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Flucht ins Ungewisse

Flucht ins Ungewisse

Titel: Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. R. Terrie
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Stiefel.
    Eingeschüchtert betrachtete ich das Blut an meinen Fingerspitzen. Ich konnte den Mund kaum bewegen, ohne dass mir Tränen in die Augen schossen.
    „Matt hatte recht“, sagte ich, sah, wie sie einen Ring von ihren Fingern nahm, ihn an einem Tuch abwischte. „Du bist abscheulich!“
    In meinem Kopf trompetete ein ganzes Orchester etwas, das wie unsere Hymne klang. Und dann sah ich nicht mehr richtig. Alles wurde dunkler und verzog sich zu etwas Mysteriösem.
    Wie aus weiter Ferne sah ich, dass Amanda ihr Gesicht verzog. „Oh, das war wohl der Adrenalinschock … Zu dumm aber auch. So wie es aussieht, müssen wir unser Gespräch auf später verlegen, Ambers.“ Ich kämpfte gegen die Mattigkeit an, die mich befiel wie ein Insektenschwarm einen Kadaver. Langsam sank ich auf die Couch zurück. Ein Lächeln blitzte noch in Amandas Gesicht. „Schlaf schön, meine Kleine. Denn nachher wirst du keine Ruhe mehr von mir bekommen.“
    Doch bevor die Dunkelheit mich endgültig verschlang, kreiste noch ein erdrückender Gedanke in meinem Kopf, gewann die Oberhand und drohte mich zu überwältigen. Das seltsame Gefühl, das mich die ganze Zeit über in seinem Bann hatte, klärte sich nun, denn … Ich hatte Amanda bereits einmal gesehen! Ich war mir sicher, dass sie es war. Cass’ Schwester!
    Matthew Tempson:
    „Mission: Rette Lora! Doch dann …“
    Cass wusste anscheinend wirklich, wo Lora war, denn er dirigierte uns zielstrebig durch die Stadt. Zu dritt gingen wir zügig durch die Straßen und überlegten uns einen Plan, wie wir Lora aus ihrer misslichen Lage befreien sollten. Doch uns fiel nichts ein, mit dem wir etwas anfangen konnten.
    „Warum hast du nicht früher eingegriffen, wenn du so genau weißt, wo sie ist?“, fragte ich Cass, nachdem wir in sinnloses Schweigen verfallen waren. „Mit deiner ach so tollen Fähigkeit könntest du doch sicher drei Männer niederstrecken, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Du hättest sie ausschalten und mit Lora fliehen können. Oder du hättest mich gleich rufen können.“
    Cass blieb stehen. Nick und ich taten es ihm nach. Er sah schweigend auf den Boden, biss sich in die Wange. Dann drehte er sich zu mir, machte einen Schritt nach vorne und packte mich am Kragen. Ich rührte mich nicht. „Du hast keine Ahnung, wovon du da redest!“
    An seinem Griff merkte ich, dass er stärker war, als sein Äußeres vermuten ließ. Ich packte sein Handgelenk, drückte fest zu, doch er gab nicht nach.
    Als ich nichts weiter unternahm, um mich zu befreien, und auch Nick nicht versuchte dazwischenzugehen, ließ er schließlich wieder los. Ich gab sein nun gerötetes Handgelenk frei. Er wich meinem Blick aus.
    „Meine Fähigkeit hat ’nen schwerwiegenden Haken“, sagte er leise.
    Toll, dass er jetzt damit rausrückt … „Ach, und vorhin hast du noch groß behauptet, ich wüsste nicht, wozu du alles in der Lage wärst.“
    Ich fing mir einen bissigen Blick ein, doch das ließ mich kalt.
    „Du weißt nich’, was ich ’nem Menschen antun kann!“
    Ich zog eine Augenbraue hoch, spürte, wie sich das Piercing der Bewegung anpasste. Nick stellte sich nun doch zwischen uns, bevor die Situation noch eskalierte.
    „Wo is’ der Haken?“, fragte er, den Rest der Unterhaltung ignorierend.
    Cass drehte sich zur Seite, steckte eine Hand in seine Hosentasche. „Wenn ich meine Fähigkeit einsetze, kann ich mich nich’ mehr verteidigen. Wenn ich nich’ schnell genug bin, kann man mich in dieser Zeit mit ’nem einfachen Schlag erledigen. Deshalb brauch ich eure Hilfe!“
    Für einen Moment war ich erstaunt darüber, dass er uns die Schwachstelle seiner Kraft anvertraute. Ich musste mir eingestehen, dass ich ihn falsch eingeschätzt hatte. Er sorgte sich um Lora, genau wie ich. War vielleicht sogar über sich selbst wütend, weil er ihr nicht allein hatte helfen können. Noch dazu wusste er mehr über Amanda, als ich, weshalb seine Unterstützung durchaus nützlich sein konnte. Woher er das alles wusste, würde ich noch herausfinden. Aber dazu war später noch Zeit. Zuerst mussten wir Lora da rausholen.
    Vielleicht war ich hier der schlechte Mensch, weil ich ihm nicht vertraute.
    Als keiner etwas sagte, meldete sich Nick wieder zu Wort: „Da das nun endlich geklärt ist … Wir haben keine Zeit, hier verträumt rumzustehen!“
    Cass und ich stimmten mit einem knappen Nicken zu.
    „Wie weit ist es noch?“, fragte ich Cass dann.
    Er sah mich an, schloss dann seine Augen, wie er es

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