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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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versucht, mit einem Holzstück das Reisig von innen zur Seite zu schieben", sagte Diana. "Wenn Sie nicht gekommen wären..."
    Andrew schaute zu seinem Bruder. "Wir haben uns im Park getroffen und sind ein Stückchen miteinander gegangen. Mit einem Mal sah ich dunklen Rauch über den Bäumen aufsteigen. Zum Glück waren wir nicht weit vom Friedhof entfernt." Er holte tief Luft. "Maud muß den Verstand verloren haben."
    "Ja, das muß sie wohl", meinte Diana dumpf.
    Andrew ließ ihre Hände los. "Ich hätte es nicht ertragen, David und dich zu verlieren, Diana", sagte er leise. "Anfangs habe ich nicht auf mein Herz hören wollen. Ich dachte, ich würde dich nur lieben, weil du Susans Schwester bist, inzwischen weiß ich es besser." Er zog sie an sich. "Ich liebe dich, Diana, dich, nur dich." Blitzschnell küßte er sie auf die Wange, dann trat er zu seinem Bruder und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    David schmiegte sich an Diana. "Hat Sie mein Papa lieb, Miss Coleman?" fragte er und blickte zu ihr auf.
    "Ja und ich habe ihn lieb", antwortete Diana aus tiefstem Herzen.
    * * *
    Maud Baxter wurde drei Tage später neben ihrer Schwester auf dem Familienfriedhof der Baxters beigesetzt. Nun gab es ein Geheimnis mehr auf Baxter Hall. Diana hatte Sir Richard und seinen Söhnen versprochen, über die Ereignisse, die zu Mauds Tod geführt hatten, zu schweigen. Offiziell hieß es, sie hätte den Brand vor der alten Kapelle entdeckt, ihr Pferd hätte vor dem Feuer gescheut und sie abgeworfen.
    David brauchte fast zwei Wochen, um seinen Husten loszuwerden. Dr. Duffield, der nicht wußte, daß er unter den Nachwirkungen einer leichten Rauchvergiftung litt, nahm an, daß er sich erkältet hatte und behandelte ihn mit Halswickeln und Hustensaft. Als der kleine Junge endlich wieder aufstehen durfte, hatte er die Erinnerung an die Ereignisse in der alten Kapelle verdrängt.
    Robert Baxter war einen Tag nach Mauds Beerdigung nach Europa abgereist. Er brauchte Zeit, um darüber hinwegzukommen, daß seine Frau fast zu einer Mörderin geworden wäre.
    Dianas Wunden an den Händen waren abgeheilt und auch Andrews Brandverletzungen heilten, wenn auch langsamer. Noch hielten sie ihre Liebe vor dem Personal und Sir Richard geheim, auch wenn sie sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit in die Arme fielen und versicherten, wie sehr sie sich liebten.
    An diesem Abend hatten sie sich auf einer der Dachterrassen verabredet. Diana wunderte sich, daß Andrew auf sich warten ließ. Gewöhnlich war er die Pünktlichkeit in Person.
    Die junge Frau lehnte an der Terrassenbrüstung und blickte über den Bäumen hinweg zum Meer. Weit draußen sah sie die Lichter eines Schiffes. Sie dachte an ihre Schwester. Noch immer schmerzte sie der Gedanke, Susan niemals wiederzusehen. Sie fragte sich, ob es der Geist ihrer Schwester gewesen war, der sie nach Baxter Hall geführt hatte, damit sie David beschützen konnte.
    Hinter ihr öffnete sich eine Tür. Diana wandte sich langsam um. Andrew kam auf sie zu. Er nahm sie in die Arme. Sie schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter. Der rauhe Samt seines Jacketts streifte ihre Wange. Zärtlich küßte er sie auf den Haaransatz.
    Diana hob den Kopf. "Wo bist du solange gewesen, Andrew?" fragte sie. "Ich habe mich den ganzen Tag auf die Zeit mit dir gefreut. Es ist hart, dich vor den anderen respektvoll Mr. Baxter nennen zu müssen."
    "Diese Zeit ist vorbei, Darling." Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Brüstung. "Für dich gibt es keinen Mr. Baxter mehr und für mich keine Miss Coleman." Liebevoll schaute ihr in die Augen. "Ich habe mit meinem Vater gesprochen. Er hat uns seinen Segen gegeben."
    "Ich komme aus keiner der vornehmen Familien und bin nur eine einfache Näherin", stammelte Diana fassungslos. "Ich habe es nicht gelernt, mich in der Gesellschaft zu bewegen und..."
    "Du bist die Frau, die ich liebe und die ich heiraten möchte", fiel ihr Andrew ins Wort. "Mein Vater hat eingesehen, daß er Fehler gemacht hat." Er nahm sie erneut in die Arme. "Möchtest du meine Frau werden, Diana?"
    "Ja, ich möchte deine Frau werden, Andrew", antwortete sie kaum hörbar. "Ich liebe dich mehr, als Worte sagen können."
    "Du mußt nichts sagen", meinte er und küßte sie zum ersten Mal auf den Mund. Diana schmiegte sich glücklich an ihn. Es ist ein Traum, dachte sie, es kann nur ein Traum sein, doch tief in ihrem Herzen wußte sie, daß die Wirklichkeit alle Träume übertraf.
    E n d e

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