Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
der Zwischenzeit die Identität der tatsächlichen Dissidenten herausfinden. Und bei einer entsprechenden Befragung würden sich ein oder zwei von ihnen bestimmt überzeugen lassen, den Menschen als Unruhestifter und Helfershelfer bei ihren mörderischen Aktivitäten zu identifizieren. Da der fragliche Weichhäuter dann bereits tot sein würde, würde es auch keine Gelegenheit für möglicherweise peinliche Gegenbeweise geben.
Was er nicht wusste, war, dass ein Teil seines Plans bereits in die Tat umgesetzt wurde - allerdings etliche Tage zu früh.
Joofik WWLONDK war stolz auf seine Gründlichkeit. Wie jeder verantwortungsbewusste, ambitionierte, hingebungsvolle AAnn-Arbeiter behielt er das Resultat seiner Nebenaktivitäten für sich.
Es war eigentlich gar nicht so schwer gewesen. Er hatte nur den richtigen Ansatz finden müssen. Während sich alle anderen aus seiner Abteilung die Schuppen von den Lippen bissen bei dem Versuch, Hinweise auf die gut organisierte Bande gewaltbereiter vsseyanischer Dissidenten zu finden, hatte sich Joofik entschlossen, in seiner Freizeit die beachtlichen Ressourcen zu nutzen, die ihm zur Verfügung standen, um wenigstens einen potenziellen Extremisten aufzuspüren. Bei der verwirrenden, umfangreichen Suche nach größeren Gruppen konnte man einen einzelnen radikalen Fanatiker leicht übersehen.
Und das war genau das, was er gefunden hatte: einen.
Als Erstes hatte er alle vsseyanischen philosophischen Gruppen ausgeschlossen, die ihre Unzufriedenheit verbal zum Ausdruck brachten. Für Joofik waren sie viel zu offensichtlich und zu auffällig. Angesichts der unsagbar geringen Geschwindigkeit (zumindest im Vergleich zu normalen AAnn), mit der die Vssey alles angingen, und dem Bedürfnis, in der Gruppe einen Konsens zu erzielen, bevor irgendetwas unternommen werden konnte, hatte Joofik festgestellt, dass es umso länger dauerte, ein Projekt in Angriff zu nehmen, je mehr Vssey daran beteiligt waren. Und eines ließ sich über diejenigen, die zwei Anschläge auf AAnn-Einrichtungen verübt hatten, sagen: Sie waren schnell und entschlossen vorgegangen. Das ließ nur den Schluss zu, dass nicht mehr, sondern weniger vsseyanische Aufrührer beteiligt waren. Wenn man diesen Gedankengang zu Ende brachte, kam man zur ultimativen Schlussfolgerung, dass ein Vssey allein theoretisch weitaus zügiger agieren konnte als eine größere Gruppe.
Sobald er sich entschlossen hatte, nach einem einzelnen Saboteur zu suchen, machte sich Joofik an die mühselige Aufgabe, forensische Beweise zu sichten. Anstatt zu versuchen, möglichst große Gruppen zu identifizieren, siebte er die verfügbaren Informationen aus - bis er nur noch ein paar Dutzend einzelne, unscheinbare Verdächtige vor sich hatte. Die Bewegungen dieser separaten Einheimischen wurden nun einen Monat lang überwacht, wodurch sich die Anzahl der Möglichkeiten nach und nach verringerte, bis er es nur noch mit einem einzigen Verdächtigen zu tun hatte.
Soweit er die Bewegungen dieses letzten Individuums an den Tagen nachvollziehen konnte, an denen der AAnn-Komplex in Morotuuver sowie die Import-Export-Büros in Aulauwohly durch Explosionen erschüttert worden waren, reichten sie mehr als aus, um die verdächtige Kreatur zu belasten. Zumindest war dem aufgeregten Joofik klar, dass dieses Individuum einem ernsthaften Verhör unterzogen werden musste. Wenn er sich bei seiner Arbeit und den anschließenden Schlussfolgerungen nicht geirrt hatte, konnte das Resultat nur eine schnelle Beförderung und Auszeichnung sein. Natürlich erzählte er niemandem etwas davon. Das wäre nicht nur sehr unvorsichtig, sondern auch höchst AAnn-untypisch gewesen. Die Ehre und die Belohnung sollten allein ihm gehören.
Um seinen Triumph zu sichern, musste er seine Daten jemandem zeigen, dessen Position es ihm erlaubte, diese sowohl zu verifizieren und zu nutzen, als auch dem Entdecker den Ruhm zu garantieren, der ihm gebührte. Joofik wäre direkt zu Keliichu, dem leitenden Administrator gegangen, doch dieser war für weitaus mehr als nur die Jagd nach den vsseyanischen Extremisten verantwortlich. Unter diesem gab es zahlreiche stellvertretende Administratoren, doch er hatte festgestellt, dass Takuuna VBXLLW seine beste Wahl war, der Leiter der Spezialeinheit, die aufgestellt worden war, um die Verursacher dieser Gräueltaten aufzuspüren. Also übertrug er alle relevanten Informationen auf seinen persönlichen Kommunikator, sicherte diesen und sorgte dafür,
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