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Flucht ins Ungewisse

Flucht ins Ungewisse

Titel: Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. R. Terrie
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die Aufschrift auf mich wirken zu lassen.
    ‚New Mexico.‘ Der Bundesstaat, in dem Linda aufgewachsen war. Ich überlegte nicht lange. ‚ Das ist meine Rettung! Darauf würde sie nicht kommen. Sie würde mich nicht finden.‘
    Dann wurde es schwarz um mich.
    Lorianna Ambers:
    „Gefühle sind belanglos“
    Nick ließ Matt auf das breite Bett fallen, kreiste anschließend seine Schultern. „Wenn ich in den nächsten Wochen noch einen Menschen auf meinem Rücken durch die Gegend schleppen muss, wandere ich aus!“
    Die schwarze Wolke um Matt war wieder verschwunden. So wie bei mir damals, als sie sich an meine Hand geheftet hatte.
    Ich sah zu Nick und Jess hoch, die beide seltsame Zeichen in ihren Gesichtern hatten. Es sah aus wie Kinderzeichnungen. Waren sie auf einer Kinderparty gewesen? Ich verkniff mir ein Schmunzeln, die Situation gerade war viel zu ernst für so etwas.
    „Danke“, sagte ich leise. Ich war wirklich müde. Meine Kraft war nicht wiedergekommen. Im Gegenteil, es war, als würde sie weiter aus jeder meiner Poren fließen. Lag das an Matt? Weil er geschwächt war?
    Nick hob eine Augenbraue. „Na hör mal! Es hätte mich doch echt gewundert, wenn man euch mal einen Tag allein lassen könnte.“
    Jess verdrehte die Augen. „Hör nicht auf ihn, er ist nur eingeschnappt, weil er nichts mehr von dem Kuchen essen konnte.“
    Er verschränkte die Arme streng vor der Brust und nagelte Jess mit seinem Blick fest, die das nur wenig interessierte. „Wie auch immer …“, gab er schließlich nach. „Was war überhaupt los?“
    Ich ließ mich erschöpft auf das Bettende nieder und seufzte. „Ich hab keine Ahnung … Wir haben gestritten, er ist davongestürmt, ich bin ihm nach, hab ihn mit irgend so einer Tussi in ’ner Gasse gesehen, dann hat er mich … mich …“ Ich schluckte. „Mich fest an sich gedrückt und ist ohnmächtig geworden.“ Ich ließ meine Schultern hängen. Am liebsten hätte ich mich auch hingelegt.
    „Warte“, riss Jess mich aus meinem Halbschlaf. „Er hat sich mit jemandem getroffen? Einer Frau?“
    Ich nickte leicht. Die Bewegung verlangte mir mehr Kraft ab, als ich es gewohnt war.
    „Was haben sie getan? Hatten sie ein Gespräch? Hast du was davon mitbekommen?“
    „Gespräch?“, wiederholte ich, als wäre ich etwas debil. Mein Mundwinkel zuckte. „Ein Gespräch war das definitiv nicht. Sie sind vielmehr …“ Ich überlegte kurz. „… übereinander hergefallen.“ Wieder spürte ich die Hitze in meinen Kopf steigen. Es ging mich nichts an, mit wem er …
    Jess schüttelte mich an den Schultern. „Was ist?“, fragte ich benommen.
    „Bist du dir sicher, dass es so war?“
    Ich erwiderte zuerst nichts, dann murmelte ich: „Ja!“
    Jess sah zu Nick, der hinter ihr stand. „Könnte das …“
    Er nickte. „Möglich.“
    „Was?“, wollte ich sofort wissen. Und abwimmeln war nicht drinnen.
    „Amanda.“ Nick sah zur Seite, kratzte sich unsicher im Nacken.
    Ich spürte, wie meine Augen groß wurden. „ Die Amanda? Ihr meint jene Amanda, die mir das alles hier – im übertragenen Sinne – eingebrockt hat?“ Ich sackte etwas mehr in mich zusammen. „Das hört sich nicht gut an.“
    „Is’ es auch nich’“, bestätigte mir Nick, er deutete mit dem Kopf zu Matt. „Das muss ihm ziemlich zugesetzt haben. Offensichtlich!“
    „Und … Und was soll ich jetzt machen? Kann ich ihm irgendwie helfen? Mittlerweile glaube ich nämlich, dass meine Kraft mit seiner irgendwie verbunden ist.“
    „Hmm“, machte Nick und kratzte sich am Kinn, wo ein fahler Dreitagebart wuchs. „Vielleicht solltest du ihn küssen!“
    Ich riss meinen Kopf hoch, was keine gute Idee war.
    „Nick!“, herrschte Jess ihn an und stieß ihm einen Ellbogen in die Rippen.
    „Was? Ich dachte, ihr steht auf so Mädchen-Märchen-Kram!“
    „ Dornröschen , mein Lieber“, sie tippte ihm an die Stirn, „geht anders herum!“
    Er fing ihre Hand ab und gab ihr einen Kuss auf die Fingerknöchel. Er lächelte sie dabei an, als würde er einen Goldschatz betrachten. Dann fiel sein Blick wieder auf mich. Dem jämmerlichen Mädchen, das nicht einmal mehr richtig aufrecht sitzen konnte, geschweige denn anderen helfen …
    „Ihr zieht euch unbewusst gegenseitig an und werft auch irgendwie eure Kräfte und Schwächen hin und her, weshalb euch Berührungen so …“ Er suchte sichtlich nach einem bestimmten Wort. „… fesseln.“
    „Und weiter?“
    Er schnaufte genervt, dass ich sein erlerntes Wissen

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