Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
ihnen dort jemand wirklich feindselig gesonnen war und dies mit entsprechenden Mitteln zum Ausdruck zu bringen gedachte, drängten sich Takuuna und die beiden Soldaten an den hüpfenden Polizisten vorbei. Daraufhin standen sie vor einem Dutzend oder mehr verwirrten und erschrockenen Einheimischen. Während sich einige der Vsseyaner daran machten, nach Waffen zu suchen, eilten andere zu dem Computerterminal an der Wand. Das gesamte Gebäude war bereits elektronisch ›eingefroren‹ worden, um zu verhindern, dass jemand archiviertes Material löschen konnte.
Der leitende vsseyanische Offizier winkte Takuuna zu sich herüber, woraufhin sich der ungeduldige Administrator einem zitternden Einheimischen gegenübersah, der nur halb so groß war wie er. Dieser hatte beide Augenstiele eingezogen, so weit er konnte, wodurch es so aussah, als würden seine Augen direkt dem kappenartigen oberen Teil seines olivgrauen Körpers entspringen. Sein Hörkamm bewegte sich kaum, während sein Mund derart viele nervöse Blasen ausstieß, dass Takuuna kaum durch sie hindurchsehen konnte. Gereizt wischte er sie beiseite, worauf ein Großteil davon sofort zerplatzte. Das war ein unentschuldbarer Verstoß gegen die Höflichkeit, aber er war nicht in der Stimmung, sich darum zu scheren.
»Dieses Individuum wurde als nomineller Anführer des Kreises identifiziert.« Der vsseyanische Offizier senkte mehrere der kleinen, aber effektiven Waffen, die seine Tentakel umklammerten.
»Ja, ich bin Moulapuu.« Als Reaktion auf den nicht bedrohlichen Tonfall des Offiziers wurden die Augenstiele scheu ein wenig weiter ausgefahren. »Ich wurde für heute zum Vorsitzenden ernannt.«
»Für heute?« Takuuna fiel es wie immer schwer, das genuschelte Kauderwelsch zu verstehen, das die Einheimischen Sprache nannten.
Tentakel gestikulierten, und die widerlichen Blasen aus dem Mund des Vssey ließen gnädigerweise nach. »Morgen wird ein anderer Anführer bestimmt, und am darauf folgenden Tag der nächste. Das wechselt ständig.«
Takuuna nickte und sprach so, als wüsste er etwas Wichtiges, das dem Vssey unbekannt war. »Eine ssehr gute Art, die Mitgliedschaft zu tarnen. Jeder kann mal Befehle geben, damit ein anderer die Pflichten dess Anführerss übernehmen kann, fallss diesser umkommen ssollte. Ein bewundernsswertess Ssystem für eine Terrorisstenzelle.«
»Terroristenzelle?«, kreischte der Vssey. Beide Augen wandten sich dem Polizeioffizier zu. »Wovon spricht der Besucher?«
Während dieser methodisch antwortete, vollführten seine Tentakel die entsprechenden Gesten. »Sie und Ihre Verbündeten werden verdächtigt, Verbindungen zu einer unbekannten Organisation zu haben, die vor kurzem Sabotageakte gegen unsere guten imperialen Freunde ausgeführt hat.«
»Sabotage? Wir?« Die Tentakel kräuselten sich amüsiert, aber die Bewegung erstarrte, als der Sprecher merkte, dass es den Eindringlingen, und zwar den AAnn wie den Vssey, sehr ernst mit ihrer Anschuldigung war. »Wie kommen Sie denn auf so eine Idee? Was haben wir denn getan, um einen derart absurden Verdacht heraufzubeschwören?« Hinter ihnen wurden die anderen Mitglieder der Gruppe von den vsseyanischen Polizisten eng zusammengetrieben. Die beiden AAnn-Soldaten untersuchten bereits die beeindruckende Reihe elektronischer Geräte, die die hintere Wand des Raumes einnahm.
Takuuna zog seinen elektronischen Notizblock hervor und rief die entsprechenden Informationen auf. »Die andauernde Überwachung diessess Ssektors durch Elemente Ihrer eigenen Regierung hat ergeben, dassss hier regelmäßig und sysstematisch Material umgeschlagen wurde, welchess für Explossionen, Zersstörung oder allgemeine Kriegssführung verwendet werden kann.« Der Administrator drehte den kleinen Bildschirm um und hielt ihn so, dass der Anführer des Kreises alles lesen konnte. Der streckte seine Augenstiele aus, um die Vorwürfe zu überfliegen.
Als er keine Antwort erhielt, meinte der hoffnungsfrohe Takuuna: »Nun, pyssin, wollen Ssie behaupten, dassss Ssie und Ihre Freunde dass Material nicht kennen, dass ssich laut diesser Aufzeichnungen kürzlich an diessem Ort befunden hat?«
Seine Worte bewegten den verstörten Vssey zu einer Reaktion: »Nein. Natürlich kenne ich es.«
»Ssie ssind mein Zeuge.« Takuuna blickte zu dem vsseyanischen Offizier hinüber. »Er gessteht, dass angegebene Material verwendet zu haben.«
»Natürlich tue ich das.« Der Vssey war sichtlich hin- und her gerissen zwischen Verwirrung
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