Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
Medien, wenn wir nicht in unsseren individuellen Kunsstbereichen aktiv ssind.« Sie machte eine Geste in Richtung der fremdartigen Fabelhaftigkeit. »Wenn ess fertig isst, werden wir einen passssenden Platz dafür ssuchen, einen anderen natürlichen Rahmen, und ein weiteress anfangen. Und danach noch viele mehr, biss dass komplette Land rund um den zentralen Komplex sselbsst zu einem einzigartigen Kunsstwerk geworden isst. Keiner von unss, der momentan daran arbeitet, wird lange genug leben, um dessssen Vollendung zu ssehen, aber dass isst bei bedeutenden Kunsstwerken häufig der Fall, die auf einer größeren Ebene gessehen werden müssssen und dass Produkt der Zussammenarbeit vieler ssind.«
»Wirklich wunderbar!« Flinx konnte seine Augen einfach nicht abwenden. Die Verbindung aus natürlicher Umgebung, tanzenden Strahlen chromatisch gefärbten Sandes, endlos fremder Musik und dem glitzerndem, schimmernden Konfekt war hypnotisierend.
Sie nahm eine seiner weichen Hände in ihre ledrige, schuppige und zog ihn weiter. »Alss Mitglied dess Ordenss wird von Ihnen, Flinx, erwartet, dassss Ssie einen Teil zum Konfekt beitragen.«
»Ich?« Er ließ zu, dass sie ihn zu dem Hang führte, an dem die drei Musiker-Bildhauer vor einem kleinen Gebäude saßen, das als vorübergehender Unterschlupf genutzt wurde. »Ich bin kein Musiker, Chraluuc. Ich kann nicht mal eines der Instrumente meines Volkes spielen, geschweige denn eines der Ihren.«
»Nur wenige Mitglieder dess Ordenss haben eine mussikalische Aussbildung genossssen, Flinx. Wir ssind Künsstler, keine Mussiker. Aber zum Wohle dess Ordenss haben wir ess gelernt. Wir üben.« Sie machte eine Geste der Beschwichtigung dritten Grades. »Ssie werden ebenfallss die Zeit zum Üben und zum Lernen haben - und um Ihren Teil beizutragen. Ess bessteht kein Grund zur Eile.« Als sie zum Konfekt emporblickte, tanzten blendende Farben in ihren Augen.
Das Trio hielt mit seinem musikalischen und formenden Werk inne, um die Besucher zu begrüßen und Chraluuc aufmerksam zuzuhören, die erklärte, warum sie den Weichhäuter mitgebracht hatte und ihm alles zeigte. Zu Flinx' Bestürzung drückten alle ihre Freude darüber aus, dass er sich in ihr Werk einbringen wollte. So sah er sich gezwungen, eins der Instrumente auszuwählen, deren Klänge mit dem ausgeklügelten Mechanismus verbunden waren, der den bunt gefärbten Sand produzierte und in das wachsende Konfekt einspeiste, und er entschied sich für das Yoult. Es war das einfachste und kleinste der drei Geräte, auch wenn man das den grotesken Tönen, die er bei seinen ersten Versuchen produzierte, nicht anmerkte.
Nach dem unausweichlichen fröhlichen Zischen und Schwanzschlagen machten sich Chraluuc und die anderen daran, ihn in den Gebrauch des Skulpturinstruments einzuweisen. Nicht den Finger nutzen, wurde ihm wiederholt eingebläut, sondern den Daumen. Den Ballen der linken Hand so auflegen. Es wurden auf der Stelle Bewegungen entwickelt, die die Tatsache ausgleichen sollten, dass er nur fünf Finger anstelle der bei ihnen üblichen sechs an jeder Hand hatte. Wenigstens wurde keines der Instrumente mit dem Schwanz gespielt, dachte er, während er versuchte, die dynamische Manipulation des Yoults zu begreifen.
Als es ihm nach stundenlanger Anleitung und zaghaften Versuchen endlich gelang, eine einfache Melodie zu erzeugen und einige violette Partikel aus der Palette des Ceramosilikats hervorzurufen, beglückwünschten ihn seine Gefährten mit aufmunterndem Zischen. Kurz vor Sonnenuntergang schaffte er es, eine Tonalität so lange zu halten, dass tatsächlich eine Hand voll des Materials am Gipfel eines geschwungenen, sechsseitigen Turms verschmolz, worauf er das unglaubliche Gefühl hatte, etwas Großes vollbracht zu haben, ein Gefühl, das jedes Lob ihrerseits übertraf. Es hielt an, bis die fünf den Hauptkomplex wieder erreicht hatten, nachdem sie im Dunkeln den langen Weg zurückgegangen waren, der nun nur noch von dem Licht erleuchtet wurde, das ihre eigenen Sandalen generierten.
Weitere Gratulationen folgten, als die anderen über das erste erfolgreiche Werk des neuen Akolythen am Konfekt informiert worden waren. Er nahm ihr Lob gern entgegen, wie er es immer tat, wenn er Komplimente bekam. Doch nach dem gemeinsamen Abendmahl beschloss er, sich lieber auf sein eigenes, kleines Zimmer zurückzuziehen.
Es war alles so seltsam, überlegte er, während er auf dem Schlafsand lag, der sich an die Konturen seines Körpers
Weitere Kostenlose Bücher