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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schuss ins Blaue. Da er grundsätzlich alles hinterfragte, hatte er wiederholt überlegt, welcher Grund den Menschen wohl wirklich nach Jast geführt hatte. Indem er diese Frage ins Verhör einfließen ließ, würde er seine Krallen vielleicht wie der im Sand lauernde Räuber vergangener Zeiten in etwas schlagen können, das ebenso köstlich wie unerwartet war.
    Die Unterstellung verwunderte die Gefangenen auch tatsächlich, aber nicht aus dem Grund, den der aufmerksame Takuuna vermutete.
    Was, fragte sich der nun vollends verwirrte Lwo-Dvuum staunend, war ein Mensch? Als er ein Auge nach links drehte, erkannte der verwunderte Lehrmeister, dass der arme Bno- Cassaul ebenso perplex war wie er. Er durchwühlte sein Gedächtnis und förderte das verschwommene Bild und die Beschreibung einer großen, zweifüßigen Kreatur zutage, die den AAnn durchaus ähnlich sah, allerdings keine Schuppen besaß, sondern eine fleischige Beschaffenheit aufwies, die auch für seine Art vollkommen fremdartig war. Zusammen mit einer anderen, harthäutigeren Spezies namens Thranx dominierten diese Menschen die gewaltige interstellare politische Entität, die man als Commonwelth bezeichnete und die ständig mit dem Imperium der AAnn im Streit lag.
    Natürlich hatte er noch nie einen Menschen gesehen. Nur wenige von ihnen hatten Jast je besucht, und keiner von denen war ihm über den Weg gelaufen. Er kannte nichts als die vereinzelten Erwähnungen in den offiziellen Medien. Und jetzt behauptete dieser grausame AAnn, dass er, Bno-Cassaul und die anderen Mitglieder des Kreises nicht nur mit einer solchen Kreatur verkehrt hatten, sondern sich mit ihrer Hilfe aktiv an antisozialen Aktivitäten beteiligt hätten. Unter anderen Umständen hätte er dies zum Totlachen gefunden. Doch ein Blick reichte als Bestätigung dafür, dass der AAnn-Administrator weder auf die Art seines Volkes noch auf eine andere lachte. Es war ihm vollkommen ernst.
    In einer solchen Lage musste es interessant sein, über unterschiedliche Geschlechter zu verfügen, dachte Lwo-Dvuum, wenn auch nur, um eine Lage von verschiedenen mentalen Standpunkten aus betrachten zu können. Da die Vssey geschlechtslos waren, konnten sie solche Möglichkeiten nur rein philosophisch in Betracht ziehen.
    Unabhängig von seinem Geschlecht wartete ein von Natur aus ungeduldiger AAnn sichtlich gespannt auf eine Antwort.
    »Wir wissen nichts von diesem Menschen, den Sie da erwähnen, oder einem anderen Vertreter seines Volkes. Meines Wissens sind weder ich noch ein Mitglied meines Kreises einer solchen Kreatur jemals begegnet. Und ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die Einwände, die wir gegen die imperiale Präsenz auf unserer Welt erhoben haben, allein in kultivierten Gesprächen zum Ausdruck gebracht worden sind.« Seine Tentakel flatterten in einer gleichförmigen, fließenden Bewegung und erzeugten eine wimpernähnliche Welle rund um den oberen Körperteil des Sprechenden. »Ich bin Erzieher. Bno- Cassaul ist Programmierer. Selbst wenn wir den Wunsch verspüren würden, derartige Aktionen durchzuführen, wie Sie sie erwähnt haben, so hätten weder wir noch die Mitglieder unseres Kreises die erforderliche technische Erfahrung, um dies zu tun.«
    »Dass ssagen Ssie«, entgegnete Takuuna schnippisch. »Alss Nächstess wollen Ssie mir wohl noch erzählen, dassss die Neuigkeiten über die Gräueltaten, die gegen mein Volk verübt wurden, Ssie nicht mit Freude erfüllen?«
    Lwo-Dvuum sah sich gezwungen, sich mit seinen persönlichen Reaktionen auf das, was ihm der AAnn bisher erzählt hatte, zu befassen. Hier ging mehr vor sich, als es den Anschein hatte. Wenn er und Bno-Cassaul doch nur herausfinden könnten, was wirklich hinter dieser unkultivierten Befragung steckte, dann ließe sich das vielleicht zu ihrem Vorteil nutzen. Aber sie mussten sich vorsehen, und diesen Aspekt hatte sein Freund offenbar noch nicht ganz begriffen. Nach allem, was er über Gesten, Ausdrücke und Körperhaltung des AAnn wusste, war dieser Takuuna ebenso wütend wie nervös - eine gefährliche Kombination. Wenn sie ihn beruhigen konnten, wären die beiden verwirrten Vssey möglicherweise in der Lage, ihm nach und nach wichtige Informationen zu entlocken.
    Sofern man es richtig anstellte, musste ein Verhör keine Einbahnstraße sein. Die AAnn waren nicht die einzigen intelligenten Wesen auf Jast, die Scharfsinn zu ihren Charaktereigenschaften zählten.
    Wenn man dem reizbaren Administrator Glauben schenken

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