Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
und Frauen saßen um den runden Kunstglastisch. Kalderion war der rangniedrigste im Konferenzsaal. „Maligniz-System, weißer Zwerg, TPD 23.794 Lichtjahre...“ Wort für Wort las er ab. „...dritter Planet Genna, Glaucaurisabbau seit 1401 nGG...“
    Ein Spiralnebel glitzerte über die gesamte Breite der Stirnwand. Hellblau gefärbt erstreckte sich von seinem vorderen Rand aus ein flache Blase mit etlichen Ausstülpungen Richtung Zentrum bis in den dritten Spiralarm hinein. Das Territorium der Galaktischen Republik Terra. Innerhalb der Blase und ziemlich weit oben und außen im ersten Spiralarm leuchtete ein großer, roter Punkt – das Sol-System mit dem verbotenen Planeten Terra Prima, Dreh- und Angelpunkt der Republik. Terra Sekunda und Terra Tertia leuchteten blau. Der Planet, von dem die Rede war, glitzerte grellweiß und lag an der inneren Schale der Blase.
    „...sechs Schächte führen von der Eisoberfläche zu den Bergwerken und den Sträflingsbehausungen hinunter; jeder mit 120 Metern Durchmesser; ein Genna-Jahr entspricht dreizehn Terrajahren, ein Genna-Tag hundertachtunddreißig Terrastunden...“ Duck Kalderion beschränkte sich auf Stichworte. Die Aufmerksamkeit der Herrschaften so kurz wie möglich und nur so lange wie unbedingt nötig in Anspruch zu nehmen, gehörte zu den Kardinalfähigkeiten eines Stabsprotokollanten. Aber natürlich konnten die Herrschaften nicht jeden Planeten der Republik kennen. „...vierter Planet Leukos, Glaucaurisabbau auf seinem Mond Orkus seit 1381 nGG...“
    „Danke, Subhauptmann, diese Fakten sind hinlänglich bekannt“, unterbrach ihn General Lurenz Myr. Wie Kalderion, trug auch der untersetzte Logistik-Chef eine bordeauxrote Uniform. Fast alle trugen Bordeauxrot; bis auf drei. „Ein paar einführende Worte noch zur aktuellen Lage bitte“, verlangte Myr.
    „Verlust von elf Frachtern der Klasse I samt Ladung und Besatzung, Subgeneral Merican Bergen mit Flaggschiff und fünfzehn Einheiten des Zwölften PK-Verbandes vor Ort, Verlust von sieben Sparklancern samt Besatzung und Kampfmaschinen...“ Auch diese Fakten sollten eigentlich hinlänglich bekannt sein, denn jedem der anwesenden Stabsoffiziere lagen Myrs Aktennotiz und die seitdem eingegangen Berichte vor. Der letzte war der Anlass für die hastig einberufene Sicherheitskonferenz. „...vier Frachter von Unbefugten gekapert, einer auf Orkus notgelandet, einer mit unbekanntem Ziel ins Hyperuniversum gesprungen, von zweien fehlt jede Spur...“
    „Neuigkeiten über die uns bekannten Berichte und Protokolle hinaus?“ Diesmal unterbrach ihn der Vorsitzende selbst, Subgeneral Niebuhr VanRhein, der Erste Stellvertreter des Primgenerals. Üblicherweise moderierte er solche Sitzungen. Kalderion verneinte erleichtert, entfaltete seine Tastatur und begann mitzuschreiben. „Dann bitte ich die Anwesenden um eine Stellungnahme zu den ungeheuerlichen Vorgängen auf Genna.“ Der Subgeneral blickte in die Runde. Acht von dreizehn Stabsoffizieren hatten seinem dringenden Rundruf kurzfristig Folge leisten können. Wenigstens war der Stab beschlussfähig.
    „Verheerend“, sagte der Mann links von ihm, Primoberst Caisar Russlan, zweiter Stellvertreter des Primgenerals. Er sah VanRhein zum Verwechseln ähnlich.
    „Absolut verheerend“, nickte der Mann rechts von ihm, Primoberst Don Germani, dritter Stellvertreter des Primgenerals. Er sah VanRhein und Russlan zum Verwechseln ähnlich. Alle drei trugen weiße Uniformen, alle drei hatten sie weiße Schnurrbärte, volles weißes Haar, kantige Gesichter und wasserblaue Augen, alle drei waren sie ungewöhnlich groß und massig, und alle drei dienten sie als Double des Primgenerals.
    „Diese Handschrift ist unverwechselbar!“ Eine etwa sechzig Jahre alte Frau trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum. General Eurike Mejarim – groß, dürr, und mit aufgetürmtem blauem Haar – war für die Koordination mit dem höchsten Regierungsgremium der Republik zuständig, mit dem Direktorium auf Terra Sekunda. „Es ist die Handschrift Uran Tigerns!“
    „Ich habe sein Dossier in der zentralen Datenbanken ausgegraben.“ General Myr zog ein flaches, rundes Gerät aus seiner Brusttasche und aktivierte es; sein IKH. Im Spiralnebel vor der Stirnwand entfärbte sich eine runde Fläche von zwei Metern Durchmesser. Daten und Zahlen erschienen auf ihr. „Seit sechsundzwanzig Jahren sitzt Tigern samt Sippe und Eidmännern auf Genna. Bis vor acht Jahren haben wir regelmäßig Begnadigungen

Weitere Kostenlose Bücher