Flucht in die Oase der Liebe
Kehle.
Wie geplant, verlor sie vorübergehend das Bewusstsein, und die Waffe, mit der sie ihn bedroht hatte, fiel ihm in die Hand. Leider war es kein Messer, sondern nur eine kleine Nagelfeile. Cameron verzog wütend das Gesicht.
Langsam kehrte die Farbe in Leannas Gesicht zurück, und sie kam zu sich.
âWas ⦠was haben Sie mit mir gemacht?â, flüsterte sie.
Er lächelte. âDas war nur ein kleiner Trick.â
âMistkerl!â
âKlar, du kommst ja ohne Tricks aus. Und was sollte dann das Stöhnen im Bett? War das etwa nicht gespielt?â
âIch habe getan, was ich tun mussteâ, sagte sie nur.
âDaran wirst du noch denkenâ, erwiderte er, und in diesem Moment wusste sie, dass er ohne sie fliehen wollte.
Das durfte nicht geschehen. Er musste sie mitnehmen. Aber wie sollte sie das anstellen?
âOkay, hier ist mein Plan. Du bleibst im Badezimmer, währendich ins Schlafzimmer gehe und â¦â
âNein.â
âWas soll das heiÃen?â
âWir bleiben zusammen.â
âEs gibt nur diese Möglichkeit.â
SchlieÃlich warteten dort Pistole, Stiefel und sein Hemd auf ihn. Und ein Fenster.
âWarum sollte ich hier warten, während Sie ins andere Zimmer gehen?â
âIch habe eine Waffe nebenan, die ich holen muss.â
âSie wollen durchs Schlafzimmerfenster entkommen.â
âMach dich doch nicht lächerlich.â
Leanna zeigte auf ein groÃes Fenster neben der Badewanne. âWas ist damit?â
âWas soll damit sein?â
âLässt es sich öffnen?â
âKlar.â Ausprobiert hatte er allerdings nur das Schlafzimmerfenster, da er dadurch flüchten wollte.
âZeigen Sie es mir.â
âIch habe doch gesagt, dass meine Waffe â¦â
âSie lügen. Es gibt keine Waffe. Sie wollen nur ohne mich fliehen.â
âWarum sollte ich das tun?â
Sie lächelte süÃ. âDas Wasser läuft gleich über.â
Cameron drehte den Wasserhahn zu. âGut, ich werde jetzt diese Tür öffnen und â¦â
âNein, Sie werden das Fenster aufmachenâ, entgegnete sie und stieà einen lauten Schrei aus.
Cameron sah sie ungläubig an. Nach einer Schrecksekunde hielt er ihr den Mund zu, doch nicht schnell genug. Jemand warf sich gegen die Schlafzimmertür.
In Windeseile fuhr Cameron herum, verriegelte die Badezimmertür und eilte zum Fenster, das Leanna bereits zu öffnen versuchte.
âEs klemmt.â
Fluchend stieà er sie zur Seite, bearbeitete das Schloss undversuchte es dann mit der Nagelfeile. Endlich ging das Fenster auf.
DrauÃen auf dem Flur nahm der Lärm zu. Jeden Moment würde die Schlafzimmertür nachgeben.
âSie kommenâ, flüsterte Leanna in panischer Angst.
âWieso überrascht mich das jetzt nicht?â, konterte Cameron ironisch, stieà das Fenster auf und schwang sich auf den Sims.
âNehmen Sie mich mit!â
Er sah auf die Frau, mit ihrem goldblonden Haar, das wie Honig über ihre nackten Brüste floss, sah in die blauen Augen, in denen Hoffnung und Panik standen. Dabei hatte sie sich das alles selbst eingebrockt, weil sie hinter Asaads Geld her war, und jetzt zwang sie ihn auch noch zur übereilten Flucht â und zwar ohne seine Beretta.
âBitteâ, flehte sie. âLassen Sie mich nicht hier zurück.â
Vom Flur ertönten immer lautere Geräusche. Offensichtlich hatten Asaads Männer einen Rammbock besorgt, um die Tür aufzubekommen.
Widerwillig gab Cameron nach. âAber wehe, wenn du Schwierigkeiten machst. Dann lasse ich dich sofort zurück. Verstanden?â
âJa.â
Er reichte ihr die Hand, die sie sofort umklammerte. Kurz darauf standen sie zu zweit auf dem Fenstersims.
âWir müssen springenâ, sagte er. âUnd sofort losrennen, wenn wir unten sind.â
âWohin?â
âDas sage ich dir dann. Bist du so weit?â
Sie nickte, war zu Tode erschrocken und zitterte wie Espenlaub. Gut, dachte Cameron, dann gehorcht sie mir vielleicht wenigstens.
âEins ⦠zwei â¦â
Sie hielten sich an den Händen und sprangen.
Unten sah Cameron sich nun hastig um. Sie standen in einem Durchgang, den nur der Schein einer dünnen Mondsichel beleuchtete.
âIch hoffe, du bist nicht nur eine gute Schauspielerin, Salome, sondern kannst auch schnell laufen.â Er schob sie
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