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Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition)

Titel: Flucht ins All - Band 1 (Terra 5500 - Rebellen der Galaxis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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klar bleiben…!“ Er knallte die Schublade wieder zu. Gewissenhaft begann er die wichtigsten Vorgänge der letzten Wochen auf seinem Schreibtisch zu ordnen. Mirjam sollte möglichst mühelos seine Nachfolge antreten können. Anschließend legte er die Schlüssel neben die Unterlagen und sah seinen Tresor noch einmal nach persönlichen Dingen durch. Er fand ein paar Liebesbriefe von zwei Frauen, mit denen er in den letzten zehn Jahren ein Verhältnis gepflegt hatte. Nichts, was seine Kinder lesen mussten. Er legte die Kuverts in seinen Aktenkoffer. Die ganze Zeit über heulten draußen die Sirenen. Yaku versuchte sie zu ignorieren.
    Es klopfte. „Kommt rein.“ Holm und Meyer-Ruland traten ein. „Wir waren sowieso gerade fertig“, sagte Holm. „Ich habe mit Remesal noch einmal die Route für morgen durchgesprochen. Er wird die Jerusalem nach...“ Sein Blick fiel auf den Schreibtisch, wo das Laserkaskadengewehr lag. So abrupt blieb er stehen, dass der hinter ihm laufende Meyer-Ruland gegen ihn prallte. „...Kaamos fliegen...“
    „Was für eine Fracht?“ Ohne aufzusehen verschloss Yaku seinen Koffer.
    „Textilien, Rohdiamanten und Fleischkonserven.“ Ein harter Zug verzerrte das Gesicht des rundlichen Kahlkopfs. „Was soll das?“ Er deutete auf die Waffe. „Verdammt, Yaku, du wirst doch keinen Blödsinn machen?“ Holms Gesicht wirkte fahl und ungesund.
    „Hören Sie, Chef“, flüsterte Meyer-Ruland. „Bei allem Respekt, aber Zivilisten ist der Besitz von Waffen streng verboten. Ich glaube, ich...“
    „Und ich glaube, Sie halten jetzt besser das Maul!“, fuhr Yakubar Tellim seinen Navigator an. „Morgen um drei soll ich zu meinen letzten Termin antreten!“ Er blickte auf Zeitangabe über der Tür. „In weniger als neunzehn Stunden wollen sie mich abspritzen! Man ist ein bisschen gereizt unter solchen Umständen, wägt also eure Worte ab!“
    „Die Gesetze der Republik haben dir siebzig Jahre in relativer Sicherheit beschert, Yaku!“ Holms Blicke irrten zwischen dem LK-Gewehr und dem Gesicht seines Chefs hin und her. „Es ist einfach nicht fair es zu brechen, wenn man den Preis bezahlen muss.“
    Yaku nahm das Gewehr vom Schreibtisch und trat näher zu den beiden Männern, so nahe, dass Meyer-Ruland zurückwich. „Hör zu, Norge, du kennst mich.“ Er flüsterte. Wer wusste denn, ob sie ihn nicht abhörten? „Du weißt, dass ich das Ding hier nicht zum Spaß mit mir herumtrage.“ Er richtete den Waffenlauf an Holm vorbei auf Meyer-Ruland. „Und schon gar nicht, um es selbst zu machen. Oder mache ich den Eindruck eines Mannes, der schon sterben will? Ihr beide werdet mich jetzt in deinem Gleiter zur Jerusalem fliegen.“
    „Bist du übergeschnappt?!“ Holm schrie.
    „Sehe ich so aus?“
    „Die Raumfahrtbehörde wird dir nie und nimmer die Starterlaubnis erteilen, Yaku!“
    „Ich brauche keine Erlaubnis, um mein Leben zu retten.“
    „Sie werden die Systemsicherheit auf dich hetzen. Selbst wenn du bis Doxa XII kommen solltest – bis du die KRV-Triebwerke hochgefahren hast, bist du längst tot!“
    „Das ist dann nicht mehr dein Problem.“ Mit einer Kopfbewegung wies Yakubar Tellim auf die offene Tür ins Vorzimmer. Draußen, vor der Glasfassade schrillten schon wieder Alarmsirenen vorbei. Er sah Rotlicht rotieren. „Gehen wir.“
    „Das ist doch Wahnsinn, Yaku!“ Wie flehende hob Holm die Arme. „Die Gesetze der Republik sind nun mal so! Jeder hat siebzig Jahre Zeit, jeder bekommt seine Chance! Danach ist nun mal Schluss...!“
    „Gehen wir endlich!“
    „Sicher ist die Republik nicht die beste aller denkbaren Welten, Yaku! Aber auch nicht die schlechteste! Wenn jeder so durchdrehen würde, wo kämen wir denn da hin? Es gäbe ja keinen Platz mehr auf den Planeten der Republik! Und denk doch an mich, Mann! Was glaubst du, wo ich lande, wenn ich dir das Schott öffne...?!“
    Meyer-Ruland hatte sich bis auf drei Schritte an die Tür herangepirscht. Plötzlich drehte er sich um und spurtete Richtung Vorzimmer. Yaku stieß seinen alten Freund Holm zur Seite und drückte ab. Eine kleine Kugel aus hochkonzentrierter Energie zischte aus dem Gewehr und fuhr Meyer-Ruland in den rechten Unterschenkel. Er schrie, brach zusammen und wälzte sich am Boden. Der Rabe flatterte krächzend unter der Decke hin und her.
    „Jetzt werden sie dir glauben, dass ich euch meinen Willen aufgezwungen habe“, zischte Yaku. „Los, Norge – fessele ihn, und dann gehen wir...“
     
    *
     
    Neun Männer

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