Flucht in die Arme des Maharadschas
schlimmer.
Benommen folgte sie Parveen , deren Name sie endlich von Ash erfahren hatte, und versuchte, ihren wilden Herzschlag zu kontrollieren. Sobald sie das Schlafzimmer betraten, fiel Sophias Blick auf ein Seidennachthemd, das ausgebreitet auf dem Bett lag. Durch die geöffnete Badezimmertür sah sie Wasserdampf aus dem im Boden eingelassenen und mit schillernden Mosaiken verzierten Bassin aufsteigen und nahm erst jetzt den nahezu betäubenden Rosenduft wahr.
„Danke, Parveen, ich komme jetzt allein zurecht“, entließ sie das Mädchen mit gezwungenem Lächeln und betrachtete zweifelnd die im Schaum schwimmenden Rosenblätter.
In einer Stunde wollte Ash nachkommen? Allein der Weg bis hierher hatte mindestens zehn Minuten gedauert, wenn nicht mehr! Das verschachtelte Labyrinth von Gängen und Fluren war ursprünglich angelegt worden, um unwillkommene Eindringlinge zu verwirren, wie Parveen ihr verraten hatte.
Sophias Hände zitterten, während sie hastig ihre Kleider abstreifte. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde sie nervöser. So verlockend und angenehm das duftende, warme Wasser auch war, konnte sie es kaum genießen, aus Angst, womöglich von Ash nackt in der Wanne überrascht zu werden.
Darum stieg sie auch rasch wieder aus dem opulenten Pool, trocknete sich mit fliegenden Fingern ab und hastete zurück ins Schlafzimmer. Nach einem flüchtigen Blick auf das halbtransparente Seidennachthemd wickelte sie sich fest in einen ebenfalls bereitliegenden Bademantel, der ihr etwas solider erschien.
Vielleicht würde sich Ash von dem Wissen, dass sie darunter nackt sein musste, ebenso animiert fühlen, wie es ihr im Jet gegangen war, als er völlig unverhofft vor ihr in der Schlafkabine gestanden hatte.
Als sie plötzlich Schritte vor der Tür hörte, hüpfte ihr das Herz fast aus der Brust. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Bestimmt würde Ash sie mit seiner ersten Frau und großen Liebe vergleichen! Warum hatte sie sich nur auf diese Heirat eingelassen? Weil du gar keine andere Wahl hattest! erinnerte Sophia sich schnell und reckte tapfer das Kinn vor, während sich die reich verzierten Flügeltüren öffneten.
Ash trug eine lange Seidenrobe mit goldenen Tressen und Ziernähten, die ihn seltsamerweise absolut nicht weiblich aussehen ließ, sondern seine Männlichkeit noch zu betonen schien. Das nachtschwarze Haar war noch feucht und kringelte sich leicht an den Enden.
Ganz kurz fühlte sie sich an den dunklen Traumprinzen von früher erinnert. Doch als Ash die Türen hinter sich schloss, ohne den Blickkontakt zu ihr abzubrechen, sah sie in ihm nur noch den mächtigen Herrscher und Maharadscha, der sie zur Frau genommen hatte, damit seinem Namen nicht der Hauch eines Skandals anhaftete.
Im Raum war es so still, dass Sophia ihren eigenen Herzschlag hören konnte.
„Wenn wir Glück haben, empfängst du schnell, und wir können uns die dafür notwendigen Intimitäten in Kürze ersparen.“
Es war unumgänglich und besser für sie beide, gleich zu Anfang klarzustellen, dass ihre Verbindung eine rein praktische war. Weder sein irrationales Bedürfnis, damals der Ehe mit Nasreen mehr Gewicht zu verleihen, als ihr zustand, noch Sophias romantische Ader hatten irgendwelche Früchte getragen.
Dass gerade in diesem Moment allein ihr Anblick genügte, um seinen Verstand auszuschalten, und Emotionen in ihm wachrief, die er kaum kontrollieren konnte, war nur ein weiteres Warnsignal. Auf keinen Fall durfte er vergessen, warum diese Ehe zustande gekommen war und was er von ihr erwartete.
Entschlossen begann Ash damit, die Verschlüsse an der traditionellen Hochzeitsrobe zu öffnen, die sein Diener ihm auf seinem Bett bereitgelegt hatte und unter der er völlig nackt war. Unfähig, den Blick abzuwenden, starrte Sophia erst fasziniert auf seine Hände, dann auf den durchtrainierten, nackten Männerkörper, der dem einer griechischen Statue glich.
Dann sah sie die Narbe, die er sich bei einem Polospiel zugezogen hatte, wie Alex einmal erwähnt hatte. Wie begierig sie damals auf jede noch so winzige Information von ihrem Traumprinzen lauerte! Und wie hatte sie sich als sechzehnjähriger Teenager ihrer Schwäche für ihn geschämt, als er sie abwies und sich einer anderen Frau zuwandte.
Gefährliche Gedanken, die sie in eine Zeit zurückversetzten, als sie nur zu bereit gewesen war, sich Ash bedingungslos hinzugeben, koste es, was es wolle.
Auf jeden Fall bestand kein Zweifel daran, dass ihr frisch angetrauter
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