenden Zinnbecher mit gewürztem Wein, murmelte einen hastigen Dank für das Silber und eilte los, als an einem anderen Tisch ein Ruf ertönte. Zwei große Kamine an beiden Seiten des Raums nahmen der Luft ihre Kühle, aber falls jemand bemerkte, dass Rand die Handschuhe nicht auszog, so gab es derjenige nicht zu erkennen. Er gab vor, in den Weinbecher zwischen seinen Händen zu starren, während er den Eingang im Auge behielt.
    Das meiste Gerede interessierte ihn nicht. Es war kaum neu, und manchmal wusste er mehr als die Leute, die er belauscht hatte. Zum Beispiel teile Elayne die Meinung der blassen Frau und sie musste Andor besser kennen als jede Kauffrau aus Far Madding. Dass der Stein belagert wurde, war jedoch neu. Doch darüber musste er sich noch keine Sorgen machen. Der Stein war niemals erobert worden, mit Ausnahme von ihm, und er wusste, dass sich Alanna irgendwo in Tear befand. Er hatte gefühlt, wie sie nördlich von Far Madding an einen Ort noch weiter im Norden gesprungen war, und dann einen Tag später irgendwo nach Süden und Osten. Sie war weit genug entfernt, dass er nicht sagen konnte, ob sie in Haddon Mirk oder in der Stadt Tear war, aber er war zuversichtlich, dass sie an einem der Orte war, und zwar in Gesellschaft von vier Schwestern, denen er vertrauen konnte. Falls Merana und Rafela vom Meervolk bekommen konnten, was er wollte, dann würden sie es auch bei den Tairenern schaffen. Rafela war Tairenerin und das sollte helfen. Nein, die Welt würde auch noch eine Weile länger ohne ihn auskommen. Sie musste es.
    Ein großer Mann in

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