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Flucht in die rote Welt

Flucht in die rote Welt

Titel: Flucht in die rote Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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solltest deine Koffer holen und uns auf die Glorianna folgen. Sie ist inzwischen sicher aufgetankt. Und es ist genau das, was du brauchst – das dramatische, geheimnisvolle Verschwinden.«
    »Das ist das letzte, das ich brauche.«
    »Wir können unseren Handel auf See festmachen.«
    »Ja?«
    »Mein lieber Junge, etwas Intelligenz kannst du mir schon zutrauen. Wenn du nicht an einem Handel interessiert wärst, hättest du dich längst aus dem Staub gemacht.«
    »Wahrscheinlich. Äh – ich nehme jetzt eine Dusche und ziehe mich um.«
    »Laß dir Zeit, Liebling. Es kann noch Stunden dauern, bis wir die Sache hinter uns haben. Soll ich dir den Rücken waschen?«
    »Nein, danke.«
    »Friß mich nicht gleich. Ich dachte ja nur.«
    Als er wieder in seinem Zimmer war, ging er unruhig auf und ab. Charlas Drohungen hatten ihm zu denken gegeben. Er schwitzte.
    Um halb acht stand er auf der Eisentreppe vor Bernie Sabbiths Apartment, und ein grünes Auge betrachtete ihn durch den Spion.
    »Ich bin es«, sagte er ein wenig schrill. »Ich.«
    Betsy ließ ihn herein. »Du liebe Güte«, sagte sie leise. »Ist Ihnen jemand gefolgt? Nein, wahrscheinlich nicht.«
    Er zog die Hoteljacke aus und zog das Kissen aus dem Gürtel. Dann ließ er sich in einen Sessel sinken und sagte: »Sie haben einen Dicken nach oben geschickt.«
    »Einen dicken was?«
    »Einen dicken Kellner. Ich rief vom Zimmer des Hochzeitspaares an.«
    »Des was?«
    »Ich habe mit dreizehn zum letztenmal jemand niedergeschlagen. Er stellte das Tablett ab und drehte sich um – und da erwischte ich ihn. Ich ließ einen Fünfzig-Dollar-Schein in seiner Hand. Dann ging ich mitten durch die anderen, ohne daß sie etwas merkten.«
    »Welche anderen?«
    »Weshalb haben sie bloß so gräßliche Uniformen? Lachs mit Smaragdgrün.«
    »Kirby, ich habe in den Sechs-Uhr-Nachrichten gehört, was mit Ihnen los sein soll, und ich dachte mir schon, daß die Reporter hinter Ihnen her sein würden, aber es ist doch besser, wenn Sie von Anfang an erzählen. Ich fange sonst noch zu schreien an.«
    »Sie sagte auch etwas vom Schreien, und das war abscheulich.«
    »Kirby!«
    »Schon gut, schon gut.« Er erzählte ihr alles. Sie hörte sehr aufmerksam zu.
    »Sie hat also jetzt die Zähne gezeigt, was?«
    »Mein Gott, ich möchte alles andere als auf dieser Jacht sein. Und es ist verdammt anstrengend, dauernd mit jemand zu reden, ohne zu wissen, worüber.«
    »Ich muß sagen, daß Sie sich tapfer geschlagen haben. Aber wir sind nicht weitergekommen. Sie denkt, daß Sie wissen, worum es geht. Aber Sie haben keine Ahnung?«
    »Nicht die geringste.«
    »Und sie ist sich im klaren darüber, daß sie entweder verdammt schlau vorgehen muß oder Sie als Partner akzeptieren muß. Worum könnte es sich nur handeln?«
    »Ich kann nur an eine Art Erfindung denken.«
    Sie nickte ernst. »Das war auch mein Eindruck. Vielleicht wissen Charla und Joseph auch nichts Genaues über die Erfindung. Aber sie vermuten, daß in seinen persönlichen Papieren etwas darüber steht.«
    »Und sie glauben, ich wüßte genau, worum es sich handelt.«
    »Es wäre verdammt nützlich, Kirby, wenn Sie endlich herausbringen könnten, worin diese Erfindung wirklich besteht.«
    Er schloß die Augen. »Ich bin völlig fertig. Die ganze Welt glaubt, ich hätte siebenundzwanzig Millionen auf die Seite gebracht. Nur sechs Menschen wissen, daß ich das Geld weggegeben habe. Sie, ich, Wilma, Wintermore, Charla und Joseph. Und ich versuchte bei Charla den Eindruck zu erwecken, daß ich einen Teil davon tatsächlich besitze. Aber sie will etwas anderes, und ich weiß nicht, was es ist. Sie wissen es ebenfalls nicht, und allem Anschein nach weiß es Charla selbst nicht.«
    »Bleibt nur noch Wilma, nicht wahr?«
    Er riß die Augen auf. »Könnte sie Bescheid wissen?«
    »Vielleicht nicht direkt. Aber sie könnte uns unbewußt einen Hinweis geben.«
    »Dann rufe ich sie lieber an.«
    Er rief Wilma an. Eine Männerstimme meldete sich. »Wer möchte Miß Farnham sprechen?«
    Er zögerte. Betsy hatte mitgehört und nickte. »Kirby Winter.«
    »Könnten Sie mir das beweisen?«
    »Wie soll ich ...?«
    »Einen Augenblick bitte. Ich muß mir die Fragen holen, die sie aufschrieb. So.« Er raschelte mit einem Blatt Papier. »Mit welchem Mann haben Sie verhandelt, als Ihr Onkel starb?«
    »Ah – mit Manuel Hernandez y Gomez.«
    »Und wie heißt der Mann, den Sie im Dezember in Rangoon trafen?«
    »Dr. Na Dan Boala.«
    »Danke, Mister Winter. Ich

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