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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keinem Ritter zu. Keinem Kerl, der hier eindringt, sich in einer Rüstung versteckt und mordend durch die Gänge irrt. Wir hätten ihn längst gefaßt. Tatsache bleibt, daß der General ermordet wurde, Colonel.«
    »Ja, aber nicht von uns!«
    »Es kann diesen Ritter nicht geben. Sie spinnen sich da etwas zusammen, mit Verlaub.«
    Gerry Tadlock meldete sich. »Irrtum, Captain. Ich kann es bezeugen und beschwören.«
    »Sie?« Verächtlich sprach er das Wort.
    »Ja, ich. Und wenn Sie nicht vernünftig sind und Ihr Denken umstellen, kann hier das große Chaos beginnen.«
    »Wollen Sie mir drohen, Lieutenant?« Die Stimme des ranghöheren Offiziers klang eisig.
    »Nein«, erwiderte Tadlock lachend. »Auf keinen Fall. Wir aber haben den Durchblick, Sie nicht. Die Nachricht hat uns erreicht, der Killer ist da, und es ist ein Irrtum Ihrerseits zu glauben, daß die Sicherheitsanlagen perfekt sind. Das sind sie nicht. Es gibt Wesen, die sie einfach ignorieren.«
    »Sie sprechen von Wesen, Tadlock?«
    »In der Tat.«
    »Was meinen Sie genau damit?«
    »Können Sie etwas mit dem Begriff Zeitreise oder Geister anfangen, Captain?«
    Drake war sprachlos. Eine schon zurechtgelegte Antwort zerschmolz ihm förmlich auf der Zunge. Er mußte schlucken, verlor etwas von seiner Selbstsicherheit, bekam aber einen tückischen Blick. Tief holte er Luft.
    »Lieutenant Tadlock. Ich befrage Sie jetzt und hier vor diesen Zeugen, ob Sie bei Ihrer erstens ungeheuerlichen und zweitens geistesverwirrt klingenden Aussage bleiben.«
    »Sie ist nicht ungeheuerlich, Captain und auch nicht geistesverwirrt. Im übrigen bleibe ich dabei. General Harriman wurde von einer mordenden Rüstung umgebracht.«
    Drake schluckte. Er war überfordert und dachte nur daran, die beiden Männer so schnell wie möglich in Sicherheitsgewahrsam zu bringen.
    Seinen Leuten nickte er zu. »Sperrt sie ein, verdammt! Ich kann mir dieses Gerede nicht länger mehr anhören.«
    »Captain, Sie machen einen Fehler!« rief der Colonel und fetzte gleichzeitig sein Hemd so hart auf, das die Knöpfe absprangen und über den Schreibtisch huschten.
    »Was soll das, Colonel? Drehen Sie jetzt vollends durch?«
    »Nein. Wenn jemand durchdreht, dann sind Sie es, Drake. Schauen Sie sich das an.« Er deutete auf seine Pflaster. »Das sind frische Verletzungen, und sie wurden mir von einer Schwertklinge zugefügt. Ich hatte unwahrscheinliches Glück, der Waffe zu entgehen. Sonst wäre es mir nicht anders ergangen als dem General. Es gibt diesen Killer, der mit seinem Schwert zuschlägt. Glauben Sie mir endlich. Er befindet sich hier im Haus!«
    »Quatsch!«
    »Drake, ich…«
    »Festnehmen!« brüllte der Captain.
    Die beiden am nächsten stehenden Soldaten reagierten. Einer ging quer durch den Raum auf Tadlock zu, der andere kümmerte sich um Colonel Olmos. Beide leisteten keine Gegenwehr. In Anbetracht der Waffen war das auch besser.
    Nur Olmos schüttelte den Kopf. Er murmelte dabei etwas von einer wahnsinnigen Ignoranz und Dummheit, gegen die selbst Götter vergeblich ankämpften.
    Drakte sagte nichts. Er hörte es sich nur an.
    Sie führten Tadlock als ersten ab. Vor Drake blieb er stehen. »Jetzt haben Sie den Fehler Ihres Lebens gemacht, Captain. Den werden Sie nicht mehr ausbügeln können.«
    »Lassen Sie das nur meine Sache sein!«
    »Noch in dieser Nacht kann es zu einer irren Katastrophe kommen, und Sie tragen einen Großteil der Schuld daran!«
    »Gehen Sie mir aus den Augen!«
    Der Bewacher stieß Gerry Tadlock den Lauf in den Rücken.
    Der Lieutenant stolperte vor, dem Ausgang entgegen, wo die beiden anderen Soldaten wachten.
    Olmos folgte ihm langsamer, auch er schüttelte den Kopf. Andererseits konnte er Drake nicht einmal verübeln, so gehandelt zu haben. Die Geschichte, auch wenn sie die Wahrheit gewesen war, hatte einfach zu unwahrscheinlich geklungen.
    Einer der Soldaten meldlete sich von der Tür her. Er war einen Schritt zurückgegangen und stand halb im Gang. »Sir… Captain… ahm… da… da…«
    »Was haben Sie?«
    »Da ist jemand im Gang!«
    »Wer?«
    »Kommen Sie schauen.« Der Soldat zitterte plötzlich, und sein Gesicht war schweißnaß.
    Tadlock und Olmos waren stehengeblieben. Sie warfen sich einen bezeichnenden Blick zu.
    Drake aber ging mit staksigen und doch schnellen Schritten auf die Tür.
    Der Soldat machte ihm Platz.
    Und Drake schaute nach vorn, hinein in den Flur, wobei er glaubte, sich in einem irren Film zu befinden, der selbst den großen Lacherfolg

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