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Flucht ins Ungewisse

Flucht ins Ungewisse

Titel: Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. R. Terrie
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vorhin auch getan hatte, als er Lora aufgespürt hatte. Noch mit geschlossenen Augen sagte er: „Nich’ mehr weit.“
    Vielleicht war auch das der Grund dafür, dass ich das Gefühl nicht loswurde, dass Lora von Zeit zu Zeit durch meinen Kopf spukte. Ruft sie nach mir?
    „Die hat ja echt ’nen krassen Geschmack für ein passendes Setting!“, sagte Nick, starrte an der Seitenwand der riesigen Lagerhalle hoch. Doch das war nicht die einzige. Auf dem gesamten Platz standen Hallen, Kranvorrichtungen, LKWs und Kisten in Monstergröße. Es war ein Teil des kleinen Industriegebiets, das schon mehr zur näheren Umgebung als zur Stadt selbst zählte. „Hat bestimmt zu viel Actionfilme gesehen, die Gute.“
    „Sie ist alles andere als gut“, murrte ich, lauschte in die dichte Dunkelheit, um schleichenden Angreifern zuvorkommen zu können.
    Cass gab kein Kommentar dazu ab, ballte lediglich eine Faust, trat dann näher an die geriffelte weiße Wand.
    „Ob es so was wie eine Hintertür gibt?“, fragte Nick, schreckte dann hoch. Er zog sein vibrierendes Handy aus der Tasche, was für mich in dieser Stille wie ein Maschinengewehr klang, und starrte auf das Display. Mit zusammengepressten Lippen steckte er es wieder weg. Als er merkte, dass ich ihn ansah, erklärte er: „Es ist besser, Jess weiß hiervon nichts. Würde sie nur unnötig stressen.“
    „Ja“, stimmte ich knapp zu.
    „Kommt schon!“, rief Cass. Er stand bereits an der hintersten Ecke des Gebäudes und winkte uns zu sich.
    Was schreit er hier so rum? Is’ es ihm egal, wenn wir entdeckt werden?
    Wir schlossen zu ihm auf und er deutete zu etwas, das ich nicht sehen konnte. Mit geschärften Sinnen spähte ich um die Ecke. Etwa zwanzig Meter von uns entfernt befand sich eine durch eine Lampe beleuchtete Doppeltür. Zwei Männer lehnten neben ihr, bewachten den Eingang.
    War klar, dass das nicht so einfach wird …
    Ohne jegliche Vorwarnung schoss Cass plötzlich vor. Ich erwischte ihn nicht mehr, um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Die werden ihn doch auf der Stelle …
    Er rannte in einem unglaublichen Tempo und einer noch unglaublicheren Präzision auf die Männer zu, was mich meinen Gedanken widerrufen ließ.
    „Hey!“ Als einer der Männer auf ihn reagierte und sich breitbeinig vor Cass aufbaute, duckte sich der überaus flinke Junge und machte einen schnellen Ausfallschritt zur Seite. Mit Staunen beobachtete ich, wie Cass dem zum Türsteher geborenen Mann einen Seitenhieb mit dem Ellbogen verpasste und ihn nach einem Tritt in dieselbe Stelle gegen die Wand schleuderte. Der Mann keuchte jedoch nur kurz auf, versuchte dann Cass’ Unterarm zu ergreifen. Cass wich aus, duckte sich gleichzeitig unter dem Schlag des zweiten Mannes, der nun einschritt.
    Ich wollte gerade aus unserem Versteck, um ihm zu helfen, als Nick mich zurückhielt. „Warte!“
    „Was?“
    „Schau!“
    Cass hatte den Arm des zweiten Mannes gepackt und warf ihn gerade in einer fließenden Bewegung über die Schulter. Der Mann kam in einer unangenehmen Position mit dem Kopf auf und rührte sich nicht mehr.
    Cass ließ den Arm wieder los, hockte sich auf den Boden und trat dem anderen so geschickt in die Kniekehle, dass dieser einknickte und Cass ihm noch einen Hieb mit der Handkante in den Nacken verpassen konnte. Wehrlos fiel der Mann vornüber und begrub seinen Kameraden unter sich.
    Erledigt , dachte ich verblüfft.
    Dass Cass sich so gut gegen Amandas Leute zur Wehr setzen konnte, bewies wohl endgültig, dass er kein normaler Highschool Schüler war.
    Er betrachtete sein Werk für einen Moment, dann hob er einen Arm in unsere Richtung. „Beeilt euch mal!“
    Er war nicht einmal sonderlich außer Atem.
    Nick und ich sahen uns flüchtig an, dann gingen wir, bemüht keine weiteren Wachhunde zu wecken, zu Cass.
    „Wie hast du das gemacht?“, fragte ich gleich, als wir bei ihm waren.
    Er hatte bereits eine Hand an die Türklinke gelegt, blickte kurz über die Schulter. „Hatte viel Zeit zum Üben!“
    Schon wieder diese halb ausgewachsene Antwort.
    Er drückte die Klinke nach unten. Es war abgeschlossen. Wir verschwendeten keine Worte und begannen zu dritt die Taschen der beiden Männer zu durchwühlen. Jedoch fanden wir keinen Schlüssel, auch keine Türkarte oder Ähnliches.
    „Sollen wir sie aufbrechen?“, fragte Nick.
    „Nein“, sagte ich. „Das würde zu viel Krach machen. Entweder wir finden einen anderen Weg rein oder wir …“ Als ich noch einmal zur Tür sah,

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