Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
hatte erwartet, zum hiesigen Polizeirevier oder schlimmstenfalls zur zentralen Haftanstalt für die sozial Ambivalenten gebracht zu werden. Als er erkannte, dass der Transporter stattdessen in die Richtung des zentralen AAnn- Verwaltungszentrums flog, steigerte sich sein Unbehagen. In diesem diplomatischen Komplex könnte sich selbst ein so angesehener Vssey wie der Erzieher kaum auf die universellen Rechte berufen. Es würde keinen Kreis aus mitleidigen Richtern geben, die über das Schicksal des Gefangenen zu entscheiden hatten. Es würde lediglich die AAnn geben, mit ihren schnellen Füßen, dem reizbaren Temperament und den scharfen Klauen.
    In diesem Wissen war Lwo-Dvuum bereit, seinen Frieden mit dem Großen Kreis zu machen - wenn doch nur jemand sich herablassen würde, den verwirrten Gefangenen darüber zu informieren, was ihm eigentlich zur Last gelegt wurde. Der Erzieher fragte den nächsten bewaffneten Offizier.
    »Das müssen Ihnen schon unsere Freunde, die AAnn, erklären.« Der Ton des Offiziers war derart brüsk, dass der sensible Lwo-Dvuum unwillkürlich zusammenzuckte. Womit hatte ein ehrlicher, hart arbeitender Lehrmeister eine solche Schmach verdient? Das würde er, wenn der Offizier Recht hatte, wohl nur von den autorisierten Agenten der schuppigen Gäste erfahren.
    Während der Tag langsam anbrach, dachte der Gefangene ängstlich, dass wenigstens ein Vertreter seines Volkes anwesend sein sollte, und sei es auch nur, um den Schein zu wahren.
    Der Transporter landete, und seine Passagiere stiegen aus.
    Das Letzte, womit Lwo-Dvuum gerechnet hatte, während die Eskorte den verwirrten Gefangenen aus der Landezone brachte, war, eine vertraute Gestalt zu erblicken. Der Gelehrte stieß einen Ruf aus.
    Er erhielt augenblicklich eine Antwort. Sie wurden zwar von unterschiedlichen, schweigenden Trupps in den schattigen hinteren Bereich der großen Gebäude geführt, waren sich aber nah genug, um miteinander reden zu können.
    Bno-Cassaul war offensichtlich bestürzt, einen engen Freund und ein Mitglied ihres speziellen Kreises in dieser entmutigenden Lage vorzufinden. Klugerweise unterließ der inhaftierte Programmierer jegliche Anspielung auf einen ihrer abwesenden Gefährten. Denn von Mua-Briiv, Tvr-Vheequa oder einem der anderen Mitglieder ihrer besonderen Gruppe war nichts zu sehen.
    Natürlich hieß das nicht, dass man sie nicht bereits im Gebäude festhielt, dachte Lwo-Dvuum finster, oder dass man sie nicht ebenfalls gleich aus dem Schlaf reißen würde.
    Die Anwesenheit der beiden Freunde und ihrer jeweiligen vsseyanischen Eskorte erregte kaum Aufmerksamkeit bei den vorbeikommenden AAnn. Was sie zur Schau stellten, war bestenfalls eine kaum verborgene Geringschätzung. Lwo-Dvuum wusste, dass die Mitglieder des Kreises diese allgegenwärtige Verachtung weitaus deutlicher erkannten als der Großteil ihrer Spezies. Obwohl sie ihre Präsenz und ihre Interessen auf Jast immer weiter ausdehnten, war es jedem, der sich die Zeit nahm, die Tentakel stillzuhalten und genauer hinzusehen, klar, dass die AAnn absolut nichts für die Vssey übrig hatten. Das war einer der zentralen Punkte der Hauptthese des Kreises, die er den anderen Vssey vermitteln wollte. Jetzt sah es allerdings nicht so aus, als ob sie jemals Gelegenheit dazu bekommen würden.
    Bleib ruhig, redete sich Lwo-Dvuum immer wieder ein. Der Grund für seine nächtliche Gefangennahme war ihm noch immer ein Rätsel. War er vom Feuer eingeschlossen, hielt ein weiser Vssey stand und hüpfte nicht einfach panisch fort. Man konnte nur hoffen, dass Bno-Cassaul diese Weisheit auch berücksichtigen würde.
    Eine vergleichbare vsseyanische Institution wäre von beweglichen Laufbändern durchkreuzt gewesen, um ein schnelleres Vorankommen zu ermöglichen. Da es diese hier jedoch nicht gab, mussten sowohl die Gefangenen als auch ihre Eskorte sehr weite Wege hüpfen. Sie ermüdeten zwar nicht - die Vssey waren ausdauernd - aber es dauerte einige Zeit, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Vor der Tür wurden die beiden Gefangenen an die AAnn-Wachen übergeben. Lwo-Dvuums Unbehagen steigerte sich zunehmend, als die letzten ihrer Vssey-Bewacher den Weg zurückeilten, den sie gekommen waren, wo sie dann einträchtig durch den hohen Gang hüpften.
    Ihre einfachen Fesseln wurden entfernt. Als Lwo-Dvuum seine befreiten Fußplatten ausstreckte, zischte einer der beiden AAnn-Wachmänner die Gefangenen in einer einfachen Nachahmung des hiesigen Vssey-Dialekts an. Die beiden

Weitere Kostenlose Bücher