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Flucht in die Arme des Maharadschas

Flucht in die Arme des Maharadschas

Titel: Flucht in die Arme des Maharadschas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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scharf einatmete, wusste er, dass sie gerade Mumbais berühmte Marina Drive mit ihren unzähligen Lichtern überflogen.
    „Im Volksmund nennt man es die Halskette der Königin “, erklärte er.
    Sophia nickte stumm. Nach all ihren Teenagerträumen, irgendwann Ashs Frau zu sein, ertrug sie es nur schwer, sich mit Kommentaren zu begnügen, die auch von einem Reiseleiter hätten stammen können, anstatt den Liebesschwüren ihres frischgebackenen Ehemannes zu lauschen.
    „Nailpur ist nicht Mumbai“, fühlte Ash sich noch verpflichtet zu warnen, als sie die Stadt hinter sich gelassen hatten.
    „Ich weiß“, sagte Sophia ernst. „Was ich von Mumbai gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen. Aber jetzt freue ich mich darauf, Nailpur und Rajasthan kennenzulernen. Irgendwo habe ich gelesen, dass es übersetzt Land der Könige heißt, was meinem Vater sicher gefallen würde.“
    „Nailpur ist ein armes Land, das weder mit Jaipur noch anderen Touristenzentren in Rajasthan zu vergleichen ist. Die Paläste und anderen Prachtbauten sind marode, den Menschen mangelt es an Bildung. Meine Pflicht ist es, in ihrer Mitte zu leben, die Armut zu bekämpfen und andere Missstände auszurotten. Deine Pflicht als meine Frau und Mutter unserer zukünftigen Kinder ist es, dieses Leben mit mir zu teilen. Wenn du also insgeheim darauf gehofft hast, in Mumbai …“
    „Habe ich nicht“, unterbrach Sophia ihn brüsk, ohne zu verraten, dass sie schon als sehr junges Mädchen alles über Rajasthan und besonders Nailpur verschlungen hatte, um mehr über ihren Traumprinzen zu erfahren und sich ihm näher zu fühlen.
    Während Sophia versuchte, ihre wahren Gedanken hinter einer teilnahmslosen Miene zu verbergen, schwor Ash sich insgeheim, diese Ehe nicht wie seine erste enden zu lassen. Und wie immer, wenn er an Nasreen dachte, fühlte er sich von Schuld überwältigt. Ob er sein Leben lang für die Fehler von damals würde bezahlen müssen?
    Bei seiner ersten Heirat hatte er Liebe geben und empfangen wollen – und musste schließlich akzeptieren, dass man Liebe nicht erzwingen konnte. Zu arrogant, um sich sein Versagen einzugestehen, hatte er sich von seiner Frau zurückgezogen und Nasreen erlaubt, ihr eigenes Leben zu führen. Darum war sie jetzt tot.
    Bei Sophia lagen die Dinge anders. Es würde keine emotionalen Komplikationen geben, und das war wesentlich besser und sicherer … für sie beide.
    Als der Jet tiefer flog, erkannte Sophia im silbernen Mondlicht überall auf den Äckern unter ihnen lange Folientunnel. „Ich dachte, die Gegend wäre viel zu trocken für Gemüseanbau!“, rief sie und vergaß vor Überraschung und Neugier sogar für einen Moment ihren Kummer. „Und dass die Menschen deshalb so arm sind und gezwungen, als Nomaden zu leben.“
    „Das stimmt auch, aber zusammen mit einem Expertenteam ist es mir gelungen, über Bohrlöcher eine Wasserader anzuzapfen. Deshalb können jetzt verschiedene Kulturpflanzen angebaut werden. Es ist nicht einfach, alte Traditionen aufzuweichen und die Menschen zu überzeugen, neue Technologien auszuprobieren. Doch ich lasse nicht locker. Zu dem Konzept gehört auch, die Jugend besser auszubilden, damit sie sich nicht nur der Zukunft öffnet, sondern auch lernt, klug und verantwortlich mit den Ressourcen ihres Landes umzugehen.“
    Gebannt lauschte Sophia seinen Ausführungen, und Ash verspürte plötzlich den unsinnigen Drang, ihr noch viel mehr über sich und sein Leben zu erzählen.
    „Auf die Idee mit der unterirdischen Wasserader brachte mich ein Gemälde, das einen prachtvollen Pool innerhalb des Palasts zeigt, und zwar zu Zeiten meines Ururgroßvaters. Der Pool existiert zwar nicht mehr, aber das Wasser musste irgendwo hergekommen sein. Glücklicherweise erwies sich meine Ahnung als richtig.“
    In dem Moment flammte das Signal zum Öffnen der Sicherheitsgurte auf, und als sie kurz darauf den Jet verließen, stellte Sophia erleichtert fest, dass sie den Steward an der Gangway noch nie zuvor gesehen hatte. Und auf dem Flughafen erwartete sie auch nur ein übersichtliches, offiziell wirkendes Empfangskomitee.
    Eine dunkle Limousine chauffierte sie über einen modernen Highway und durch ein imposantes Tor, das zu beiden Seiten riesige Steinlöwen flankierten, in eine ummauerte Stadt. Die Löwen zierten auch das königliche Wappen von Nailpur.
    Sophia hielt den Atem an, als sich der schwere Wagen kurz darauf durch verwinkelte Gassen bewegte, die viel zu eng wirkten, um sie unfallfrei

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