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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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herunterbaumeln und versuchte, seine verletzlicheren Körperteile so gut es ging abzuschirmen, ohne jedes Mal zusammenzuzucken. Dann stand er da und nahm es hin. Es kam ihm zwar vor, als würde die Einweihung Stunden dauern, aber in Wirklichkeit ging sie viel schneller vorüber.
    Dann kam der Moment, in dem er die Augen öffnete und sah, dass nichts mehr in seine Richtung geschleudert wurde. Angeschlagen und leicht angekratzt versuchte er, die fremden Emotionen zu interpretieren, die den Raum erfüllten. Die meisten waren zustimmend - und nicht gerade wenige sogar voller Bewunderung. Aber er konnte nicht sagen, ob dies seiner stoischen Ruhe im Angesicht des künstlerischen Ansturms oder dem ästhetischen Resultat galt.
    Sein Blick war verschwommen, da blitzende Lichter vor seinen Augen tanzten - ein Teil des leuchtenden Werks des furchtbaren Naakuca. Durch das Blinken konnte er sehen, dass sich eine Gestalt näherte - Chraluuc. Eine Mischung aus Respekt und Zufriedenheit ging von ihr aus.
    »Fasst fertig«, zischte sie sanft, und ihre spitze Zunge schnellte vor, um ihn am Kinn zu berühren. »Kommen Ssie mit.«
    Sie nahm seine Hand und führte ihn auf eine Seite der Kammer. Die versammelten Ordensmitglieder traten beiseite und machten ihnen Platz. Flinx fand sich vor einem gewöhnlichen Spiegel wieder und starrte eine kaum wiederzuerkennende Gestalt an. Er sah sich selbst, transformiert.
    Ein naakucanischer Wulst schwebte um seinen Kopf herum. Blumen blühten auf seinen Ellenbogen und Knien (das Werk von Chraluuc und anderen botanischen Künstlern des Ordens, das war ihm klar). Farbige Lichter bildeten Muster um seine Arme und Beine, die mit geformter Farbe bedeckt waren, die sich bewegte und schwankte wie eine lebendige Skulptur. Dann war da gefärbter Sand, der sich spiralförmig um Hüften und Torso wand und von geformten Ladungen statischer Elektrizität in der Nähe seines Körpers gehalten wurde. Es juckte, doch er hütete sich, daran zu rühren. Er war wunderschön und gleichzeitig nicht wiederzuerkennen.
    Er wusste, dass dieser Zustand nur vorübergehend war. All das diente lediglich seiner Einführung - zumindest hoffte er das.
    »Und jetzt?«, fragte er seine Eskorte leise. »Machen jetzt alle Erinnerungsfotos?«
    Den kraftvollen Kiefern entwich ein amüsiertes Zischen. »Die erforderlichen Aufzeichnungen wurden bereitss angefertigt. Jetzt mussss nur noch die Kompossition, zu der Ssie geworden ssind, beendet werden.«
    Er war kurz davor, aufzustöhnen. »Es kommt noch mehr?«
    Sie griff in einen Beutel und zog einen vertrauten Stylus hervor. »Dass Opuss isst noch nicht beendet. Ssie müssssen es fertigstellen.«
    Das verblüffte ihn. »Ich? Was soll ich denn machen?« Er starrte auf das außergewöhnliche Bild, das er im Spiegel darstellte, und wusste nicht, was daran noch fehlen sollte.
    »Dass isst egal. Es mussss nur ein Teil von Ihnen ssein. Der Künsstler mussss das Kunsstwerk vollenden.« Sie machte einige Schritte zurück.
    Er drehte sich erneut zu seinem Spiegelbild um und starrte amüsiert das kinetische Wunderwerk an, zu dem er geworden war. Was konnte er denn noch tun, um die dramatische Wirkung zu erhöhen? Chraluuc hatte gesagt, dass es egal sei. Wichtig war nur, dass er überhaupt etwas tat. Obwohl er sich nicht sicher war, ob er ihr wirklich glauben sollte, wusste er auch nicht, was er sonst hätte tun sollen .
    Also hob er den aktivierten Stylus und zeichnete. Als er fertig war, drehte er sich zu der erwartungsvollen Menge um. Falls jemand ästhetische oder persönliche Einwände gegen den Vollbart hatte, der nun sein Gesicht zierte, so behielt er diese für sich.
    Er spürte Zustimmung. Jetzt war nur noch eine Sache zu tun, um die Zeremonie zu beenden: Die merkwürdige Kuriosität musste einen angemessenen Namen erhalten. Diese Aufgabe fiel der Ältesten Xeerelu zu. Als sie sich näherte, spürte Flinx ihre Zwiegespaltenheit, doch er gab sich der Hoffnung hin, dass sie ihn nun nicht mehr ganz so sehr verabscheute wie zuvor.
    »Wir heißen Ssie alss kreativess empfindungsfähigess Wessen willkommen«, zischte sie nur, »alss einer von unss, im Orden der Ssaiinn, Flinx LLWRXX. Mögen die Schritte Ihrer Jagd mit Blut bedeckt, Ihr Aufsstieg rasch, Ihre Familie fruchtbar und Ihre Kunst für Geisst und Herz überwältigend sein.«
    Etwas traf ihn heftig am Rücken und er wirbelte herum - nur um zu sehen, wie ihn Hiikovuk, einer der jüngeren Künstler, respektvoll mit offener Handfläche und

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