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Flucht in die rote Welt

Flucht in die rote Welt

Titel: Flucht in die rote Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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verteufelte Situation. Mir wäre wohler, wenn dieses verdammte Mädchen nicht so fix und schlau gewesen wäre. Was ist, wenn sie die Polizei informiert? Das würde alles schwierig machen.«
    Charta lachte und setzte sich neben Joseph. Kirby hätte ihre Fersen berühren können. »Dieses Mädchen will nichts mit der Polizei zu tun haben. Ich mußte an mich selbst denken, als ich sie kämpfen sah. Natürlich waren die Kerle, die du angeheuert hattest, keine Superklasse, aber selbst wenn sie ihre Sache besser gemacht hätten – ich weiß nicht ...«
    »Aber wie hat sie es nur geschafft?«
    »Einer deiner Leute wußte ein sicheres Versteck, wo wir sie ein wenig zurechtstutzen und bescheidener machen wollten. Er beschrieb mir die Lage, und sie war wirklich in Ordnung. Eigentlich hätte ich gewarnt sein müssen, weil sie schon Raoul und René entwischt war. Aber ich machte mir Sorgen um sie. Sie schien vollkommen bewußtlos zu sein. Als ich eine Zigarette in die Nähe ihrer Hand hielt, rührte sie sich nicht. Ich überlegte, was wir mit ihr machen sollten, wenn sie ernsthaft verletzt war. Die Wohnung, die dein Helfer vorschlug, lag am Strand, und zwar an einem Kanal. Wir konnten hinter dem Haus parken. Als wir sie aus dem Wagen hoben, explodierte sie plötzlich. Ich fiel ziemlich schmerzhaft auf meine vier Buchstaben, und die beiden Idioten, die du angeheuert hattest, tapsten stöhnend durch die Gegend. Sie waren im ganzen Gesicht zerkratzt und hatten ein paar kräftige Boxhiebe abbekommen. Das Mädchen rannte ein paar Meter und hechtete dann über die niedrige Mauer in den Kanal. Bis ich die Mauer erreicht hatte, war sie bereits an der Biegung zum öffentlichen Strand. Ich hatte ihre billige Tasche und ein paar blaue Flecken. Nein, Joseph, die geht nicht zur Polizei. Sie weiß, wer Winter ist. Sie riecht jetzt Geld, und die Polizei wird ihr nicht dabei helfen, etwas zu kassieren. Ich weiß nicht, ob Winter sie schon lange kennt, aber sie scheint ihre Fähigkeiten zu haben. Sie könnte uns noch mehr nützen als Betsy. Vielleicht geht sie uns in die Falle, wenn wir ihr Winter als Köder vor die Nase halten. Ich habe ihre Adresse in der Tasche gefunden und deine Idioten hingeschickt, damit sie die Wohnung beobachten.«
    »Werden die Männer sie herbringen, wenn sie auftaucht?«
    »Natürlich nicht. Sie werden sie in dieser Wohnung am Strand festhalten, bis wir kommen.«
    »Und wenn sie zu dem anderen Haus zurückkehrt?«
    »René weiß Bescheid. Er wird sie in Empfang nehmen.«
    »Das hier ist ein scheußliches Land, Charla«, sagte Joseph. »In jedem vernünftig regierten Staat könnte man die Angelegenheit auf ein paar kleinere Beamte beschränken, und man wüßte genau, was sie verlangen. Hier werden die delikatesten Angelegenheiten per Rundfunk verbreitet und in den Zeitungen ausposaunt, so daß jeder Passant zu einem Problem wird. Hier sind keine Geschäfte zu machen. In anderen Ländern waren wir glücklicher – vor allem in Spanien, wo uns Juan March half.«
    »Heul nicht gleich, Liebling. Wir hatten keine andere Wahl. Winter und Farnham sind jedenfalls in unseren Händen. Betsy wird uns keine Schwierigkeiten mehr machen. Und selbst wenn es uns nicht gelingt, diese Beaumont zu erwischen, so macht das wenig. Wer wird ihr schon glauben? Außerdem sind wir bald außer Reichweite. Es wird schon glatt gehen. Eine Zeitlang war dieser Winter ziemlich lästig, doch das dürfte vorbei sein.«
    »Mir gefällt die Sache mit den Kisten nicht.«
    »Wie sollen wir sie sonst an Bord bringen? Daniel wird den Laster um elf starten, und gegen zwölf können wir sie bereits auf dem Schiff haben. Die Polizei hat den Zwischenraum im Rumpf völlig übersehen, weshalb sollte er dann dem Zoll auffallen? Und wir können ihnen sogar die Kisten zeigen, wenn wir sie vorher mit Schiffsvorräten füllen. Liebling, wenn die beiden Unschuldslämmer erwachen, liegen sie in weichen Betten und sind mitten auf hoher See. Miß Farnham können wir ja den Männern zur Verfügung stellen, wenn wir das Geschäftliche besprochen haben. Oder hattest du Privatpläne mit ihr?«
    »Ihr Bild hat mich nicht so sehr begeistert.«
    »Sie ist eine steife, eingebildete, ichbezogene Hexe mit einem natürlichen Talent zur Jungfräulichkeit. Komischerweise hat sie eine gute Figur. Aber, ich schätze, nicht einmal du brächtest es fertig, sie zur Frau zu machen.«
    »Soll das eine Herausforderung sein?«
    »Vielleicht.«
    »Ich muß sie erst ansehen.«
    »Joseph, wo

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