Flucht in die Arme des Maharadschas
erotischen Träumen unzählige Male an weit intimeren Stellen berührt hatte als an seiner nackten Brust.
Jedes Schaudern, jeder erstickte Laut, den Ash fast widerstrebend von sich gab, war wie ein Zeichen, mit dem sie ein unbekanntes Terrain markierte, das sie erobert hatte und nie wieder aufgeben wollte. Immer mutiger beugte Sophia sich über den starken, lang ausgestreckten Männerkörper und fuhr mit halb geöffneten Lippen über den flachen, harten Bauch. Als Ash seine Finger in ihrem Haar vergrub und sein harter Griff ihr zeigte, dass er längst nicht so ruhig und gelassen war, wie er versuchte, ihr vorzumachen, empfand sie wilde Genugtuung.
Noch ein paar federleichte herausfordernde Küsse entlang dem schmalen Pfad, der sich von seinem Bauchnabel abwärts zog, und Ash war rettungslos verloren. Wie viel mehr konnte ein Mann ertragen, der seine Begierde nur noch mittels äußerster Willenskraft im Zaum hielt? Mit einem dumpfen Laut zog er Sophia auf seinen erregten Körper.
Bereitwillig ließ sie sich von ihm dirigieren und passte sich seinem Rhythmus so leicht und selbstverständlich an, als wären sie bereits seit Ewigkeiten ein eingespieltes Paar. Wie war es nur möglich, dass eine Frau mit so wenig sexueller Erfahrung ihn derart überwältigen konnte? Ash hatte jede Kontrolle längst aufgegeben und fürchtete inzwischen ernsthaft um seinen Verstand.
Sophia und er schienen zu einer untrennbaren Einheit zu verschmelzen.
Im lustvollen Rausch heißer Leidenschaft folgten ihre Körper einer unhörbaren Melodie, die sich zu einem furiosen Finale steigerte und in einem Moment höchster Ekstase ihre Erfüllung fand.
Während sie später erschöpft nebeneinanderlagen, weigerte Ash sich, darüber nachzudenken, was gerade geschehen war. Immer noch fühlte er sich zutiefst verunsichert von der Fülle widerstreitender Emotionen, die Sophias unerwartete Wildheit und hemmungslose Hingabe in ihm wachgerufen hatten.
Gedankenverloren strich er zärtlich mit den Fingerspitzen über ihren Rücken. Es war eine instinktive Geste, möglicherweise sogar ganz natürlich zwischen einem Mann und einer Frau, nach dem eben Erlebten, nur nichts, was Ash vertraut war.
Abrupt zog er seine Hand zurück. Sophia und er waren vor dem Gesetz und den Augen der Welt im wahrsten Sinne des Wortes Mann und Frau! Und Partner in einer Allianz, die ihnen beiden Nutzen bringen und nicht schaden sollte.
Sophia hatte sich bereit erklärt, ihren Teil des Vertrags zu erfüllen, und durfte zumindest Respekt und ein gewisses Maß an Zuneigung erwarten. Sie würde als Maharani an seiner Seite stehen und die Mutter des zukünftigen Herrschers von Nailpur sein. Allein dafür schuldete er ihr etwas.
Lag er vielleicht deshalb immer noch hier in ihrem weichen Bett … an ihrer Seite? Allein um Sophias willen? Klugerweise verzichtete Ash auf die Beantwortung seiner stummen Fragen.
Und so weit zu gehen, sie erneut in seine Arme zu ziehen, nur um ihren betörenden Duft inhalieren zu können und ihre warme, samtene Haut unter seinen Fingern zu spüren, durfte er sich auf keinen Fall erlauben. Die Gefahr, sich ganz zu verlieren und den Sinn und Zweck ihrer Ehe zu vergessen, war einfach zu groß.
Unter Sophias fest geschlossenen Lidern rannen zwei kleine Tränen hervor. Es war vorüber … und trotz der berauschenden Nähe auf dem Höhepunkt der gemeinsam empfundenen Lust endgültig vorbei. Obwohl er noch in ihrem Bett lag, entfernte Ash sich bereits wieder von ihr. Er berührte sie nicht, zeigte keine Zärtlichkeit, sagte nichts zu dem, was sie eben noch miteinander erlebt hatten.
Dabei hatte er es ebenso gewollt wie sie! Sie mochte in Liebesdingen nicht besonders erfahren sein, doch daran gab es für Sophia keinen Zweifel. Die Signale, die sein Körper in ihre Richtung ausgesandt hatte, waren nicht misszuverstehen gewesen.
In deine Richtung? höhnte die perfide kleine Stimme in ihrem Hinterkopf. Hat er wirklich dich gemeint?
Der erstickte Laut, der sich ihrer Kehle entrang, versetzte Ash einen Stich. „Was ist los?“, fragte er besorgt.
„Na was wohl?“ Sophia wollte ihm nicht zeigen, wie beschämt und verletzt sie war. „Du warst heute Abend nicht wirklich mit mir im Bett, sondern mit Nasreen, oder? Schon gut, ich weiß, dass es meine Schuld ist, weil ich ihre Sachen getragen habe. Ich weiß selbst nicht, warum ich das getan habe, aber es war falsch. Besonders weil ich weiß, dass du sie immer noch liebst.“
Ash glaubte seinen Ohren nicht zu
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