Flucht in die Arme des Maharadschas
setzte einen Schlag aus, nur um gleich darauf wie ein gefangener Vogel wild in ihrer Brust zu flattern.
„Ich habe deinen Vater bereits über unsere Pläne informiert, und wir sind übereingekommen, die Zeremonie zunächst so schlicht wie möglich zu halten. Die offizielle Feier wird in etwa einem Jahr nachgeholt, entweder in Nailpur oder in Santina.“
Sophia saß immer noch reglos da, als Ash auf sie zukam, eine kleine Schachtel aus der Tasche zog und sie ihr überreichte. „Ich habe hier etwas für dich. Der Ring ist ein Familienerbstück und muss vielleicht umgearbeitet werden, damit er passt.“
Wie betäubt starrte Sophia auf die antike Samtschatulle mit dem eingeprägten Wappen. Auf keinen Fall wollte sie Ash zeigen, wie sehr es sie verletzte, dass er sich nicht einmal um den Anschein einer romantischen Geste bemühte, indem er die Box selbst öffnete und ihr den Ring an den Finger steckte.
Mit zitternden Händen öffnete sie die Schatulle und war geblendet von dem Feuer, das der größte und makelloseste Diamant, den sie je gesehen hatte, versprühte. Ein perfektes Oval auf einem schlichten Platinreif.
Ein Familienerbstück, hatte Ash gesagt? Ob das bedeutete …
„War dies auch der Verlobungsring deiner ersten Frau?“, fragte Sophia rau.
„Nein“, kam es hart zurück. „Er gehörte meiner Urgroßmutter.“
Nasreen hatte er den Ring nie angeboten, das Symbol der lebenslangen Liebe zwischen seinen Urgroßeltern. Nasreen hatte von Anfang an auf einem prunkvollen Smaragd bestanden. Er war Teil einer ganzen Kollektion, und Ash hatte ihr den Wunsch wider besseres Wissen erfüllt. Denn natürlich bestand sie darauf, auch noch die anderen, dazu passenden Schmuckstücke zu bekommen. Irgendwie schien es ihm nur gerecht, dass Sophia das Unterpfand einer großen Liebe trug, wenn er selbst ihr nicht mehr als Leidenschaft bieten konnte.
Stumm nahm Sophia den Ring aus der Schatulle, streifte ihn über den Finger und war erstaunt, dass er perfekt saß.
Er passte nicht nur, sondern stand ihr auch ausgezeichnet, stellte Ash zufrieden fest und versuchte, das Kratzen in seinem Hals zu ignorieren. „Alex hat mir eine SMS geschickt, weil er wissen wollte, was los ist“, sagte er, um die seltsame Spannung, die plötzlich in der Luft lag, zu neutralisieren. „Dein Vater hat ihn offensichtlich von unserer bevorstehenden Heirat unterrichtet. Ich wollte dich nur warnen. Ich habe nämlich seine Verlobungsparty quasi als Nährboden für ein romantisches Intermezzo ausgegeben, bei dem wir beide festgestellt haben, dass wir unsere Gefühle füreinander nicht länger verdrängen können.“
„Alex denkt, wir wären ineinander verliebt?“
„Das schien mir irgendwie … richtig zu sein. Er und ich sind alte Freunde, aber du wirst immer seine kleine Schwester bleiben, die es zu beschützen gilt. Das bringt mich noch auf etwas anderes.“ Er räusperte sich. „Ich halte es für ratsam, auch in der Öffentlichkeit den Anschein zu erwecken, dass unsere Heirat ein Akt der Leidenschaft ist. Damit begegnen wir den Klatsch- und Tratschgeschichten, die aus der voreiligen Ankündigung deiner Verlobung mit einem anderen Mann entstanden sind, am wirksamsten.“
„Aber mein Vater hat doch gesagt, dass er auf unserer Heirat bestanden hat …“, warf sie irritiert ein.
„Hat er nicht. Er stimmt mit mir darüber ein, dass die Variante, wir hätten plötzlich die wahre Liebe zueinander entdeckt, auch als respektable Entschuldigung gegenüber dem spanischen Prinzen standhalten kann. In den Augen der Welt wird unsere Ehe funktionieren, Sophia. Und ich bin entschlossen, sie genauso zu führen.“
Es war vorbei, erledigt …
Und jetzt stand sie als Ashs Ehefrau vor dem anonymen öffentlichen Gebäude, in dem die zivile Trauung stattgefunden hatte. Trotz der kargen Worte, mit denen sie ihr offizielles Ehegelübde abgaben, war Sophia berührt. Dennoch hatte etwas Entscheidendes gefehlt.
Nicht die dreitägige, traditionelle Feier mit Pomp und Prunk, sondern etwas, das sie sich kaum einzugestehen wagte. War es vielleicht immer noch ihr alberner Jungmädchentraum – und die ungestillte Sehnsucht, von Ash geliebt zu werden?
Sie hatten die Heiratsdokumente als Ehepaar unterzeichnet, und Ash hatte ihr mitgeteilt, dass ihr Vater plane, die Familie noch an diesem Abend davon zu unterrichten, dass sie verheiratet seien.
„Carlotta wird sagen, ich hätte warten sollen …“
„Und du wirst ihr antworten, unsere Liebe sei einfach zu
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